Praxis: Computer aufrüsten
Wenn Ihr PC betagt und damit langsam ist, Sie aber trotzdem aktuelle Software nutzen möchten, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder, Sie rüsten den alten Rechner auf oder Sie legen sich einen neuen zu.

Aufrüsten oder neu kaufen? Wenn Ihr PC betagt und damit langsam ist, Sie aber trotzdem aktuelle Software nutzen möchten, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder, Sie rüsten den alten Rechner auf oder Sie legen sich einen neuen zu....
Aufrüsten oder neu kaufen?
Wenn Ihr PC betagt und damit langsam ist, Sie aber trotzdem aktuelle Software nutzen möchten, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder, Sie rüsten den alten Rechner auf oder Sie legen sich einen neuen zu.

Jeder Besitzer eines mehrere Jahre alten Rechners kennt das Problem: Der Start des Betriebssystem dauert länger als man eigentlich möchte, die Bearbeitung größerer Bilder geht nur sehr schleppend voran und aktuelle Computerspiele kann man entweder gar nicht oder nur mit einer sehr geringen Auflösung nutzen.
Gerade wenn man mal die Möglichkeit hatte, einen schnelleren Rechner auszuprobieren, wird der Wunsch nach mehr Tempo immer größer. Und so steht jeder PC-Nutzer früher oder später vor der Frage, ob sich ein Aufrüsten des alten Rechners noch lohnt, oder die Anschaffung eines neuen PCs die vernünftigere Wahl ist.
Die Frage aufrüsten oder Neukauf lässt sich nicht für jeden Rechner gleichermaßen beantworten. Sicher ist allerdings, dass sich im Normalfall jedes System, das weniger als 4 Jahre alt ist, für wenig Geld zu einem PC aufrüsten lässt, der nahezu allen aktuellen Anforderungen gewachsen ist.

Zwar passen die aktuellsten Prozessoren vermutlich nicht auf das Mainboard und vielleicht muss man bei der neuen Festplatte auf ein Modell mit einem in die Jahre gekommenen IDE-Anschluss zurückgreifen, doch die Geschwindigkeit des Rechners leidet darunter kaum.
Ist Ihr PC dagegen älter als 6 Jahre, kann es schwierig werden, den Rechner zu einem angemessenen Preis auf ein akzeptables Leistungsniveau zu hieven. Ältere Systeme sind langsam, weil auf dem Mainboard ein betagter Chipsatz werkelt, die Steckplätze veraltet sind und der Systemtakt niedrig ist.
Hier würde nur noch ein neues Mainboard helfen - das bedeutet aber neben umfangreichen, komplizierten Umbauarbeiten auch, dass quasi alle anderen Komponenten vom Netzteil über den Prozessor bis hin zum Arbeitsspeicher neu angeschafft werden müssen. In diesem Fall sollte man sich die Mühe und die Arbeit sparen und sein Geld lieber gleich in einen aktuellen Rechner investieren.
Die PC-Analyse
Möchten Sie herausfinden, welche Hardware in Ihrem Rechner steckt, helfen Ihnen die Tools Everest und Belarc weiter. Beide Tools listen die exakte Bezeichnung Ihres Mainboards auf. Diese benötigen Sie, um festzustellen, welche Prozessoren und welcher Hauptspeicher mit Ihrem Board zusammenarbeiten. Nach der Installation von Everest finden Sie unter "Motherboard/Motherboard/Motherboard Name" die exakte Bezeichnung des Mainboards, das in Ihrem Rechner steckt.
Zusätzlich ist dort die Anzahl der PCI-, PCI-Express- und AGP-Steckplätze verzeichnet. Diese Information benötigen Sie beispielsweise, wenn Sie eine schnellere Grafikkarte nachrüsten möchten. Unter "CPU/CPU Typ" finden sich Informationen zum eingebauten Prozessor und zu dessen Geschwindigkeit. Nun müssen Sie noch feststellen, welcher Prozessorsockel auf Ihrem Board verbaut wurde.
Diese Information finden Sie im Handbuch Ihres Mainboards. Haben Sie das Handbuch verlegt, hilft ein kurzer Blick ins Gehäuse weiter. Suchen Sie die genaue Produktbezeichnung des Mainboards, die, meist deutlich sichtbar aufgedruckt, leicht zu finden ist, und notieren Sie diese. Suchen Sie dann im Internet nach der Produktbezeichnung und Sie werden, meist auf der Seite des Mainboard-Herstellers, schnell fündig werden.
Sehen Sie weiterhin nach, welche CPU-Taktraten Ihr Mainboard beziehungsweise das neueste BIOS Ihres Boards unterstützt. Mit diesen Angaben bewaffnet sind Sie in der Lage, einen neuen Prozessor für Ihren Rechner einzukaufen. Die Tabelle auf der rechten Seite listet empfehlenswerte CPUs für ältere Prozessorsockel.
Für besonders alte Sockel sind leider keine CPUs mehr im Handel zu bekommen. Hier bleiben nur noch die bekannten Online-Auktionshäuser als Quelle übrig, doch lohnt die Investition nur, wenn der neue Prozessor deutlich schneller ist als der in Ihrem Rechner verbaute.
Ältere Prozessorsockel
Steckt in Ihrem Rechner ein Intel-Prozessor, dann kommen folgende Prozessorsockel in Frage. Hinter dem Sockel finden Sie Angaben zum empfehlenswertesten im Handel erhältlichen Prozessor, der auf diesen Sockel passt, sowie den ungefähren Kaufpreis. Slot 1: nicht mehr erhältlich Sockel 370: nicht mehr erhältlich Sockel 423: nicht mehr erhältlich Sockel 478: Pentium 4 mit 2,8 GHz/80 Euro Sockel 775: Pentium D950/90 Euro

Bei AMD wurden die folgenden Sockel verwendet. Für die ältesten sind im Handel keine Prozessoren mehr zu bekommen. Die Liste zeigt wiederum empfehlenswerte Prozessoren sowie den ungefähren Straßenpreis: Slot A: nicht mehr erhältlich Sockel A: nicht mehr erhältlich Sockel 754: Sempron64 3400+/30 Euro Sockel AM2: Athlon64 X2EE 4600+/70 Euro Sockel 939: Athlon64 4000+/40 Euro
Hier sind Geschwindigkeitssteigerungen von mindestens 50 Prozent, besser aber mehr, gemeint. Läuft Ihre CPU mit 800 MHz sollte es also schon ein 1,5-GHz-Prozessor sein, von einer 1-GHz-CPU sollten Sie am besten auf 2 GHz aufrüsten.
Grafikkarte und Arbeitsspeicher aufrüsten
Neben dem Prozessor versprechen die Aufrüstung von Grafikkarte und Arbeitsspeicher die größten Leistungssteigerungen. Bei der Grafikkarte ist ein Upgrade problemlos, denn relevant sind nur die Steckplätze AGP und PCIe. Letzterer ist der aktuelle, schnellere Sockel, aber auch für AGP werden nach wie vor Karten angeboten, wenn auch nicht mit aktuellen Grafikchips.
Welcher Grafikkartensockel auf Ihrem Board sitzt, sagt Ihnen wie oben beschrieben Everest unter "Motherboard/Erweiterungssteckplätze". Beim Kauf einer neuen Grafikkarte achten Sie also auf den Steckplatz sowie die Versionsnummer des Grafikkartenchips. Bei nVidia und ATI gilt als grobe Regel: Je höher die Versionsnummer des Chips, desto leistungsfähiger die Karte. Zu beachten ist, dass manche PCIe-Grafikkarten einen zusätzlichen Stromanschluss benötigen, über den Ihr Netzteil verfügen muss. Allerdings liegt den Karten in aller Regel ein Adapter bei.
Beim Speicher ist der Fall komplizierter, denn es gibt zahlreicher Speichersorten, Größen und Geschwindigkeiten. Das Mainboard-Handbuch gibt allerdings in jedem Fall darüber Auskunft, welche Module kompatibel sind. Wie der Einbau der neuen Grafikkarte, des Prozessors, des Arbeitsspeichers und der Festplatte durchgeführt wird, verrät der folgende Artikel.