Mac OS X Snow Leopard: Alle Verbesserungen des neuen Apple-Betriebssystems
Am Freitag 28. August präsentiert Apple sein neues Betriebssystem Snow Leopard (Mac OS X 10.6) für Mac-PCs und MacBooks. Laut eigenem Bekunden optimierte Apple über 90 Prozent aller ins Betriebssystem integrierten Programme mehr oder weniger umfassend. magnus.de suchte für alle Update-Willigen die markantesten Neuerungen heraus.

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Was Apple in seinem neuen Betriebssystem-Update von 10.5 auf 10.6 alles an Neuerungen versteckt, wäre der megaharten Konkurrenz aus Redmond wenigstens eine Versions-Nummer vor dem Koma und diverse Werbespots im Fernsehen wert. Sowohl unter der Haube als auch an der sichtbaren Oberfläche arbeite...
Was Apple in seinem neuen Betriebssystem-Update von 10.5 auf 10.6 alles an Neuerungen versteckt, wäre der megaharten Konkurrenz aus Redmond wenigstens eine Versions-Nummer vor dem Koma und diverse Werbespots im Fernsehen wert. Sowohl unter der Haube als auch an der sichtbaren Oberfläche arbeitete Apple grundlegende Veränderungen aus. Einige davon kann man allerdings getrost als längst überfällig bezeichnen. Hier also die technischen Neuerungen und Verbesserungen im Einzelnen, begonnen mit den Technologien "unter der Haube".
Snow Leopard basiert zu 90 Prozent auf 64-Bit-Technologie
Prozessoren beherrschen die 64-Bit-Technologie bereits seit Anfang dieses Jahrtausends. Der Vorteil von 64 Bit: Es können mehr als 4 GB Arbeitsspeicher adressiert werden - genauer gesagt bis zu 16 Milliarden Gigabyte - rein theoretisch zumindest, so tief sind die Speicherpreise doch noch nicht gefallen... Heutige PCs können System-bedingt bis zu 32 GB RAM aufnehmen, Snow Leopard würde sogar bis zu 16 Terabyte verwalten. Für die 64-Bit-Programme bedeutet die Technik außerdem, dass der ausführende Rechner die doppelte Anzahl von Anweisungen je Taktzyklus verarbeiten, was Anwendungen entsprechend beschleunigt. Des Weiteren können sich 64-Bit-Applikationen auch besser als 32-Bit-Anwendungen gegen schädliche Programme wie Hackerangriffe oder Malware wehren. Der Grund: Daten von 64-Bit-Programmen schützen sich während ihrer Verarbeitung durch eine hardwarebasierte Execute-Disable-Funktion, zudem werden Daten zusätzlich mit verstärkten verschlüsselten Signaturen markiert. Auf diese Weise lassen sich Angriffe auf den Arbeitsspeicher vereiteln.

Während man sich nun bei Windows inklusive der neuen Version 7 immer zwischen dem technisch fortschrittlichen 64-Bit-System oder der Anwendungs-kompatibleren 32-Bit-Version entscheiden muss, fährt das Mac OS X zweigleisig und arbeitet mit 64 Bit, wo es geht, bleibt dabei aber zu 32-Bit-Programmen kompatibel, wo es muss. Dies ist prinzipiell bereits bei der Version 10.5 der Fall und wird mit der nun kommenden 10.6 weiter ausgefeilt. In Snow Leopard sind mittlerweile fast alle System-Programme auf 64 Bit ausgelegt, einschließlich des Datei-Managers Finder, des E-Mail-Programms Mail, des Medienplayers QuickTime, des Internetbrowsers Safari, des Zeitmanagers iCal und des Videochat-Programms iChat.
Grand Central Dispatch - das Jonglieren mit mehreren Prozessor-Kernen
Heutzutage steigern Prozessor-Schmieden die Leistungswerte ihrer Chips nur noch zweitrangig mit der Erhöhung der Taktfrequenz. Die dadurch einhergehenden Probleme mit Verlustleistung und Abwärme sind immer schwerer in den Griff zu bekommen - erst recht bei Notebooks. Daher gingen die CPU-Hersteller bereits vor Jahren dazu über, mehrere Prozessorkerne zu einem Rechenchip zusammenzufassen und dadurch die Leistung zu erhöhen. Der Haken daran: Damit ein einzelnes Programm wirklich einen Nutzen von der Existenz von zwei oder mehr Kernen ziehen kann, muss es explizit dafür programmiert bzw. in so genannte Threads eingeteilt sein, was aber die meisten Software-Häuser aufgrund des hohen Programmieraufwandes scheuen.

Dass im Mac OS X Snow Leopard neu integrierte Grand Central Dispatch (GCD) verspricht allerdings Abhilfe. Mit GCD steht Programmierern nun eine scheinbar leicht zu verwendende Software-Schnittstelle zur Verfügung, die es ihnen rasch ermöglicht, die Programme für Multi-Core-CPUs zu optimieren. Der Clou: Programme mit GCD müssen sich nicht mehr selbst um Threads oder idealer Auslastung der Prozessorkerne kümmern, da dies nun das Betriebssystem übernimmt. Apple verspricht damit eine möglichst effiziente Nutzung aller verfügbaren Prozessorkerne und für jedes einzelne Programm mit GCD-Unterstützung eine spürbare Leistungsverbesserung.
OpenCL - mehr als nur 3D-Grafikpower
3D-Chips können heutzutage längst mehr als nur blutige Gemetzel möglichst bunt auf den Bildschirm zu pixeln, für viele Anwendungsgebiete wären sie sogar die "besseren Hauptprozessoren". Die Kunst besteht nur darin, solche Anwendungen zu erkennen, die ein Grafikprozessor schneller berechnen würde und dann muss man ihn auch noch dazu bringen, dass er den Job auch übernimmt. Dies managet ab der Version 10.6 die so genannte OpenCL-Technologie. OpenCL (Open Computing Language) nimmt den im System vorhandenen Grafikchip unter seine Fittiche und stellt dessen frei verfügbaren Leistungskapazitäten für allgemeine Rechenaufgaben bereit. Allerdings müssen auch hier die Anwendungs-Programmierer die OpenCL-Technologie in ihre Applikationen entsprechend integrieren. Immerhin haben die drei größten Grafikchip-Hersteller Nvidia, Intel und AMD ihre volle Unterstützung für OpenCL zugesagt.

Lesen Sie auf den nächsten Seiten die Neuerungen zur Installation, allgemeine Systemverbesserungen, zum Medienplayer QuickTime X, zum Datei-Manager Finder, zum Internet-Browser Safari, zur Vorschau-Funktion und vielen weiteren Funktionen.