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Windows zu langsam?

Bodhi Linux als Windows-Ersatz für ältere Rechner

Autor: Christian Immler • 18.4.2017 • ca. 2:35 Min

Inhalt
  1. Alte Rechner mit Linux wieder fit machen - Anleitung
  2. Bodhi Linux als Windows-Ersatz für ältere Rechner

Bodhi Linux ist eine beliebte ressourcenschonende Linux-Distribution, die mit minimal 128 MByte RAM und 4 GByte Festplattenplatz auskommt. Ein typischer älterer Windows-XP-Rechner mit 512 MByte RAM und 10 GByte Festplatte läuft damit deutlich flüssiger als unter Windows.​Bei Linux sind der rein...

Bodhi Linux
Bodhi Linux startet mit einem aufgeräumten Desktop.
© Screenshot WEKA / PC Magazin

Bodhi Linux ist eine beliebte ressourcenschonende Linux-Distribution, die mit minimal 128 MByte RAM und 4 GByte Festplattenplatz auskommt. Ein typischer älterer Windows-XP-Rechner mit 512 MByte RAM und 10 GByte Festplatte läuft damit deutlich flüssiger als unter Windows.​

Bei Linux sind der reine Betriebssystemkern und die grafische Oberfläche voneinander unabhängig. So haben verschiedene Entwickler für Linux diverse Benutzeroberflächen entwickelt, die unterschiedlichen Komfort bieten, aber sich auch deutlich in​ ihren Systemanforderungen unterscheiden. Bodhi Linux verwendet den Moksha Desktop, eine Weiterentwicklung des bekannten Enlightenment, der mit sehr geringen Systemressourcen auskommt.​

1.Bodhi Linux installieren 

Laden Sie sich bei bodhilinux.com/download​ die gewünschte Version als ISO-Datei herunter und brennen Sie daraus auf einem Windows-Rechner eine CD-ROM oder DVD. Für alltagstaugliche Arbeitsplatzrechner empfiehlt sich das AppPack Release, das bereits alle wichtige Software, wie Chromium Browser, LibreOffice, VLC Media Player und andere, vorinstalliert enthält, allerdings wegen der Datenmenge von etwa 1,3 GByte eine DVD und 10 GByte Festplattenplatz auf dem Zielrechner benötigt.​

Festplattenaufteilung beim Umstieg auf Linux
Festplattenaufteilung beim Umstieg auf Linux: Beim Umstieg von einem alten Windows auf Linux muss die Festplatte neu partitioniert werden. Dabei kann die ehemalige Windows-Partition verkleinert oder gelöscht werden. Die persönlichen Daten auf der ehemaligen Windows-Partition lassen sich unter Linux weiterhin nutzen. Der Swap-Bereich ist vergleichbar mit der Windows-Auslagerungsdatei, bei Linux aber eine eigene Partition mit einem speziellen Dateisystem, die bei der Installation automatisch angelegt wird.
© PC Magazin

2.Den alten Rechner von dieser DVD booten 

Wählen Sie dazu im Boot-Menü des BIOS das DVD-Laufwerk aus. Bodhi Linux startet als Live-System mit grafischem Desktop. Unten links in der Ecke finden Sie neben den Symbolen für das Startmenü und den Midori-Browser ein Symbol zum Start der Installation auf der Festplatte. Natürlich können Sie vor der Installation das Live-System in Ruhe ausprobieren.​

3.Das Ubuntu-Installationstool 

Wählen Sie auf dem ersten Bildschirm Deutsch als Installationssprache aus. Leider wird damit die Oberfläche des installierten Desktops nicht auch automatisch umgestellt. Bodhi Linux basiert wie die meisten Distributionen auf quelloffener Software. Allerdings gibt es nicht für jede Hardwarekomponente Open-Source-Treiber. Wer also ein bisschen proprietäre Software auf seinem Rechner verkraften kann, sollte den Schalter Installation von Drittanbieter-Software… aktivieren, um fast alle im Alltag notwendigen Treiber und Codecs gleich mit installiert zu bekommen.​

4.Festplatte einrichten 

Danach folgt der entscheidende Schritt, mit dem die Installation die ganze Festplatte löschen kann. Wenn Sie das alte Windows auf dem Rechner ohnehin nicht mehr nutzen und auch keine Daten übernehmen möchten, lassen Sie die Linux-Installation die Festplatte löschen und neue Partitionen anlegen.

Möchten Sie dagegen Daten oder gar ein altes Betriebssystem auf der Festplatte erhalten, wählen Sie hier die Option Etwas Anderes und beachten Sie die Hinweise im Kasten Festplatte für Linux partitionieren. Wählen Sie die gewünschte Partition aus und lassen Sie sie neu formatieren. Als Einbindungspunkt muss das Rootverzeichnis (/) eingestellt sein.​

Bodhi Linux Installationsstart
In einem unauffälligen Dialogfeld der Installation entscheiden Sie, die Festplatte zu löschen oder Linux in einer neuen Partition zu installieren, um bestehende Daten zu behalten.
© Screenshot WEKA / PC Magazin

5.Zeitzone auswählen 

Da Bodhi Linux die Systemzeit automatisch mit einem Zeitserver synchronisiert, ist die Auswahl der richtigen Zeitzone​ im nächsten Schritt wichtig. Danach brauchen Sie nur noch die deutsche Tastatur auszuwählen, Benutzernamen und Passwort festzulegen und die Installation abzuwarten. Beim nächsten Neustart entfernen Sie die Live-DVD aus dem Laufwerk und nutzen das installierte Betriebssystem.​

6.Persönlicher Ordner und Dateisystem 

Linux kennt im Gegensatz zu Windows keine strikte Trennung der Laufwerke. Alle Daten werden in einem gemeinsamen Dateisystem verwaltet. Unterhalb von /home liegen für jeden Benutzer die persönlichen Dateien mit vollem Lese- und Schreibzugriff. Diesen Ordner und den mitgelieferten Dateimanager PCManFM finden Sie über den Menüpunkt Orte im Hauptmenü, mit einfachem Klick auf den Desktop. In diesem Menü finden Sie auch alle anderen installierten Programme. Auf die meisten Systemdateien hat der Standardbenutzer nur Lesezugriff. Nutzen Sie die Systemordner auch nicht für eigene Dateien.​

Bodhi Linux Dateimanager
Der Dateimanager ähnelt dem Windows-Explorer und bietet ebenso wie dieser Zugriff auf Windows-Freigaben im Netzwerk.
© Screenshot WEKA / PC Magazin

7.Datenaustausch mit Windows-PCs 

Bodhi Linux liefert einen smb-Client vorkonfiguriert mit. Damit kann man über das Dateimanager-Menü Gehe zu / Netzwerk auf vorhandene Windows-Freigaben im lokalen Netzwerk zugreifen und Daten in beiden Richtungen austauschen.​

Windows schneller machen

Quelle: PC Magazin
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