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Verbraucher zahlen

Teil 2: Stromverbrauch

Autoren: Redaktion pcmagazin und Guido Lohmann • 1.8.2007 • ca. 4:05 Min

Inhalt
  1. Stromverbrauch
  2. Teil 2: Stromverbrauch

Apropos Monitore: Sehr große Unterschiede im Stromverbrauch gibt es bei den Displays. Hierbei gilt meist: Je größer dasDisplay, desto höher die Stromaufnahme und - Röhren brauchen mehr als TFTs. Sind die Glotzen ausgeschaltet, liegt die Leistungsaufnahme noch nahe beieinander und im erträglich...

Apropos Monitore: Sehr große Unterschiede im Stromverbrauch gibt es bei den Displays. Hierbei gilt meist: Je größer dasDisplay, desto höher die Stromaufnahme und - Röhren brauchen mehr als TFTs. Sind die Glotzen ausgeschaltet, liegt die Leistungsaufnahme noch nahe beieinander und im erträglichen Rahmen.

Stromverbrauch
© Archiv

Unsere Messungen ergaben für verschiedene TFT- und CRT-Monitore Werte von 1,4 bis 2,2 Watt. Im Betrieb sieht die Sache schon ganz anders aus. Mit normalen Einstellungen liegen TFTs bei 20 bis 35W, während Röhrenmonitore auf 90 Watt und mehr kommen. Normale Einstellungen deshalb, weil bei TFTs die Helligkeit den Stromverbrauch bestimmt, während die Leistungsaufnahme von Röhrengeräten nicht nur durch die eingestellte Helligkeit, sondern auch durch die Helligkeit des dargestellten Bildes beeinflusstwird. Bei maximaler Helligkeitseinstellung und einem weißen Bild kommen Röhrenbildschirme auf 120 Watt.

Als Anwender kann man hier also begrenzt Einfluss nehmen, wobei der Ergonomie und einem guten Bild auf jeden Fall den Vorzug zu geben ist. Ob der Monitor an eine Steckerleiste mit Netzschalter angeschlossen werden sollte, lässt sich pauschal nicht sagen. Neuere Modelle verbrauchen im ausgeschalteten Zustand so gut wie keine Energie. Wer ein älteres Gerät besitzt, sollte sich gegebenenfalls einen Stromzähler leihen und nachmessen. Die Lebensdauer des Monitors leidet darunter nicht, so dass man praktisch keine Nachteile zu erwarten hat.

...und der ganze Rest

Gerne vernachlässigt werden die unscheinbaren Komponenten des PCs, zumal sie oft auch gar nicht im Blickfeld sind. Die Rede ist von USB-Hubs, Schwitches, Modems, Routern, Druckern und ähnlichen Komponenten eines kompletten Systems. USB-Hubs sind normalerweise recht bescheiden, was die Stromaufnahme angeht. Aktive Hubs beispielsweise verbrauchen im Ruhezustand, also bei ausgeschaltetem PC, inklusive Netzteil laut unseren Messungen etwa 1,5 Watt. Pro angeschlossenes Gerät kommen bis zu 2,5 Watt dazu. Ein bisschen gieriger sind da schon die nur zu gerne vergessenen Lautsprechersysteme. Selbst ausgeschaltet verbrät das ältere 2.1-System "Soundworks SW310" von Creative 2,7 Watt und liegt damit über dem Verbrauch eines Monitors im Standby-Modus und immerhin bei über 10 Prozent der Maximalaufnahme, die wir mit 20 Watt maßen. Mit 4 bis 7 Watt schlagen DSL-Router zu Buche.

Stromverbrauch
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Der Nachteil an diesen Geräten: Sie sollten normalerweise eingeschaltet bleiben. Der Vorteil: Im Betrieb steigt die Leistungsaufnahme nicht weiter an. Richtige Stromfresser, zumindest wenn sie gerade arbeiten, sind Laserdrucker. Beim Aufwärmen maßen wir Spitzenwerte von über 800 Watt. Im Betrieb macht sich das nicht so stark bemerkbar, wie es zunächst den Anschein hat, weil viele Drucker nur selten benutzt werden und meistens im Dämmerzustand laufen. Gerade letzteres kann sich aber ebenfalls auf die Stromrechnung auswirken. So maßen wir bei einem Laserdrucker, der gerade seine Aufwärmphase beendet hatte, noch 16,6 Watt. Nach kurzer Zeit des Nichtstuns versetzte er sich in einen Stromsparmodus, um dann immerhin noch 14,3 Watt zu verbrauchen. Über den Schalter ausgemacht, fiel die Aufnahme - wie es sein soll - auf 0 Watt.

Macht zusammen

Rechnet man all diese kleinen Stromsauger zusammen, ergibt sich selbst für einen PC mit Monitor, Router, Switch, Hub und Drucker, bei dem alle Komponenten im Standby-Modus laufen, eine nicht zu vernachlässigende Energiebilanz. Das Testsystem würde knapp 39 Watt verbrauchen, ohne dass es in irgendeiner Weise benutzt wird. Würde man das komplette System vom Netz trennen, wäre das bei einem angenommenen Strompreis von 16 Cent pro Kilowattstunde immerhin eine Ersparnis von bis 50 Euro pro Jahr. Was Firmen, in denen zig oder gar hunderte von PCs, Druckern und Monitoren des nächtens vor sich hinbrüten, sparen könnten, mag jeder Controller für seinen Fall durchrechnen.

Stromverbrauch
Gib's mir: Ein normaler PC ohne Monitor verbraucht mehr als zwei helle Glühbirnen.
© Archiv

Blitzschutz - ja oder nein?

Legt man etwas mehr Geld hin, bekommt man Steckerleisten mit integriertem Überspannungsschutz und sogar Frequenzfiltern. Ob die Investition sinnvoll ist, muss jeder selbst entscheiden. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist das Stromnetz in einem sehr guten Zustand. Wer jedoch in kritischen Regionen lebt - zum Beispiel neben einem Umspannwerk, Bahnlinien oder Kraftwerken - oder den Verdacht hat, dass im Haus befindliche Geräte öfter mal ins Stromnetz "funken", kann sich das Leben mit einer USV oder Frequenzfiltern eventuell erleichtern. Beim Blitzschutz kommt es auf Gottvertrauen und die Versicherung an. Als Geschädigter (Monitor-Exodus durch Blitzeinschlag im Nachbarhaus) rät der Autor dieses Artikels dazu, die zusätzlichen Euro zu investieren. Allerdings sollte man nicht das Billigste kaufen. Eine nach dem ersten Schaden gekaufte Steckerleiste mit Blitzschutz verhinderte nicht, dass vor kurzem erneut ein Netzteil und das Mainboard einem Blitz zum Opfer fielen.

Fazit

Strom sparen lohnt sich, selbst wenn es "nur" 30 oder 40 Euro sind, die am Ende zusätzlich im Geldbeutel übrig bleiben. Der Kauf einer Steckerleiste mit Netzschalter, die das Sparen leichter macht, amortisiert sich da schnell. Ist sie gar mit einem Blitzschutz ausgestattet, bietet sie zudem eine erhöhte Sicherheit. Aber auch die Hersteller sind gefragt, ihre Produkte genügsamer zu gestalten. Seit unserem letzten Test hat sich in beide Richtungen etwas getan. Der Stromverbrauch einiger Komponenten sank im Standby-Modus. PCs verbrauchen dagegen im Betrieb mehr als noch vor einigen Jahren.

Stromverbrauch
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Trotz SpeedStep, Cool & Quiet und sonstigen Techniken, Energie zu sparen, sind Prozessoren immer noch eines der Sorgenkinder, was den Stromverbrauch angeht. Hinzugekommen sind Grafikkarten, die mehr verbrauchen als je zuvor und zur Energiebilanz eines High-End-Systems erheblich im negativen Sinne beitragen.

Auch wer auf den schnöden Mammon verzichten kann, sollte mitmachen, denn jede gesparte Kilowattstunde senkt die CO2-Emissionen der Kraftwerke oder macht sogar das eine oder andere Kraftwerk überflüssig. Bei etwa 30 Millionen PCs in Deutschland könnten 400 bis 500 Megawatt Gesamtersparnis auflaufen. Immerhin die Hälfte dessen, was das AKW OHU1 liefert.