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Google-Panda-Update

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Google aktualisiert regelmäßig den eigenen Suchindex. Eine für einige Websites besonders bedeutsame Aktualisierung war Google Panda.

Autor: Tobias Hauser • 9.12.2011 • ca. 3:30 Min

Google-Panda-Update
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© Internet Magazin
Inhalt
  1. Google-Panda-Update
  2. Googles Maßstäbe

Die ersten 10 Plätze bei Google sind bei sehr vielen Suchbegriffen hart umkämpft. Dieser Kampf führt dazu, dass die entsprechenden Websites ständig an ihrer Optimierung arbeiten. Die Maßnahmen sind hier ordentlicher Seitenaufbau, also klassische On-page-Optimierung, sowie gute interne und exter...

Die ersten 10 Plätze bei Google sind bei sehr vielen Suchbegriffen hart umkämpft. Dieser Kampf führt dazu, dass die entsprechenden Websites ständig an ihrer Optimierung arbeiten. Die Maßnahmen sind hier ordentlicher Seitenaufbau, also klassische On-page-Optimierung, sowie gute interne und externe Verlinkung.

Sichtbarkeit: Im August schlug der Panda zu (ciao.de).
Sichtbarkeit: Im August schlug der Panda zu (ciao.de).
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Das Ergebnis gefällt Google nicht in allen Fällen, denn es bleiben viele Seiten im Index, die für den Nutzer nicht besonders hilfreich sind, sondern sich vor allem Inhalte aus verschiedenen Webquellen zusammenklauen. Daneben gibt es viele Seiten, die zu sehr vielen Themen gut im Index platziert sind, obwohl sie jeweils nur recht wenig brauchbaren Inhalt besitzen. Google sieht dies als eine Qualitätsinitiative.Das Besondere bei Panda ist dabei gegenüber normalen Algorithmusaktualisierungen, dass jeweils die komplette Domain betroffen ist. Das heißt, die betroffenen Seiten verlieren zwischen 30 und 90 Prozent Sichtbarkeit. Dabei ist nicht genau zu sagen, bei welchen Keywords besonders verloren wird, der Verlust ist eher global. Uns interessiert nun, wer eigentlich verloren hat. Außerdem stellt sich die Frage, was Google an Kriterien herangezogen hat und schließlich, ob und welche kurz- und langfristigen Gegenmaßnahmen es gibt.

Verlierer

Um die wichtigsten Verlierer klassifizieren zu können, ist zuerst einmal eine valide Maßzahl notwendig. Da Google Panda sich nicht auf bestimmte Keywords beschränkt, ist dazu am besten ein allgemeiner Index für die Sichtbarkeit der Domain über alle relevanten Keywords hinweg heranzuziehen.Zwei bekannte Search Analytic Tools, zu Deutsch Suchanalysetools, bieten dazu in Deutschland gute Zahlen: Searchmetrics und Sistrix. Beide verwenden einen jeweils eigens berechneten Sichtbarkeitsindex. Die genaue Berechnungsmethode wird zwar nicht bekanntgegeben, aber als konstanter Datenwert funktioniert der Index dennoch recht gut und lässt schon recht präzise einschätzen, wer wie viel verloren hat.Natürlich ist der Verlust in Prozent nicht unbedingt mit dem tatsächlichen Traffic-Verlust gleichzusetzen, da beispielsweise Direktaufrufe nicht gezählt werden, sondern die Sichtbarkeit nur Google-Traffic betrifft. Da die meisten von Panda betroffenen Seiten aber doch zu einem sehr hohen Prozentsatz von Google-Traffic leben, ist der Wert zumindest eine Näherung. Die Tabelle unten zeigt die Hauptverlierer laut der Analyse von Searchmetrics. Das Gegenstück von Sistrix auf der nächsten Seite zeigt einige Unterschiede auf den vorderen Plätzen, aber auch die Schnittmenge ist recht groß.Sieht man sich in diesen Listen die Gattungen an, so fallen zum einen die Produktübersichten und Preisvergleiche auf. Hierzu zählen beispielsweise preisvergleich.org , geizkragen.de , kelkoo.de oder auch spezielle Spartenportale wie moebel.de . Dass es diese Sparte erwischen würde, war schon nach der Einführung von Google Panda in den USA drei Monate vor dem deutschen Start deutlich geworden. Umstritten sind diese Verluste dennoch, denn schließlich platziert Google selbst im Rahmen der Suchergebnisse eigene Shopping-Ergebnisse für das jeweilige Produkt.

Und noch ein typisches Panda-Opfer (gutefrage.net).
Und noch ein typisches Panda-Opfer (gutefrage.net).
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Eine andere Kategorie sind die Websites mit einfach gestrickten Inhalten wie beispielsweise Pressemitteilungen (openpr.de ), gemischten Inhalten (wissen.de und wikio.de ) sowie nutzergenerierten Fragen und Antworten (gutefrage.net , wer-weiss-was.de ). Die Inhalte sind hier teilweise von sehr unterschiedlicher Qualität. Allerdings lässt sich mutmaßen, dass schon eine gewisse Menge an schlechten Inhalten bei einer Domain ausreicht, um global eine Abwertung zu erhalten.Besondere Verlierer sind Seiten mit eigentlich qualitativ höherwertigen Inhalten wie beispielsweise business-wissen.de oder tecchannel.de . Hier sind die Verluste teilweise genauso hoch wie bei Personensuchmaschinen, zum Beispiel yasni.de , die de facto sicherlich deutlich mehr aggregierte Inhalte verwenden, die Google eigentlich erwischen wollte.Das deutet schon stark darauf hin, dass die Kriterien von Google natürlich nicht eine faktische Bewertung der Inhaltsqualität der Websites sind (und sein können), sondern dass es sich dabei um indirekte Schlüsse von anderen Faktoren auf die Qualität der Website handelt. Aber bevor wir in diese Analyse einsteigen, zuerst noch ein Blick auf die Gewinner, denn auch davon kann man lernen.

Gewinner?

Wo Verlierer sind, muss es natürlich auch Gewinner geben. Grob lassen sich zwei Gattungen unterscheiden: Die absoluten Gewinner sind die, die tatsächlich Sichtbarkeit hinzugewonnen haben. Die relativen Gewinner sind die, die in einer bestimmten Sparte noch am wenigsten verlieren, sich also gegenüber der Konkurrenz behaupten.

Aufwärts: Facebook gehört zu den Panda-Gewinnern innerhalb eines sowieso schon positiven Trends.
Aufwärts: Facebook gehört zu den Panda-Gewinnern innerhalb eines sowieso schon positiven Trends.
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Generell gilt bei den absoluten Gewinnern wohl, dass die Verlierer abgewertet wurden, und die Gewinner damit bei entsprechenden Keywords die verlorenen Plätze erben. Das heißt, es handelt sich nicht um eine bewusste Aufwertung, sondern freigewordene Plätze werden einfach von unten nachbesetzt. Auffällig ist, dass sich in den entsprechenden Listen von Searchmetrics vor allem etablierte Content-Seiten befinden. Als Beispiele sind golem.de , focus.de und stern.de zu nennen. Außerdem gewinnt mit Facebook ein großer Player besonders viel.Bei den relativen Gewinnern lohnt ein Blick in bestimmte Branchen. Bei den Preissuchmaschinen fällt auf, dass ciao.de stark verloren hat, während andere wie idealo.de oder billiger.de von Panda gänzlich unbeeindruckt geblieben sind. Ein realer Panda-Gewinn ist dort nicht zu erkennen, aber die an sich positive Entwicklung der Sites hat sich ungebrochen fortgesetzt. Hier sind Googles Maßstäbe und die Unterschiede in der Wahrnehmung dieser Sites interessant.