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Kartentricks

Teil 2: Handys entsperren

Autoren: Redaktion pcmagazin und Christian Immler • 16.7.2008 • ca. 2:55 Min

Inhalt
  1. Handys entsperren
  2. Teil 2: Handys entsperren
  3. Teil 3: Handys entsperren

Zum Entsperren muss der Benutzer die IMEI-Nummer des Gerätes per Telefon oder online an den Netzbetreiber übermitteln und bekommt dann einen für dieses Gerät gültigen Entsperrcode. Die IMEI-Nummer ist eine eindeutige Gerätekennung, die man durch Eingabe von *#06# auf jedem Handy anzeigen kann....

Zum Entsperren muss der Benutzer die IMEI-Nummer des Gerätes per Telefon oder online an den Netzbetreiber übermitteln und bekommt dann einen für dieses Gerät gültigen Entsperrcode. Die IMEI-Nummer ist eine eindeutige Gerätekennung, die man durch Eingabe von *#06# auf jedem Handy anzeigen kann. Diese Nummer lässt sich auf "normalem" Weg nicht ändern. Sie wird vom Gerätehersteller ins Betriebssystem geflasht. Mit einer entsprechenden Spezial- Software könnte man sich allerdings den Zugriff auf alle Inhalte des Flash-Speichers und damit auch auf das Betriebssystem und die IMEI verschaffen.

Handy SIM Karte
Wurde das Handy mit einem SIMLock verkauft, akzeptiert es keine anderen SIM-Karten.
© Archiv

Damit die legale Entsperrung nach 2 Jahren möglich ist, verbietet sich für die Hersteller ein fest eingebrannter, Hardwarebasierter SIM-Lock. Bei ganz billigen Handys gibt es manchmal so etwas wie eine Hardware- Sperre, indem minderwertige Akkus bewirken, dass die Geräte bereits vor Ende der Vertragslaufzeit kaputt sind.

Nach 24 Monaten muss jeder Netzbetreiber den SIM-Lock entfernen.

Codes und Code-Knacker

Bei den meisten Handys werden die Entsperrungs- Codes mit geheimen Algorithmen anhand der IMEI-Nummer errechnet. Um Code-Knackern das Handwerk zu legen, verwenden immer mehr Geräte zufällig generierte Entsperrungs-Codes, die in versteckten Datenbanken der Netzbetreiber hinterlegt sind. Hier ist mehr Energie nötig, entweder um sich Zugang zu diesen Datenbanken zu verschaffen, oder um die Sperre durch Eingriffe in das Handybetriebssystem zu beseitigen.

Bei Nokia-Handys kann es besonders kompliziert werden, denn Nokia bietet den Netzbetreibern ein mehrstufiges System für SIM-Lock an. Die aktuell verwendeten Systeme DCT4 und BB5, die unabhängig vom Handybetriebssystem funktionieren, bieten vier verschiedene Schlösser: ein Net-Lock für den Netzbetreiber, zwei Sperren für SIMCard- Typen sowie ein SIM-Lock für eine spezielle Karte. Code-Generatoren wie z.B. generieren daher sieben Schlüssel, die einzelne dieser Schlösser oder Kombinationen öffnen. Bei einigen Geräten hilft dagegen bereits das Aufspielen einer SIM-Lock-freien Firmware. Hier wird das Betriebssystem des Handys komplett durch eine anbieterneutrale oder gehackte Version ersetzt. Diese Versionen bringen häufig sogar mehr Funktionen mit, da sie auch das einschränkende Branding des Netzbetreiber entfernen.

Frau Handy
Universal SIM einbauen - so wird's gemacht Handys entsperren

Kabel und Flash-Boxen

Um den unauthorisierten Zugriff auf das Handy-Betriebssystem zu verhindern, verwenden manche Handy-Hersteller statt des Datenkabels eine spezielle Service-Schnittstelle zum Flashen. Bei anderen Geräten werden nicht standardisierte Übertragungsprotokolle verwendet. Um ein neues Betriebssystem zu übertragen, braucht man deshalb oft spezielle Kabel. Handy-Hersteller spielen die Software mit speziellen Geräten auf die Handys, die im Timing und Übertragungsprotokoll genau mit dem Handy abgestimmt sind. Um vom PC aus ein Handy zu flashen, ist in einigen Fällen eine Zusatzelektronik nötig, die die Schnittstelle des PCs entsprechend anpasst. Solche so genannten "Dongles" werden dann zwischen die Schnittstelle des PCs und das Übertragungskabel gesteckt. Einige Flash-Kabel arbeiten auch über die parallele Schnittstelle, in der sich das Timing über die Software besser einstellen lässt. Allerdings haben viele moderne PCs keine parallele Schnittstelle mehr.

Flashbox
Diese Flashbox mit Spezialkabeln überträgt die Daten direkt auf die Platine des Handys.
© Archiv

Profis der Hackerszene haben mittlerweile spezielle Flash-Boxen entwickelt, die die gesamte Kommunikation mit dem Handy übernehmen. Der an die Box per USB-Kabel angeschlossene PC übernimmt nur noch die Steuerung des Mikro-Controllers in der Box. Bei aktuellen Handys ist die Firmware jedoch verschlüsselt und mit eigenen Prüfsummen versehen. Ein einfacher Ersatz durch eine andere Firmware-Version würde auf dem Gerät nicht laufen. Hier muss intelligente Kryptografie-Technik eingesetzt werden. Aber für bekannte Flash-Boxen wie Powerflasher, Twister-Flasher oder Tornado sind so genannte HWK-Module (Hardware Key) lieferbar, die über Quasi-Standards die Verschlüsselungstechniken der meisten modernen Handys austricksen können. Im Gegensatz zu Handy-Herstellern, die versuchen, für jedes Gerät eine eigene Technik einzusetzen, entwickeln die Flasher Standardverfahren, um ihre Flash-Boxen und HWK-Module mit einer möglichst breiten Palette von Handys einsetzen zu können.

Fazit

Die Methoden, um ein gesperrtes Handy zu entknebeln und mit der eigenen SIM-Karte zu betreiben, sind vielfältig. Sie sind allerdings auch kompliziert und können leicht dazu führen, dass das Handy keinen Pieps mehr von sich gibt. Chips wie die Universal SIM sind da einfacher zu handhaben, kosten nur einen Bruchteil der anderen Hardware- Lösungen und manipulieren nicht die Eingeweide des Systems. Lesen Sie auf Seite 3, wie eine Universal SIM Schritt für Schritt eingebaut wird