Mehrstufige Navigation im Eigenbau
Eine professionelle, Ajax-basierte Navigation steht im Web-2.0-Zeitalter hoch im Kurs. Wir zeigen Ihnen, wie Sie diese in Eigenregie umsetzen - mit geringem Aufwand und ohne zusätzliche Kosten.

- Mehrstufige Navigation im Eigenbau
- Teil 2: Mehrstufige Navigation im Eigenbau
- Teil 4: Mehrstufige Navigation im Eigenbau
Eine Ajax-basierte Navigation verleiht der Website eine ganz besondere Eleganz, die für Web 2.0 so charakteristisch ist: schnelles Reaktionsvermögen bei Interaktionen mit dem Benutzer, flüssiges Verhalten einzelner Bedienelemente und scheinbar minimale Ladezeiten der Inhalte. Ajax-Entwicklung ...
Eine Ajax-basierte Navigation verleiht der Website eine ganz besondere Eleganz, die für Web 2.0 so charakteristisch ist: schnelles Reaktionsvermögen bei Interaktionen mit dem Benutzer, flüssiges Verhalten einzelner Bedienelemente und scheinbar minimale Ladezeiten der Inhalte. Ajax-Entwicklung (Ajax steht für "Asynchrones Javascript und XML") erfordert gut fundierte Kenntnisse in einem breiten Spektrum von Web-Technologien.Ajax umfasst den Einsatz von XHTML und CSS für das Design, DOM für das Visualisieren und Interagieren mit dynamischen Datenbeständen, XML und XSLT für das Modifizieren von Daten, das XMLHttpRequest-Objekt für asynchrone Kommunikation des Benutzers mit dem Server und schließlich Javascript zum Steuern der anderen Technologien in Interaktion mit dem Benutzer.
Es gibt zahlreiche proprietäre Tools zum Bauen von Ajax-Menüs, doch leider schlagen sie oft mit stolzen Preisen von teilweise mehreren Hundert Euro zu Buche. Der Einsatz proprietärer Lösungen für Ajax-basierte Navigation ist generell nicht zu empfehlen, denn man weiß eigentlich nie genau, was man für sein Geld bekommt.
Ob ein kommerzielles Produkt weitergeführt wird und ob es sich in die gewünschte Richtung entwickelt, all das lässt sich vorab nicht ermitteln. Den hohen Preis zahlt man aber auf jeden Fall und macht sich dabei noch von einem einzigen Hersteller abhängig.
Von dem Do-it-yourself-Ansatz einer Eigenentwicklung sollte man ebenfalls Abstand nehmen. 80 Prozent der benötigten Funktionalität kommt hier zugegebenermaßen in etwa 20 Prozent der Arbeitszeit zustande. Dafür muss man mit dem Debugging der Fehler, die vielleicht nur 20 Prozent des Quelltextes betreffen, 80 Prozent der Zeit verbringen. Nur die wenigsten Anwender können dieses Zeitbudget aufbringen.
Als Gegengewicht zu überteuerten kommerziellen Lösungen und dem immensen Zeitaufwand einer Eigenentwicklung gibt es kostenlose und sehr fähige Ajax-Frameworks, die dieselbe Aufgabe erfüllen können. Der Vorteil fertiger Bibliotheken gegenüber selbst gemachtem Code liegt in den enormen Zeitersparungen und den Synergieeffekten der Open-Source-Gemeinde.
Im Bereich der Open-Source- Frameworks gibt es reichlich Auswahl. Dazu zählen namhafte Lösungen wie Dojo Toolkit, Google Web Toolkit, Prototype, Spry Framework und die Yahoo User Interface Library. Diese kostenlosen Bibliotheken wurden umfassend getestet und zeichnen sich durch eine hohe Anpassungsfähigkeit aus.
Dojo Toolkit 1.2.2
Zu den besonderen Vorzügen des Javascript Toolkit Dojo zählt die liberale Lizensierung. Die Software kann entweder unter einer modifizierten BSD-Lizenz oder der Academic Free License 2.1 genutzt werden. Auch kommerzielle Projekte sind explizit zugelassen.
Das komplette Dojo Toolkit 1.2.2 besteht aus Dojo Base, dem eigentlichen Javascript Toolkit, Dijit, dem Widget-System, Dojox, einer Sammlung von Erweiterungen und Extras und Dojo Shrinksafe, einer Javascript- Komprimierungsengine auf der Basis von Rhino.
Bei Rhino handelt es sich um eine in Java programmierte Open- Source-Implementierung von Javascript der Mozilla-Foundation. Dojo Shrinksafe kann die Dateigröße der Javascripts um mindestens ein Drittel reduzieren (je nach Programmierstil manchmal auch mehr). Öffentliche Variablen und APIs bleiben von der Komprimierung unberührt, sodass man die resultierenden Javascript-Dateien ohne weitere Anpassungen nutzen kann.
Google Web Toolkit
Das Google Web Toolkit (GWT) hat zum Ziel, Browser-Imkompatibilitäten zu umgehen. Programmiert wird das Ajax-Frontend im Falle von GWT in Suns Java, welches dieses dann in optimierte Javascript- Dateien crosskompiliert.
Damit man bei der Entwicklung nicht bei jeder kleinen Änderung erst einen Compiler- Lauf abwarten muss, sieht man die Quelltextänderungen im Hosted-Mode-Browser von GWT. Hierbei entfällt das Kompilieren nach Javascript oder das Aufspielen auf den Server völlig. Man führt lediglich die Änderungen im Quelltext durch und klickt dann auf Refresh.
Fertiger Quelltext, der produktionsreif ist, wird also nach Javascript kompiliert, aber solange man sich in der Entwicklungsphase befindet, läuft der Java-Quelltext als Bytecode in der Java Virtual Machine ab. Auf diese Weise kann man auch aus dem Java- Debugger Nutzen ziehen und beim Debuggen beispielsweise Mausereignisse auswerten.