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Vergleichstest: Santa-Rosa-Notebook

Santa Rosa Notebooks

Notebooks mit Intels vierter Santa-Rosa-Plattform sollen mehr leisten und weniger Energie verbrauchen. Jedoch nicht jeder Hersteller hat seine Hausaufgaben gemacht.

Autor: Redaktion pcmagazin • 9.8.2007 • ca. 5:10 Min

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Inhalt
  1. Santa Rosa Notebooks
  2. Teil 2: Santa Rosa Notebooks

Notebooks mit Intels neuer Santa-Rosa-Plattform sollen mehr leisten und weniger Energie verbrauchen. Jedoch nicht jeder Hersteller hat seine Hausaufgaben gemacht....

Notebooks mit Intels neuer Santa-Rosa-Plattform sollen mehr leisten und weniger Energie verbrauchen. Jedoch nicht jeder Hersteller hat seine Hausaufgaben gemacht.

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Am 9. Mai hat Intel die vierte Generation der Notebook-Plattform Centrino vorgestellt, die bisher unter dem Code-Namen Santa Rosa nur in Teilen bekannt war. Im Vergleich zur bislang aktuellen Napa-Plattform hat mit Santa Rosa jede einzelne Komponente eine Aktualisierung erfahren. Neu hinzugekommen ist auch die strikte Trennung von Business- und Consumer-Geräten. Für eine einfache Unterscheidung hat Intel hierfür zwei eigenständige Logos geschaffen. Die Consumer-Notebooks erhalten das Centrino- Duo-Logo, die Business-Geräte tragen das Centrino-Pro-Logo.

Der wesentliche Unterschied zwischen beiden Plattformen ist die bereits aus dem Desktop bekannte vPro-Technologie. Dabei handelt es sich um Funktionen, die unabhängig vom Betriebssystem eine Fernwartung oder Statusabfrage der Geräte ermöglicht. Dazu ist im Chipsatz, IO-Controller-Hub (ICH8M) und in den Netzwerkmodulen zusätzliche Management-Firmware integriert.

Beiden Plattformen gemein sind der überarbeitete Prozessor, das neue WLAN-Modul und der Chipsatz. Zum Start der neuen Plattform hat Intel sechs neue Prozessoren vorgestellt. Dazu gehören die beiden Low- Voltage-Chips L7300 und L7500, die mit Taktraten von 1,4 GHz bzw. 1,6 GHz betrieben werden. Die fehlenden vier Modelle sind Core-2-Duo-Prozessoren mit Taktraten zwischen 1,8 GHz und 2,4 GHz (T7100 bis T7700).

Wie die bisherigen Core 2 Duo der T7000-Serie (Codename Merom) sind auch die neuen Core-2-Duo-Prozessoren mit einer Strukturgröße von 65 Nanometer gefertigt und mit 4 MByte Cache ausgestattet. Einzige Ausnahme ist der T7100: Er verfügt nur über 2-MByte-Cache, was Intel bisher in der T5000-Serie zusammengefasst hat.

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Diese Intel-Komponenten werden in einem Notebook verbaut
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Neu hinzugekommen sind zahlreiche Stromsparfunktionen und ein erhöhter Front Side Bus (FSB), der von 667 MHz auf 800 MHz gestiegen ist. Eine der energiesparenden Funktionen ist das Dynamic FSB Switching. Damit bezeichnet Intel die dynamische Anpassung des Taktes und der Spannung des FSB.

Bisher wurde bei den verschiedenen Stromspar- Modi des Prozessors der FSB unverändert gelassen. Jetzt kann auch dieser, abhängig von der Auslastung, in sechs Stufen Spannung und Takt absenken und so Energie einsparen. Zusätzlich hat Intel auf weitergehende Stromsparfunktionen im Prozessor verzichtet. Jedoch gibt es mit dem neuen Chipsatz einige Situationen, in denen der Prozessor nicht mehr aus den verschiedene Sleep-Modi geweckt wird, wenn dies nicht unbedingt notwendig ist. Dadurch kann der Core 2 Duo länger in energiesparenden Modi verbleiben.

Eine weitere Änderung im Prozessor ist die als Intel Dynamic Acceleration (IDA) bezeichnete Funktion. Damit wird die thermische Auslastung besser ausgenutzt, indem in bestimmten Fällen einer der beiden Kerne übertaktet wird. Im Detail bedeutet das vor allem eine Leistungssteigerung bei nicht angepassten Applikationen, die nur einen Kern des Prozessors belasten und der zweite Kern dabei ruht. In diesem Fall wird die Taktrate für einen Kern beispielsweise einer 2,0-GHz-CPU auf 2,2 GHz erhöht. Dies passiert jedoch nur, wenn der zweite Kern sehr gering beansprucht wird.

Die Schaltzentrale

Der Mobile Chipsatz 965 - PM956 bzw. GM956 mit integrierter Grafik - stammt von der Desktopversion ab. Beiden gemein ist der Funktionsumfang. Der mobilen Version sind jedoch auch noch zahlreiche Stromsparfunktionen eigen.

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So funktioniert die neue Intel Plattform
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Die beiden wichtigsten Eigenschaften des Mobile Intel 965 Express Chipsatz sind das Zwei-Kanal-Speicherinterface und die direkte 16x PCI-Expressanbindung für externe Grafiklösungen. Die beiden Speicherkanäle lassen sich wahlweise mit DDR2-533- oder DDR2-667-Modulen bestücken. Damit lässt sich aktuell ein Arbeitsspeicher von insgesamt vier GByte realisieren. Mit der Variante GM965 kommt zusätzlich noch die integrierte Grafiklösung GMA X3100 hinzu. Diese unterstützt nur DirectX 9 und OpenGL 1.5.

Für den Betrieb reserviert sich die Grafiklösung einen Teil des Arbeitsspeichers, der dann nicht für die Programmausführung zur Verfügung steht. Wollen Sie dies verhindern und auch eine DirectX- 10-Grafiklösung, kommen Sie derzeit nicht um einen externen Grafikchip herum. Mit dem neuen 965-Express-Chipsatz kommt auch ein neuer IO-Controller-Hub zum Einsatz. Der ICH8M stellt jetzt im Vergleich zur Vorgängerversion insgesamt sechs 1x PCI-Express-Verbindungen, bis zu zehn USB-2.0-Ports und drei SATA-Anbindungen parat. Zuvor waren es nur vier Express-Verbindungen, acht USBPorts und zwei SATA-Anschlüsse.

Die letzte von Intel vorgeschriebene Komponente für das Centrino-Logo ist das Wireless-LAN-Modul. Hier können die Hersteller zwischen den Modulen der letzten Generation und den neuen PCIe-Modulen wählen. Will ein Hersteller das Centrino-Pro-Logo auf sein Notebook kleben, muss er die neue Wireless WiFi Link 4965AGN oder AG einsetzen. Denn nur diese beiden Steckkarten sind mit den erforderlichen Funktionen ausgestattet, die für die Active Management Technology erforderlich sind.

Die neue AGN-WLAN-Karte hat zusätzlich noch den Vorteil, dass sie den Standard 802.11n unterstützt. Damit lässt sich die Reichweite und der Datendurchsatz enorm steigern. Theoretisch erreicht der Standard 802.11n eine Transferrate von bis zu 300 MBit/s, im Vergleich zu maximal 54 MBit/s bei 802.11g. Damit es jedoch zu einer Steigerung der Datenrate und Reichweite kommt, ist es erforderlich, dass die Hersteller drei Antennen in ihre Notebooks einbauen und nicht nur die entsprechende Karte, wie es bei dem Aspire 5920G von Acer in diesem Test der Fall ist.

Die letzte Neuerung bei Santa Rosa ist das unter dem Codenamen Robson bekannte Turbo Memory Modul. Dabei handelt es sich um einen Flash-Speicher, der die Startphase von Windows Vista beschleunigen soll sowie das Laden und Arbeiten mit Programmen. Der Speicher wird als Mini-PCI-Express-Modul mit 512 MByte oder 1 GByte in ein Notebook eingesetzt. Für die Beschleunigung des Systemstarts und der Programme kommen die ReadyBoost- und ReadyDrive-Funktionen von Windows Vista zum Einsatz.

Die Umsetzung

In diesem Test haben wir die ersten Notebooks genau unter die Lupe genommen und dabei einige Ungereimtheiten festgestellt. Eines vorweg: Insgesamt bewegt sich das Testfeld auf einem sehr hohen Niveau. Die Verarbeitung und die Qualität der Displays geben nur wenig Grund zu Beanstandungen. Die Ausleuchtung des Displays und der Regelbereich der Helligkeit ist bei allen Geräten in akzeptablen Bereichen. Die Unterschiede sind hier sehr gering und mit bloßem Auge nur im direkten Vergleich zu sehen.

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Intel Centrino-Logo
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Vollständig anders sieht es bei der technischen Umsetzung aus. Ein gewaltiger Vorteil der integrierten Grafik war bisher die meist deutlich längere Akkulaufzeit. Ein Punkt, der so nicht mehr zu gelten scheint. Die besten Ergebnisse in dieser Kategorie haben die drei Modelle von Sony, Acer und Lenovo erzielt. Alle drei Notebooks sind mit dedizierter Grafikkarte bestückt. Die beiden Systeme von Fujitsu Siemens und Maxdata mit integrierter Grafiklösung erreichen hier nur eine Platzierung im Mittelfeld. Dafür können Sie zumindest mit dem günstigeren Preis punkten.

Dass alle Hersteller unter gehörigem Kostendruck stehen, zeigen viele kleine Details. So sieht beispielsweise Samsung ein Schacht für PC-Karten für Erweiterungen vor und verzichtet auf den aktuellen Schacht für Expresskarten. Und auch bei Acer und Lenovo scheint das Budget knapp geworden zu sein, denn hier hat es nicht einmal mehr für einen Sockel für die freien Mini-PCIe-Einbauplätze gereicht.

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Die Testkandidaten im Überblick
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Der Platz ist vorhanden, ebenso wie die Anschlüsse auf dem Mainboard, doch eine Erweiterung wie beispielsweise eine TV-Karte oder das Turbo Memory Modul können aufgrund des fehlenden Sockels nicht eingesetzt werden. Besser sind Sie hier bei Asus oder Samsung bedient: Beide Notebooks verfügen über einen freien Mini-PCIe-Steckplatz.