IFA 2017: Vorschau auf die Top-Themen
Wird es auf der IFA wieder große Weltinnovationen geben? Das wird sich wohl erst Anfang September herausstellen. Manche Topthemen deuteten sich dennoch schon beim ersten Pressebriefing vor der Messe an.

Nur auf der IFA selbst ist die Fachjournalistendichte höher als beim alljährlichen IFA Media Briefing (IMB). Bei diesem Zweitagesgipfel mit Presse und Herstellern, der am 11. und 12. Juli stattfand, wollten die Messemacher die Berichterstattung knapp zwei Monate vor der gr...
Nur auf der IFA selbst ist die Fachjournalistendichte höher als beim alljährlichen IFA Media Briefing (IMB). Bei diesem Zweitagesgipfel mit Presse und Herstellern, der am 11. und 12. Juli stattfand, wollten die Messemacher die Berichterstattung knapp zwei Monate vor der großen Schau in Berlin auf Touren bringen. Doch das war gar nicht so einfach, obwohl alle maßgeblichen Player vor Ort waren. Keiner will sich schließlich gerne allzu früh in die Karten schauen lassen.
Hans-Joachim Kamp, Aufsichtratschef des IFA-Veranstalters gfu, wurde derweil nicht müde, Wachstumszahlen für das Uraltthema Smart-TV zu referieren. Und die vermeintlichen Neuheiten, die in „Power Briefings“ im Halbstundentakt vorgestellt werden, liefen für viele Anwesende eher unter dem Motto: Wiederholen ist vertiefen. Dass LG, Sony, Panasonic, Philips, Metz und Loewe unterm Funkturm ihre aktuelle Range an OLED-Fernsehern zeigen werden, galt ohnehin schon vor dem IMB als gesetzt.
Weltsensationen
Dass Samsung mit QLED weiter dagegen ankämpft, ebenso. Nur ein neuer OLED der Koreaner wäre auf der IFA wohl eine echte Weltsensation in der T V-Kategorie. Doch Samsung wäre nicht Samsung, wenn sie nicht ir-gendeine andere starke Story für Berlin aus dem Hut zaubern würden. Aber klar ist auch: Sollte es diese Story geben, kennt sie selbst die hiesige Samsung-Crew heute genauso wenig wie wir.
Panasonic präsentierte indes in Berlin seine 4K-Verwertungskette von Kamera bis TV. Hisense will weiterhin das Merkmal ULED etablieren. Und Samsungs Kunst-TV-Objekt The Frame kannten wir schon von CES und Samsungs Roadshow.
Eigentlich hatte nur TechniSat ein paar echte Neuheiten fürs IMB-Publikum im Gepäck. Neben der hauseigenen Smart-Home- und Multiroom-Strategie stellte die deutsche Technikmarke ihre erste Super-Set-Top-box vor: eine von HiFi-Spezialist ELAC getunte Soundbar mit integriertem Doppel-Quattro-Tuner für alle TV-Empfangsarten, UHD-tauglich und voll vernetzt.
IFA-Topthema Sprachassistenten
Bei all den Fragezeichen, was auf derIFA wirklich an Brandneuem passieren wird, blieb uns nur übrig, Messechef Jens Heithecker direkt nach den Innovationen 2017 zu befragen. Der IFA-Direktor sieht im video Interview insbesondere zukunftsorientierte Techno-logien im Vordergrund: „Die Trends sind bekannt: Künstliche Intelligenz und Vernetzung prägen im Moment die Gerätewelt. Und man staunt immer wieder: Jetzt kommen auch die Produkte auf den Markt, die das für den Konsumenten in einfacher Form greif bar machen. Bestes Beispiel sind die Lautsprecher mit Sprachassistenten.“

Gemeint sind vor allem Amazon Echo und Google Home. Amazon wird unter dem neuen IFA-Next-Konzept (Halle 26) vor Ort sein. Ob Google selbst in Berlin aufschlägt, darf eher bezweifelt werden. Deren Sprachsteuerungs-Speaker, der seit August auch in Deutschland erhältlich sein soll, könnte dennoch indirekt eines der IFA-Topthemen werden. Es ist davon auszugehen, dass viele Aussteller Geräte und Lösungen zeigen werden, die sich mit dem Sprachassistenten bedienen lassen. Für uns ist an dieser Stelle besonders spannend, wann sich Fernseher und Heimkino-Technik per Alexa oder Google bespaßen lassen.
„Vergessen Sie nicht, welch ungeheure Innovationskraft in der Entwicklung von TV-Geräten steckt“, betont denn auch der Messechef im video Gespräch. „Wenn man die Geräte einmal vergleicht sieht man, wie stark sich die Technik und die Bildqualität innerhalb von nur zwei jahren verbessert haben.“ Sprich: Wir dürfen uns wieder auf eine äußerst spannende IFA 2017 freuen.