Aber bitte mit Torrent
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Unabhängig von verwendetem Client und Tracker muss der Nutzer natürlich wissen, wo er die .torrent-Dateien findet. Im Normalfall stattet der Anwender der Webseite des Unternehmens, das beispielsweise eine neue Linux- Distribution kostenlos zur Verfügung stellt, einen Besuch ab. Im Download-Bereich finden sich neben den üblichen HTTP- und FTP-Links meist auch .torrent-Dateien.

Allgemein bekannt ist auch, dass im BitTorrent- Netz nicht nur legale Inhalte unter die Leute gebracht werden. Angefangen bei Kinofilmen und TV-Serien über Musikalben bis hin zu Software und PC-Spielen wer sich auf den einschlägigen Seiten umsieht, könnte auf den Gedanken kommen, das Urheberrecht sei außer Kraft gesetzt worden. Da die Betreiber solcher BitTorrent-Archive nicht die eigentlichen Dateien, sondern nur die .torrent- Files zum Download anbieten, sind den Strafverfolgungsbehörden wohl die Hände gebunden. Vergleichbar ist diese Situation vielleicht mit Radarwarnern. Solche Geräte können problemlos angeboten und gefahrlos erworben werden. Lediglich die Nutzung ist verboten.
Neben den einschlägig bekannten Torrent-Archiven wie Bitone, Flower Project und Torrent Galaxy finden sich im Internet auch spezielle Torrent-Suchmaschinen mit angeschlossenem Tracker. Die mit Abstand bekannteste Seite ist The Pirate Bay, Eigenaussagen zufolge, der weltweit größte BitTorrent-Tracker. Der Grund für die Popularität: Im Mai 2006 wurden die Server auf Betreiben der USA von der schwedischen Polizei beschlagnahmt, drei Personen wurden vorläufig verhaftet. Ein auf YouTube (www.youtube.com/watch?v= 30HF-m_I6yY) veröffentlichtes Video zeigt, wie die Polizei die in einer Bank stehenden Server beschlagnahmt. Doch schon wenige Tage später war die Seite wieder online und wird bis heute rege frequentiert.

Das Beispiel The Pirate Bay hat viele Betreiber von Torrent-Archiven nachdenklich gemacht. Die wichtigste Frage drehte sich um die eigene Sicherheit, die bekanntlich mit zunehmender Besucherzahl abnimmt. Um einerseits auch weiterhin Torrents anbieten zu können, andererseits aber nicht in das Blickfeld der Strafverfolgungsbehörden zu gelangen, schotteten sich immer mehr Torrent-Seiten von der Öffentlichkeit ab und bauten auf so genannte Anti-Leech-Tracker (ALT).
Dabei handelt es sich um BitTorrent-Tracker, die nicht jedem User offen stehen. Möchte der Anwender eine von so einem Tracker herausgegebene .torrent-Datei laden, kann der Client keine Verbindung herstellen. Nur Personen, die Mitglieder der ALT-Community sind, verfügen über die Berechtigung zum Download. Diese Begrenzung auf eine relativ kleine Usergruppe hat in der Praxis noch einen zweiten Vorteil: deutlich schnellere Downloads.

Um aber in so eine Gesellschaft aufgenommen zu werden, muss der Anwender aktiv werden und selbst Torrents zur Verfügung stellen. Dadurch verlässt der User aber die Grauzone des File-Sharings. Denn während der Download urheberrechtlich geschützter Inhalte nach wie vor mehr oder weniger toleriert wird, kennt die Staatsanwaltschaft bei der Bereitstellung von Musik, Filmen und Software keine Gnade.
Da einige BitTorrent-Clients mit einem integrierten Tracker ausgestattet sind, ist es keine große Herausforderung, eigene Torrents zu erzeugen und zu verteilen. So etwas ist dann sinnvoll, wenn Sie beispielsweise Freunden ein mehrere hundertMByte großes Video einer Geburtstagsfeier zukommen lassen möchten. Praktisch: So eine Funktion ist in µTorrent 1.6 bereits integriert. Starten Sie das Programm und wählen Sie im Menü "Datei" den Befehl "Neuen Torrent erstellen". Im folgenden Dialog klicken Sie bei "Quelle auswählen" auf "Datei hinzu" und wählen die gewünschte Datei aus. Im Bereich "Torrent-Eigenschaften" müssen Sie die URL des Trackers, also Ihres Rechners, eintragen. Dazu müssen Sie die IP-Adresse, unter der Ihr Rechner im Internet unterwegs ist, ermitteln. Dies erledigen Sie in einer DOS-Box mit dem Befehl "ipconfig /all".
Die eigentliche Tracker-URL, die Sie in das Feld "Tracker" eintippen, folgt der Syntax https://IP-Adresse:µTorrent-Port/announce. Tippen Sie eine Beschreibung in das Feld "Anmerk." ein und aktivieren Sie die beiden Optionen "Sofort seeden" und "Privater Torrent". Der letztgenannte Befehl stellt sicher, dass die Dateiinfos nicht per DHT veröffentlicht werden, so dass keine Unbefugten die Datei laden können. Mit "Erstellen + speichern als" schließen Sie den Dialog. Nach einer kurzen Wartezeit, während der die .torrent- Datei erzeugt wird, legen Sie Speicherordner und Dateiname fest und bestätigen mit "Speichern". Anschließend lädt µTorrent 1.6 die soeben erzeugte Datei.
Im letzten Schritt müssen Sie die Tracker- Funktion von µTorrent 1.6 aktivieren. Wählen Sie im Menü "Optionen" den Befehl "Einstellungen" und klicken Sie den Eintrag "Erweitert" an. Im Bereich "Experten-Einstellungen" markieren Sie den Befehl "bt.enable_tracker" und aktivieren Sie die Option "Ja". Mit "OK" schließen Sie den Dialog. Ob Ihr eigener Tracker läuft, ermitteln Sie so: Markieren Sie im µTorrent-Client die geseedete Datei und bringen Sie das Register "Allgemein" nach vorne. Im Bereich "Tracker" sollte bei "Tracker-URL" die von Ihnen eingetippte IPAdresse zu sehen sein, neben "Tracker-Status" muss "arbeitet" stehen. Läuft der Tracker, können Sie die von Ihnen erzeugte .torrent- Datei Ihren Bekannten zukommen lassen. Beachten müssen Sie, dass weder IPAdresse noch Port verändert werden dürfen.