PS4 Pro mit SSD: Festplatte wechseln – lohnt sich das?
Wir wechseln die Festplatte der PS4 Pro: Die 1-TB-HDD weicht einer SSD und wir schauen, ob und wie viel schneller eine PS4 Pro mit SSD ist.

- PS4 Pro mit SSD: Festplatte wechseln – lohnt sich das?
- PS4 Pro: Festplatte wechseln und SSD einbauen
Der Festplatten-Wechsel bei einer PS4 Pro – beispielsweise für einen Umstieg von HDD auf SSD – ist kinderleicht. Sie verlieren dabei nicht die Hersteller-Garantie seitens Sony. Das war schon bei der ursprünglichen PS4 so – viele Nutzer stiegen zwecks kürzerer Ladezeiten und flüssigerer Spi...
Der Festplatten-Wechsel bei einer PS4 Pro – beispielsweise für einen Umstieg von HDD auf SSD – ist kinderleicht. Sie verlieren dabei nicht die Hersteller-Garantie seitens Sony. Das war schon bei der ursprünglichen PS4 so – viele Nutzer stiegen zwecks kürzerer Ladezeiten und flüssigerer Spiele-Performance auf eine SSD oder zwecks höhere Speicherkapazität auf eine größere HDD um.
Wichtig ist nur, dass die 2,5-Zoll-Festplatte eine Höhe von 9,5 Millimetern nicht übersteigt. Das Wechseln der Festplatte und den Einbau einer SSD in die PS4 haben wir in der Vergangenheit ausprobiert und wiederholen es nun mit der leistungsfähigeren PS4 Pro. Wir stoppen die Zeiten beim Systemstart, beim Laden von Disc-Spielen und von rein digital vorliegenden Games.
Lesetipp: PS4 SSD Umbau – Anleitung und Ladezeiten-Benchmarks
Zwecks Vergleichbarkeit reduzieren wir uns vorerst - neben dem Bootvorgang - auf die Werte von zuvor gemessenen Disziplinen, in denen die SSD einen spürbaren Unterschied ausmachen konnte. Das sind in diesem Falle das Laden von Fallout 4 (Disc) vom Hauptmenü ins Spiel und von GTA 5 (PSN-Version). Nach dem Spielstart landen Sie dort direkt im Spiel. Die PS4 hat bei Fallout 4 mit der HDD im Schnitt 38,5 Sekunden gebraucht, mit der SSD gab es mit knapp 20 Sekunden fast eine Halbierung der Ladezeit. Bei GTA 5 lagen die Werte im Duell zwischen HDD und SSD bei durchschnittlich 66 und 99 Sekunden. Die Ladezeit wurde also um ein Drittel reduziert. Die Bootzeit sank übrigens von knapp 29 auf knapp 22 Sekunden.
Ist die PS4 Pro (mit SSD) schneller?

Die PS4 Pro müsste durch den Einsatz eines SATA3- statt eines SATA2-Controllers eine doppelt so hohe Datenübertragungsgeschwindigkeit ermöglichen. Die theoretische Grenze liegt bei 750 MB pro Sekunde (SATA 6G). Moderne SSDs kommen in PCs auf etwa 550 bis 600 MB pro Sekunde. Bei SATA2 ist die theoretische Grenze bei 375 MB pro Sekunde (SATA 3G). Bei der ursprünglichen PS4 müssten SSDs also eigentlich ausgebremst sein. Sind Sie aber anscheinend nicht, wie die folgenden Werte vermuten lassen. Wir haben jeweils drei Zeiten gestoppt und den Durchschnitt gebildet.
Booten (Ab dem Einschalten, bis das Hauptmenü vollständig geladen ist)
- HDD: 30 / 29 / 30 – Durchschnitt: 29,6 Sekunden
- SSD: 24 / 23 / 23 – Durchschnitt: 23,3 Sekunden
Fallout 4: Level-Ladezeit (ab der Lade-Bestätigung, bis zum Öffnen der Spielwelt)
- HDD: 39 / 37 / 38 – Durchschnitt: 38 Sekunden
- SSD: 19 / 19 / 20 – Durchschnitt: 19,3 Sekunden
GTA 5: PSN-Version komplett auf der Festplatte (ab dem Spielstart, bis der Story-Modus geladen ist)
- HDD: 94 / 93 /94 – Durchschnitt 93,6 Sekunden
- SSD: 69 / 70 /68 – Durchschnitt: 69 Sekunden
Sind die gemessenen Werte beim Booten der PS4 Pro noch etwas schlechter, kann sich die stärkere, neue Konsole in den Spielen bei der Messung behaupten. Wirklich bemerkbar machen sich die Ladezeitenverbesserungen beim Einsatz der PS4 Pro im Vergleich mit der PS4 aber nicht. Der Wechsel von HDD auf SSD ist bei beiden Systemen immerhin spürbar.
Woran liegt das? Wir mutmaßen, dass sich die gestiegene, theoretische Bandbreite von 750 statt 375 MB pro Sekunde nicht auszahlt, da die Daten von PS4-Spielen wohl seltener sequenziell gelesen werden, als vielmehr öfter mehr Zugriffe auf kleine Dateien stattfinden. Der Großteil des gefühlten und messbaren Performance-Schubs kommt bei SSDs ohnehin durch die minimalen Zugriffszeiten. Schließlich muss nur ein Controller die richtige Speicherzelle ausfindig machen – und keine Nadel an die richtige Stelle einer magnetischen Platte zum Auslesen befördert werden.
Fazit:
Wie schon bei der PS4 lohnt eine Aufrüstung auf eine SSD nur bedingt. Die Ladezeiten werden messbar, aber nicht immer spürbar schneller. In Sachen Preis/Leistung ist ein Umstieg auf eine SSD ohnehin – auch bei den jetzigen Preisen – noch immer nicht sinnvoll. Als bessere Alternative für mehr Geschwindigkeit hat sich eine SSHD herausgestellt. Doch die Hersteller priorisieren Hybridfestplatten nicht mehr, da Flash-Speichern die Zukunft gehört und deren Preise immer noch sinken. Für Konsolenspieler bieten sie aber immer noch kein attraktives Verhältnis von Speicherplatz zum Preis.
Lesetipp: Xbox One X oder PS4 Pro - das Duell
Lohnenswert kann es für Nutzer hingegen oft sein, die 1 TB Speicherplatz der PS4 Pro zu erweitern, wenn installierte Spiele die Festplatte schon an ihre Grenzen bringt. Auf der nächsten Seite zeigen wir, wie Sie einen Festplattenwechsel vornehmen und worauf Sie achten müssen.