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Hintergrund

Sind die Tage der E-Mail gezählt?

Thierry Breton, CEO der Firma Atos, einem der größten IT-Service Dienstleister weltweit will die betriebsinterne Kommunikation per E-Mail innerhalb von 18 Monaten abschaffen. Er hält E-Mail nicht mehr für zeitgemäss, da die Bearbeitung zu viel Arbeitszeit vernichte.

Autor: Ferdinand Thommes • 1.12.2011 • ca. 1:15 Min

Sind die Tage der E-Mail gezählt?
Sind die Tage der E-Mail gezählt?
© WEKA

Der ehemalige französiche Finanzminister und CEO der Firma Atos, Thierry Breton, strebt einen Paradigmenwechsel an, wenn es um die firmeninterne Kommunikation geht. Er hat eine "zero email" Parole ausgegeben und will diese in 18 Monaten umsetzen.Wie der Telegraph berichtet, begründet Breton diesen...

Der ehemalige französiche Finanzminister und CEO der Firma Atos, Thierry Breton, strebt einen Paradigmenwechsel an, wenn es um die firmeninterne Kommunikation geht. Er hat eine "zero email" Parole ausgegeben und will diese in 18 Monaten umsetzen.Wie der Telegraph berichtet, begründet Breton diesen Schritt damit, dass maximal 10 Prozent der täglich auf einen Mitarbeiter zukommenden 200 E-Mails nützlich seien. Die Mitarbeiter seien wöchentlich 5 bis 20 Stunden mit der Sortierung und Abarbeitung von E-Mail beschäftigt. Viele Arbeiter seien sogar nach Feierabend damit beschäftigt, um nicht im Mail-Strudel unterzugehen. "Die Beherrschung der Sintflut an Informationen wird zukünftig ein Hauptproblem für viele Firmen sein.", meint Breton und fährt fort: "Es muss ein Umdenken stattfinden. Wir sehen E-Mail zu sehr als das derzeitige Hauptkommunikationsmittel" Eine aktuelle Studie belegt, dass das Lesen von unnützen Mails vernichtend für die Konzentration ist. Ein Mitarbeiter braucht demnach 64 Sekunden, um das vorherige Level an Konzentration wieder zu erlangen. Fazit der Studie: Ein schlecht organisiertes Mailsystem verbrennt viel Arbeitszeit und wirkt demotivierend auf die Mitarbeiter. Diese sähen sich hilflos, einem ständig nachwachsenden Berg gegenüber.Nicolas Moinet, Professor für Kommunikation an der Universität von Poitiers fand heraus, dass Jugendliche zwischen 11 und 19 Jahren nur noch zu 11 Prozent E-Mail benutzen. Hier spielen die sozialen Netzwerke und IRC-Chats eine wesentlich größere Rolle und sind, laut Professor Moinet, auch die Kommunikationswerkzeuge der nächsten Zukunft.Breton sieht für seinen Konzern Instant Messages und ein, an Facebook angelehntes, internes Netzwerk als die Mittel der Wahl. "Wer mich sprechen will, " sagt der 56-jährige, "kann jederzeit in meinem Büro vorbeikommen, mich anrufen oder mir eine Texnachricht schicken. Aber das gesprochene Wort ist nicht durch E-Mail zu ersetzen."