Teil 2: Mit alternativer Firmware mehr rausholen
- Mit alternativer Firmware mehr rausholen
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- Teil 3: Mit alternativer Firmware mehr rausholen
Kaum ein Markt ist so undurchsichtig wie der für Handys. Der Hauptgrund ist das Subventionieren der Telefone durch die jeweiligen Dienstanbieter, also T-Mobile, Vodafone und Co. Dadurch treten nicht nur die eigentlichen Preise für die Geräte in den Hintergrund (die Ohne-Vertrag-Preise sind keine ...
Kaum ein Markt ist so undurchsichtig wie der für Handys. Der Hauptgrund ist das Subventionieren der Telefone durch die jeweiligen Dienstanbieter, also T-Mobile, Vodafone und Co. Dadurch treten nicht nur die eigentlichen Preise für die Geräte in den Hintergrund (die Ohne-Vertrag-Preise sind keine vernünftigen Anhaltspunkte, da die Anbieter absichtlich unrealistische Listenpreise angeben, um ihr Angebot zu verschönern).

Auch die Modellbezeichnungen haben sich vervielfacht und tragen eher zur Verwirrung des Kunden als zur Differenzierung des Marktes bei. Ursache für die Modellvielfalt ist nicht nur die Kreativität der Handy-Hersteller, sondern auch die der Telefongesellschaften. Um rechtliche Probleme mit so genannten "gebrandeten", also auf den jeweiligen Dienstanbieter zugeschnittenen Handys zu vermeiden, gibt es Spezialversionen, die sich in der Produktbezeichnung leicht von den "normalen" Versionen unterscheiden.
Das Branding muss nicht per se schlecht sein, ist vom Kunden aber meist unerwünscht. Als Beispiel diene die Schnelltaste, die einige Handy-Hersteller ihren Modellen spendieren, um dem Kunden einen komfortablen Zugriff auf bestimmte, oft frei wählbare Funktionen zu ermöglichen. Diese Schnelltasten verwandeln sich in gebrandeten Handys mitunter in Spezialtasten, z.B. für den Internetzugang auf Knopfdruck. Wer das will, hat Glück gehabt. Meist ist eine solche Funktion aber unerwünscht, da sie oft Extragebühren bei Benutzung nach sich zieht.
Diese "Vorkonfiguration" muss man nicht unbedingt hinnehmen. Ein wenig Risikobereitschaft vorausgesetzt, lassen sich auch auf subventionierte Handys Betriebssysteme bzw. Firmwares ohne die Spezialitäten des Dienstanbieters aufspielen. Eine gute Adresse im Internet sind www.handy-faq.de und www.gsm-free.com. Dort finden sich übersichtlich, in nach Herstellern geordneten Foren einsortiert, alternative Firmwares.

Doch nicht nur das Branding wird man auf diese Weise los. Für viele Modelle je mehr Funktionen sie bieten, desto wahrscheinlicher gibt es alternative Firmwares, die die Handhabung verbessern oder Funktionen freischalten, die aus welchen Gründen auch immer deaktiviert sind. So bringt man das Motorola RazR V3 dazu, auch Videos aufzunehmen und per LED anzuzeigen, wenn ein Anruf eingeht. Nicht immer bedarf es dazu gleich einer Firmware. Geht es nur darum, das Erscheinungsbild zu verändern, reichen auch so genannte Skins aus.
Es gibt aber auch Webseiten, die Firmware-Upgrades anbieten, die den SIM-Lock eliminieren. Dieser soll verhindern, dass Käufer ihre billigen, weil subventionierten Handys mit den Verträgen anderer Dienstleister kombinieren, die selbst keine Handys anbieten und daher die Gesprächspreise knapper kalkulieren können.
Für Sparfüchse sind solche Firmwares, wie sie auf forum.xda-developers.com für XDAs angeboten werden, scheinbar attraktiv. Vorher sollte man aber einen Blick in die Vertragsunterlagen des Handys werfen. Dort ist bei gelockten Handys das inoffizielle Entsperren normalerweise verboten. Offiziell lassen sich D1- und D2-Handys dagegen ohne Probleme, wohl aber mit Zusatzkosten verbunden, entsperren. Vodafone (www.vodafo ne.de/hilfe-support/kundenservice/96918. html) und T-Mobile (www.t-mobile.de/simlock) berechnen dafür innerhalb der Vertragslaufzeit rund 100 Euro.
Router
Wer sich bei der Wahl des DSL-Routers für AVM entschieden hat, kommt doppelt gut weg. Erstens gehört die Fritz!Box schon mit originaler Firmware zum besten, was für den deutschen Markt zu haben ist. Zweitens beschäftigen sich aufgrund der hohen Verbreitung entsprechend viele Programmierer mit den Geräten.

Unter anderem stellt ein Hacker namens "daniesahne" seine ds-mods für die meisten Fritzboxen zum Download zur Verfügung.
Neben einigen CGI-Zusätzen verspricht die Firmware-Erweiterung die Original-Firmware wird nicht ersetzt auch einige neue Funktionen, wie zum Beispiel die Möglichkeit zur Einrichtung eines virtuellen privaten Netzwerks (VPN). Wer mitentwickeln will, findet die Quellcodes übrigens bei Sourceforge (sourceforge.net) unter dem Stichwort dsmod.
Oft gefragt und auch angeboten sind Firmware-Hacks, die die Sendeleistung des Routers erhöhen sollen. Einige User berichten davon, dass sich damit bessere Verbindungen erreichen ließen, andere sind der Meinung, dass es gar nichts hilft. Wer niedrige Pegel angezeigt bekommt, kann alternative Firmwares ausprobieren. Am besten suchtman auch in diesem Fall nach der Modellbezeichnung und der gewünschten Funktion, also zum Beispiel "Sendeleistung". Mit dem Begriff "Firmware" dazu, sollte sich das Ein oder Andere finden lassen. Auch diverse Internet-Seiten wie zum Beispiel www.dslrouter-hilfe.de befassen sich mit dem Thema und sind ein guter Einstiegspunkt bei der Suche nach einer alternativen Firmware für das eigene Gerät.