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Recht

Online-Beratung

Autor: Anna-Sophie Maus • 12.12.2011 • ca. 3:35 Min

Den richtigen Service finden ...

Den richtigen Service finden

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"Frag einen Anwalt" gehört zu den besten juristischen Ratgebern im Web.
© Hersteller/Archiv

Bei der Auswahl der passenden Online-Beratung sollten Sie zunächst darauf achten, dass zumindest ein Experte für Ihr persönliches Thema am Start ist. Bei allgemeinen Rechtsratgeberseiten, die alle juristischen Fachgebiete abdecken wollen, sollten Sie genauer hinschauen. Gute Webangebote zeigen, für welche Bereiche Fachleute an Bord sind. Achten Sie auf die Büro- und Antwortzeiten.

Viele Webseiten versprechen, Antworten auf E-Mail-Fragen innerhalb von 120 Minuten zu liefern. Das klingt beeindruckend schnell - geht aber unter Umständen an der Sache vorbei, wenn Sie es nicht auf Geschwindigkeit, sondern auf Gründlichkeit anlegen.

Informieren Sie sich zudem über die möglichen Kosten. Einheitliche oder auch vergleichbare Regelungen zu den Beiträgen gibt es nicht. Bei einigen Portalen können Sie feilschen: So geben Sie beispielsweise bei www.answer24.de/ , www.recht-gehabt. de und dem Portal www.frag-einen-anwalt.de einen Preisvorschlag vor.

Die Erfahrung zeigt, dass bereits ab 25 Euro Einsatz ergiebige Rechtsauskünfte erteilt werden. Allerdings weisen einige Veranstalter mit ähnlichen offener Honorargestaltung darauf hin, dass bei höheren Entgelten schnellere oder ausführlichere Antworten erteilt werden.

Bei den meisten Online-Services zahlen Sie für eine E-Mail-Auskunft demgegenüber einen Pauschalbetrag zwischen 40 und 75 Euro. Darin enthalten ist in der Regel eine Nachfrage, falls die Antwort unverständlich war. Die Seite www.recht24-7.de veranschlagt einmalig 69 Euro und gibt eine Geld-Zurück-Garantie, wenn Sie mit der Antwort nicht zufrieden sind.

Andere Portale wie www.anwalt.de , www.advo24.de oder www. rechts-auskunft.de lassen den Anwender zunächst im Unklaren darüber, welche Kosten zu erwarten sind. In solchen Fällen dürfen Sie bei Ihrer Anfrage einen Vorstoß wagen und Ihre Preisvorstellung nennen: Zwischen 25 und 40 Euro ist dabei ein guter Richtwert. Einer der wenigen kompetenten Service-Dienstleister, der wirklich gratis berät, ist www.kostenlose-rechtsauskunft.de .

Viele Services bieten alternativ zur Auskunft per E-Mail auch eine telefonische Beratung. Die Hotline ist sicherlich von Vorteil, wenn Sie Ihren Fall nur schwer schriftlich schildern können und die Rückfragen der Juristen im Gespräch als hilfreich empfinden.

Aber Vorsicht: Meist handelt es sich um teure 0900-Nummern wie beispielsweise bei www.e-juristen.de , wo Sie pro Minute 1,85 Euro zahlen. Bei der deutschen Anwaltshotline www.deutsche-anwaltshotline.de oder www.anwalt.de zahlen Sie 1,99 Euro für 60 Sekunden. Für eine 15-minütige Beratung werden so knapp 30 Euro fällig.

Alternative: Verbraucherzentrale

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Rechtsprobleme werden auch in Communities wie "Gute Frage" diskutiert.
© Hersteller/Archiv

Haben Sie Probleme mit der Telefonrechnung, einem überteuerten Schlüsseldienst oder können Sie dem Kostenvoranschlag Ihres Zahnarztes nicht folgen, können Sie sich auch an eine der bundesweit 16 Verbraucherzentralen wenden. Diese übernehmen nicht nur Rechtsauskünfte, sondern helfen auch bei der außergerichtlichen Einigung. Allerdings werden auch hier Honorare fällig.

Eine persönliche Beratung kostet zwischen 80 und 110 Euro pro Stunde oder rund 2 Euro pro Minute bei einem Anruf bei der Hotline. Die Webseite der für Sie zuständigen Verbraucherzentrale finden Sie über den Dachverband: www.verbraucherzentrale.de .

Tipp: Online-Beratung

Bereiten Sie eine Online-Beratung bestmöglich vor. Das spart nicht nur Zeit, sondern in der Regel auch Geld:

Lesen Sie die Vertragsbedingungen des Online-Dienstes. Klären Sie ab, ob Sie gratis nachfragen dürfen, wenn Sie mit der ersten Antwort nicht zufrieden sind.

Falls Sie sich für eine Telefon-Hotline entscheiden, legen Sie alle Unterlagen zurecht, insbesondere Verträge. Unter Umständen werden Sie gebeten, daraus vorzulesen. Relevante Online-Dokumente wie E-Mails oder Auszüge aus Webseiten sollten Sie vorher ausdrucken.

Bei der Beratung per Telefon sollten Sie mitschreiben. Notieren Sie sich den Namen Ihres Ansprechpartners. Wichtige Ausführungen wiederholen Sie mit eigenen Worten, um sicherzugehen, dass Sie alles korrekt verstanden haben.

Achten Sie bei einer Beratung per E-Mail darauf, dass Sie alle wesentlichen Punkte erfasst haben. Je ausführlicher, desto genauer wird die Antwort Ihr Problem lösen.

Tipp: Kosten

Es gibt keine einheitlichen Regelsätze für die Honorare außergerichtlicher Rechtsberatungen. Das Entgelt für eine Erstberatung sollten Sie daher zuvor erfragen. Ansonsten gelten die üblichen Sätze als vereinbart. Allerdings darf eine Erstberatung nicht mehr als 190 Euro plus Mehrwertsteuer kosten.

Klären Sie per Telefon mit dem Anwalt, ob sich eine juristische Beratung überhaupt lohnt. Häufig erhalten Sie im Verlauf des Gesprächs bereits wertvolle Hinweise und ersparen sich unter Umständen weitere, kostenpflichtige Termine. Seriöse Anwälte stellen für kurze, unverbindliche Anfragen keine Rechnung.

Bei Online-Anwälten zahlen Sie entweder pro E-Mail-Anfrage zwischen 25 und 75 Euro pauschal oder bis zu 2 Euro pro Minute, wenn Sie ihn anrufen. Teuer sind auch die Verbraucherzentralen mit Sätzen von bis zu 100 Euro pro Beratungsstunde.

Gratis können Sie eine Rechtsauskunft in den Communities vieler Serviceplattformen wie "Gute Frage" oder auch auf der Rechtsplattform "Kostenlose-Rechtsauskunft" einholen. Dann allerdings kommt kein Beratungsvertrag zustande.

Info: Rechtsschutzversicherung

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Online-Rechner etwa zu Bußgeld, Gehalt und Nebenkosten finden Sie auf www.anwalt.de.
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Falls Sie eine Rechtsschutzversicherung besitzen, die sich auf Ihren konkreten Streitfall anwenden lässt, sollten Sie nach Absprache mit dem Versicherer grundsätzlich einen ortsansässigen Anwalt bevorzugen. In der Regel entstehen für Sie dann für alle weiteren Beratungen bis hin zu einem möglichen Gerichtsverfahren keine Kosten.

Die Honorare für Online-Beratungen werden dagegen nicht von Rechtsschutzversicherungen übernommen, sofern die Versicherung dies nicht ausdrücklich erlaubt. Informieren Sie sich hierzu unbedingt vor dem Kontakt zum Online-Anwalt.