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Teil 2: Billig am Strand

Autor: Redaktion pcmagazin • 30.4.2007 • ca. 4:55 Min

Inhalt
  1. Billig am Strand
  2. Teil 2: Billig am Strand

Seit genau einem Jahr ist der Dienst Smart2talk des Berliner Unternehmens Atel- Plus online. Einerseits besteht der Service aus einem so genannten Webtelefon, das genauso funktioniert wie der Callback-Dienst von Jajah. Auf der Seite www.smart2 talk.com gibt man die eigene und die Telefonnummer des G...

Seit genau einem Jahr ist der Dienst Smart2talk des Berliner Unternehmens Atel- Plus online. Einerseits besteht der Service aus einem so genannten Webtelefon, das genauso funktioniert wie der Callback-Dienst von Jajah. Auf der Seite www.smart2 talk.com gibt man die eigene und die Telefonnummer des Gesprächspartner ein. Für Mobiltelefone ist jedoch der "Tarifjäger" komfortabler. Dabei handelt es sich um eine Software, die in einer Version für Java-fähige Telefone und in einer anderen Version für Symbian-Smartphones zur Verfügung steht.

Billig am Strand
Wer diesen Dialog auf einer Webseite entdeckt, kann u.a. per Telefon Kontakt aufnehmen.
© Archiv

Die Software, die in der Java-Version einmalig 29,95 Euro und für Symbian 39,95 Euro kostet, versucht die jeweils günstigste (herkömmliche) Verbindung herzustellen. Dazu vergleicht das Tool den Tarif des Handynutzers mit Tarifen, die AtelPlus mit den Mobilfunkanbietern ausgehandelt hat.

Dieses als Least-Cost-Routing bezeichnete Verfahren schließt auch Callback ein. In diesem Fall werden zwei günstige Verbindungen aufgebaut: eine zum Gesprächspartner und eine zurück zum Anrufer. Beide Verbindungen zusammen ergeben die Kosten für den jeweiligen Callback-Anruf, der dann immer noch günstiger ist als der eigene Handytarif. Bei einem Callthrough-Verfahren gilt dagegen der Tarif des Handybesitzers für die Festnetzverbindung bis zum Smart2talk-Server. Dieser berechnet nur die günstigste Verbindung zum Gesprächspartner. Hat der Anwender in seinem Tarif Freiminuten oder sogar eine Flatrate, werden diese Verbindungen besonders günstig.

Billig am Strand
Rebtel verbindet seine Kunden international über eigens eingerichtete, lokale Rufnummern.
© Archiv

Für das Handygespräch in die USA berechnet Smart2talk beispielsweise 8 Cent in alle Netze, nach Spanien 6 Cent ins Festnetz und 23 Cent in die Mobilfunknetze. Kommt die Verbindung per Callback zustande, müssen jeweils bis zu 17,5 Cent für den Anruf auf dem eigenen Handy addiert werden. Das Gespräch in die USA kostet dann maximal 25,5 Cent pro Minute, die Verbindungen nach Spanien höchstens 23,5 (ins Festnetz) bzw. 40,5 Cent (auf Handys). Eine Callthrough- Verbindung kann schon mit einer Prepaid-Karte die Gebühren senken. Dann fallen vielleicht nur 10 oder 14 Cent für die Festnetzverbindung zum Smart2talk Server an. Der Tarifjäger kann über den PC heruntergeladen und aufs Handy übertragen werden, direkt über den mobilen Webzugang oder einen Download- Link via SMS auf das Handy gelangen. Eine 30 Tage lauffähige Testversion gibt es auch.

In der Java-Version muss der Tarifjäger per Knopfdruck gestartet werden, bevor er nach der günstigsten Verbindung sucht. Die Symbian- Version erledigt dies automatisch. Anschließend nimmt die Software Kontakt mit dem Smart2talk-Server auf, zeigt an, welcher Tarif der günstigste ist und stellt die Verbindung her. Im Gegensatz zu Jajah kommen die Verbindungen hier zuverlässig zustande und auch die Qualität der Leitung ist hörbar besser.

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Ein anderer Anbieter des Least- Cost-Routings kommt aus Hamburg. Cellity funktioniert wie Smart2talk, arbeitet mit einer Software für Java-fähige Handys oder für Symbian-Smartphones und wird ebenso über ein Guthabenkonto abgerechnet.

Der Festnetztrick

Einen anderen, vom Festnetz bekannten Weg geht das Unternehmen Just Digits. Mit dem Dienst Sparruf.de holt es Call-by-Call auf das Handy. Bei diesem Verfahren muss eine Vorwahl vor der eigentlichen Telefonnummer eingegeben werden. Tippt man als registrierter Nutzer auf dem Handy "0355 49 49" und anschließend die Mobilfunk- oder Festnetznummer des gewünschten Gesprächspartners (einschließlich der ersten Nullen in den Vorwahlnummern) ein, wird eine Verbindung zu Sparruf.de hergestellt. Der Dienst vermittelt das Telefonat u.a. per VoIP zum Gesprächspartner. Die internationale Verbindung kostet beispielsweise 9 Cent pro Minute in alle Netze der USA, in viele europäische Festnetze und 19 Cent in viele europäische Mobilfunknetze. Die Verbindung vom Handy zum Sparruf-Server wird zum Festnetztarif des Mobilfunkvertrags abgerechnet und taucht auch dort auf der Rechnung auf. Die Gebühren für das internationale Gespräch werden dagegen vom Guthaben bei Sparruf. de abgezogen.

Billig am Strand
Cellity vergleicht den Handytarif des Nutzers mit den eigenen Angeboten und wählt automatisch die günstigste Verbindung.
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Auch hier lohnen sich nationale Gespräche nur, wenn im Handyvertrag sehr hohe Gebühren für Verbindungen in andere Mobilfunknetze anfallen. Dann ist die Festnetzverbindung zu Sparrruf.de und von dort für 15 Cent in das gewünschte Funknetz unter Umständen günstiger. Sind auch die Festnetzverbindungen im Handyvertrag zu teuer, kann man eine Callback-Option aktivieren. Dabei wird das Telefonat wiederum über die Callby- Call-Nummer "0355 49 49" eingeleitet, aber mit einem Besetztzeichen quitiert und nicht abgerechnet. Die Verbindung steht jedoch und kommt schließlich wie beim Callback- Verfahren per Rückruf zustande. Dafür fallen 3 Cent zum Festnetz und 15 Cent zu einem Mobilfunknetz an.

Billig am Strand
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Wiederum einen anderen Weg geht Running Mobile mit seinem Mobile Call Through Manager. Es handelt sich um eine Handy- Software, die (bislang nur) mit der heimischen FRITZ!Box Fon zu Festnetztarifen eine Verbindung herstellt. Von dort werden automatisch günstige Call-by-Call oder VoIP-Verbindungen zum gewünschten Gesprächspartner hergestellt. Die Software kostet einmalig 19,95 Euro, die Gebühren werden über die Handyrechnung bezahlt.

Ein cleveres Verfahren hat sich auch Rebtel ausgedacht. Der Dienst aus Schweden erzeugt für jede gewünschte Mobilfunkoder Festnetznummer im Ausland eine nationale Rebtel-Nummer. Aus der teuren Handyverbindung in die Schweiz wird dann ein Festnetztelefonat zu einer Berliner Rufnummer, zu der nur noch 18 Ct. für die Rebtel- Verbindung hinzukommen. Ruft man auf diese Weise ein Festnetztelefon im Ausland an, addieren sich nur 2 Ct. pro Minute.

Ist es zwar lästig, für jedes Telefonat zunächst eine Rebtel-Nummer zu erzeugen, so bleiben diese Nummern jedoch für Verbindungen zwischen den beiden Telefonnummern erhalten und können so im Telefonbuch gespeichert werden. Ist der Angerufene auch Rebtel-Kunde und wird die stehende Verbindung in ein Callback umgewandelt, ist die internationale Verbindung sogar kostenlos und beide Gesprächsteilnehmer zahlen jeweils nur ihre Festnetzverbindung zum Rebtel-Server.

Gratis mit WLAN

Schließlich sollen Anbieter erwähnt werden, die via WLAN Internet-Telefonate auch auf Mobiltelefonen herstellen. Diese Dienste funktionieren allerdings nur mit WLANfähigen Smartphones. Skype mobile unterstützt Telefonie-PDAs und Smartphones mit den Betriebssystemen Pocket PC und Windows Mobile. Die beiden Dienste Barablu und Truphone sind noch in der Betaphase. Verbindungen bei diesen Anbietern sind zwischen den Mitgliedern des jeweiligen Netzwerks kostenlos. Für Telefonate zu normalen Anschlüssen fallen bei Skype Mobile 2 Cent zu Festnetznummern und 34,3 Cent etwa zu spanischen Mobilfunknetzen an.

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Billiger handyfonieren: Übersicht über neue Dienste für das Handy
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Fringland realisiert seinen Dienst Fring nicht nur über WLAN, sondern auch über Datenfunk. Jedes Handy mit GPRS oder UMTS kann so eine Verbindung zu anderen Fring-Nutzern aufbauen. Während die internationale Verbindung kostenlos ist, fallen beim Handynutzer Gebühren für den Datentransfer an. Laut Fring werden ca. 10,8 MByte pro Stunde benötigt, sodass man auf jeden Fall einen Datentarif braucht. Fring ist außerdem ein reiner Peer-to- Peer-Dienst, Anrufe auf normale Festnetz- und Mobilfunkanschlüsse sind damit nicht möglich.

Für jeden Handynutzer, der ins Ausland telefoniert oder einen ungünstigen Mobilfunkvertrag hat, dürfte die eine oder andere Lösung interessant sein. Derzeit sind sie noch unpraktisch, aber extrem günstig. Langfristig werden sie auch die Gebühren der Mobilfunkbetreiber nach unten ziehen. Dann braucht man nur noch das grüne Knöpfchen "Wählen" drücken.