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Heiße Debatte

Wegen KI-Kunst: Getty Images klagt gegen Stable Diffusion

Die Bilddatenbank Getty Images verklagt eine Firma, die ermöglicht, KI-Kunst per Generator zu erstellen. Es geht um Urheberrecht und Diebstahl.

Heutzutage lassen sich Bilder und Texte mit Hilfe von KI erstellen.
Heutzutage lassen sich Bilder und Texte mit Hilfe von KI erstellen.
© M.Dörr & M.Frommherz / Adobe Stock

Seit Ende letzen Jahres ist eine heiße Diskussion rund um das Thema KI-Kunst entbrannt. Denn seit immer mehr Bildgeneratoren auf den Markt geschwemmt werden, die per Mausklick ein scheinbar perfektes Kunstwerk generieren können, werden auch Stimmen gegen die neue "Kunstform" laut.Nun sch...

Seit Ende letzen Jahres ist eine heiße Diskussion rund um das Thema KI-Kunst entbrannt. Denn seit immer mehr Bildgeneratoren auf den Markt geschwemmt werden, die per Mausklick ein scheinbar perfektes Kunstwerk generieren können, werden auch Stimmen gegen die neue "Kunstform" laut.

Nun schaltet sich auch eine Bildagentur aus den USA in die Debatte ein. Denn die Firma Getty Images verklagt offenbar den KI-Bildgenerator Stable Diffusion beziehungsweise dessen Firma Stability AI. Konkret geht es um mehrfache Urheberrechtsverstöße und Diebstahl von Bildmaterial.

In einer Pressemitteilung führt Getty Images weiter aus, dass der KI-Kunstgenerator Stable Diffusion millionenfach Bilder von Getty kopiert und dazu genutzt habe, die eigenen Algorithmen zu füttern und zu trainieren, um bessere Kunst zu erschaffen. Dafür hätte die Firma aber eine Lizenz für die Nutzung der Bildrechte bei Getty Images erwerben müssen, was sie nicht getan haben.

Die grundlegende Frage ist hierbei vor allem, wie die von der KI geschaffenen "Kunstwerke" angesehen werden - also ob es sich um eigenständige Kunst oder dreiste Kopien handelt. Das dürfte unter anderem davon abhängen, wie sehr der Stil oder spezielle Werke eines Künstlers oder einer Künstlerin wiederzuerkennen sind.

Erschwerend hinzu kommt, dass die KI von Stable Diffusion und anderen Generatoren noch nicht ganz ausgereift ist. Daher werden öfter auch Unterschriften, Wasserzeichen oder andere Details mitübernommen, die das fertige Bild als KI-Kunstwerk entlarven.

Um wie viel Geld es bei der Klage von Getty Images geht, wurde aus der Mitteilung übrigens nicht klar. Auch Stability AI hat sich zur Klage bisher nicht geäußert. Getty Images betont allerdings, dass sie anderen Firmen in der Vergangenheit die Erlaubnis erteilt hatte, ihre Bilder für KI-Training zu verwenden. Es sei also keine grundsätzliche Abneigung gegen KI-Kunst vorhanden.

Kein Einzelfall

Dennoch ist es nur eine von vielen Klagen gegen KI-Kunstgeneratoren, die derzeit publik werden. Vor Kurzem erst wurde eine Klage von drei Künstler*innen bekannt, die gegen Midjourney und ebenfalls Stability AI gerichtet ist. Ihr Urheberrecht sei ebenfalls verletzt worden, indem ihre Kunstwerke zum Training der Künstlichen Intelligenz genutzt wurden, ohne ihre Erlaubnis einzuholen.

Wie das Gericht in den beiden Fällen entscheiden wird, könnte von großer Wichtigkeit für die allgemeine Diskussion rund um KI-Kunst werden. Denn derzeit gibt es keine konkreten Gesetze, die das Urheberrecht in Bezug auf KI-Training genau festlegen. In vielen Fällen ist es also Auslegungssache, könnte aber eine Art Präzedenzfall für spätere Entscheidungen schaffen.

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Autor: Laura Pippig • 18.1.2023

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