Fotos optimieren mit Alphakanälen und Masken
In einzelnen Kanälen speichern Bildbearbeitungsprogramme die Bildinformationen. Wir zeigen, wie Sie sich mit zusätzlichen Kanälen die Montage-Arbeit deutlich erleichtern.

- Fotos optimieren mit Alphakanälen und Masken
- Alphakanal-Hilfe
- Kanalweise schärfen
Jeder nutzt sie: (Alpha-)Kanäle und Masken gehören zur Bildretusche- und Montage wie das Amen in der Kirche. Ohne sie sind bereits komplexe Retuschearbeiten kaum möglich. Schon gar nicht lassen sich aufwändige Bildmontagen ohne diese Werkzeuge bewältigen. Doch keine Angst: Kompliziert ist di...
Jeder nutzt sie: (Alpha-)Kanäle und Masken gehören zur Bildretusche- und Montage wie das Amen in der Kirche. Ohne sie sind bereits komplexe Retuschearbeiten kaum möglich. Schon gar nicht lassen sich aufwändige Bildmontagen ohne diese Werkzeuge bewältigen.
Doch keine Angst: Kompliziert ist die Arbeit mit Kanälen und Masken nur am Anfang. Sobald Sie das Grundprinzip verstanden und etwas Übung haben, fällt die Bildbearbeitung damit gleich viel leichter. Das trifft nicht nur für die Optimierung einzelner Fotos zu: Die gleichen Prinzipien gelten auch für die Nachbearbeitung von Bewegtbildern, das Compositing.
Alle Farben stecken in den Kanälen
Alle Farb- und Helligkeitsinformationen digitaler Fotos stecken heutzutage in den Kanälen der einzelnen Bilder. Das war früher anders: Es gab eigene Dateien, in denen diese Informationen gespeichert waren.
Ein RGB-Foto mit 8 Bit Farbtiefe beispielsweise setzt sich aus drei unterschiedlichen Bereichen zusammen, sogenannten Kanälen: Im Rot-Kanal speichert das Programm die Farbinformationen für rote Farbanteile, im Grün-Kanal die grünen und im Blau-Kanal die blauen Farbwerte. Der RGB-Farbmodus stellt sogenannte Lichtfarben dar, dieses Farbmodell findet etwa am PC-Bildschirm Anwendung. Alle drei RGB-Farben zusammen ergeben die Farbe Weiß.
In jedem dieser drei Kanäle können sich maximal je 256 Abstufungen (= 8 Bit pro Kanal) befinden. Daher ist die Bezeichnung 24-Bit-Farbbild eindeutiger. Dargestellt werden die Bildinformationen als Graustufen - Kanal für Kanal. Insgesamt stehen dem Anwender für einen Bildpunkt auf dem Monitor maximal 16 777 216 unterschiedliche Werte zur Verfügung. Gebräuchlich wie rundungstechnisch falsch entspricht dies den oft zu lesenden 16,7 Millionen Farben.
Die Verteilung der Informationen in den Kanälen ist deutlich im Histogramm zu sehen.
Zusätzliche Kanäle
Die von vornherein vorhandenen Kanäle lassen sich in allen besseren Bildbearbeitungsprogrammen erweitern. Die zusätzlichen Kanäle bieten sich für die Nachbearbeitung an: Sie können dazu dienen, Bereiche des Fotos abzudecken.
Sie bieten sich zudem dazu an, einen Freistellpfad aufzunehmen oder Textinformationen. Sie können auch zusätzliche Farben für den professionellen Druck enthalten; im Offset-Druck lassen sich beispielsweise Metallfarben nicht wiedergeben, da sie im üblicherweise verwendeten CMYK-Farbraum nicht enthalten sind.
Die Kanäle lassen sich in der entsprechenden Palette des Bildbearbeitungsprogramms einzeln oder insgesamt an- und ausblenden. Für sichtbare Kanäle hat sich das aktivierte, für unsichtbare das ausgegraute Auge-Symbol eingebürgert.
Alphakanäle für Zusatzinfos
Eine Sonderform zusätzlicher Kanäle stellen Alphakanäle dar.
Laut Wikipedia wurde der Begriff integral alpha 1977 von Alvy Ray Smith und Edwin Catmull für die Idee eingeführt, Transparenzinformationen nicht wie bisher in einer separaten digitalen Matte, sondern zusammen mit den Pixeln zu speichern. Der zusätzliche Bildkanal wurde Alphakanal, die entsprechenden Pixel RGBA-Pixel genannt.
Der Name "Alpha" wurde laut Wikipedia gewählt, weil er der entsprechenden Variablen in der klassischen Formel zur linearen Interpolation aA + (1-a)B entsprach, wie sie beim Alpha Blending verwendet wurde.
Die unterschiedlichen 3D-, Bildbearbeitungs-, CAD-, Videoschnitt- und Compositingprogramme handhaben Alphakanäle uneinheitlich: Beispielsweise kann es passieren, dass Sie in Programm A ein Foto mit Transparenz und einem Freistellpfad speichern und Programm B dieses Foto inklusive Transparenz aber mit einem sehr unsauberen Freistellpfad öffnet.
Im Prinzip ist ein Alphakanal ein zusätzlicher Kanal; im 24-Bit-RGB-Farbraum überträgt er die Informationen mit 8 Bit.
Abhängig vom Programm lassen sich im Alphakanal unterschiedliche Informationen übertragen, etwa Informationen, welche Bereiche wie sehr durchsichtig sein sollen oder Bildmasken.
Bereiche, die undurchsichtig sein sollen, erscheinen weiß (schwarz) und umgekehrt. Achtung: Dies hängt vom Programm ab.
Vorsicht: Längst nicht jedes Dateiformat inklusive aller Unterformate unterstützt Alphakanäle - auch dies variiert von Programm zu Programm. Das gilt selbst für Standard-Formate wie TI FF.
Auf der sicheren Seite sind Sie meist, wenn Sie die Nachbearbeitung im herstellereigenen Dateiformat vornehmen, etwa CPT bei Corel Photo-Paint. Auch das Photoshop-eigene PSD-Format ist fast immer eine gute Wahl.