Drucktipps für Sondermedien
Wenn Sie sich einen Tintenstrahldrucker oder ein Multifunktionsgerät mit Tintenpatronen zulegen, haben Sie nicht nur die Möglichkeit in Farbe oder Schwarz/Weiß auf Normalpapier zu drucken. Wir zeigen Drucktipps für Sondermedien.

Mittlerweile gibt es neben den sicher schon bekannten Papieren für glänzende oder matte Fotoausdrucke der unterschiedlichsten Formate auch jede Menge speziell für den Tinten- bzw. Inkjet-Drucker geeignete Spezialmedien. Diese Vielfalt ermöglicht es, den Tintendrucker nicht nur für allgemeine Do...
Mittlerweile gibt es neben den sicher schon bekannten Papieren für glänzende oder matte Fotoausdrucke der unterschiedlichsten Formate auch jede Menge speziell für den Tinten- bzw. Inkjet-Drucker geeignete Spezialmedien. Diese Vielfalt ermöglicht es, den Tintendrucker nicht nur für allgemeine Dokumente wie Anschreiben oder bebilderte Präsentationsausdrucke zu nutzen.
Sie können den Drucker z.B. stabile Kartonpapiere, durchsichtige Folien, Transferfolien, Büttenpapier, Etikettenvorlagen oder Kunstpapier bedrucken lassen. Viele Drucker bieten für dicke Medien eine zusätzliche Einzeleinzugsvorlage. Über diese Vorlage läuft das Papier einen direkten Weg unter dem Druckkopf hindurch in die Papierablage, ohne dass es von Umlenkrollen stark gebogen, geknittert oder erst gar nicht transportiert wird. Wenn Sie also solche dicken Medien bedrucken wollen, sollten Sie beim Kauf eines Tintendruckers auf eine solche zusätzliche Vorlage achten.
Die optimale Papiervorlage ist die eine Anforderung, die Sondermedien an einen Tintenstrahldrucker stellen. Dazu kommt, dass man bei den Druckereinstellungen in der Regel auch selbst Hand anlegen muss. Denn die wenigsten Drucker bieten Voreinstellungen für alle Sondermedien. In der Regel findet man bei der Medienauswahl in den Druckeinstellungen nur die gebräuchlichsten Papiere wie Normalpapier und verschiedene Varianten von Fotopapieren gelistet. Wir möchten Ihnen in diesem Artikel Tipps geben, was beim Bedrucken der verschiedenen Sondermedien zu beachten und vorzubereiten ist.
Tipp 1: Etikettenpapier bedrucken

Etikettenpapiere bestehen aus einem Trägerpapier mit vorgestanzten abziehbaren Klebeetiketten: Diese Etiketten können die unterschiedlichsten Abmessungen und Formen haben. Vor dem Bedrucken sollte man darauf achten, dass die Etiketten noch komplett auf dem Trägerpapier kleben. Abstehende Ecken oder verrutschte Etiketten können einen sehr hässlichen Papierstau im Drucker verursachen, Transportrollen im Drucker verkleben oder ein Verschmieren der aufgetragenen Tinte zur Folge haben.
In den Druckereinstellungen sollte man sich nach den beiliegenden Hinweisen des Papierherstellers richten. Fehlen diese, sollten Sie die Einstellung für dickes oder starkes Papier nutzen (kein Fotopapier wählen). Außerdem verwenden Sie bitte, wenn möglich, den Einzug für Sonderpapiere an Ihrem Drucker. Der gerade Papierweg ohne Umlenkvorgang im Drucker schont den Klebeverbund zwischen Trägerpapier und Etiketten.
Tipp 2: Etiketten unter Word einstellen
Microsoft Word bietet eine spezielle Funktion an, mit der sich Etiketten produzieren und im Anschluss drucken lassen. Rufen Sie unter Word 2010 das Register "Sendungen" auf. Im Menüverbund "Erstellen" öffnen Sie die Option "Etiketten". Suchen Sie im Fenster "Etiketten einrichten" neben "Etikettenhersteller" und "Etikettennummer" nach der auf der Packung Ihrer Etiketten vermerkten Kennnummer oder Bezeichnung. Mit "OK" übernehmen Sie die Auswahl und können nun in das Eingabefeld "Adresse" die entsprechenden Daten eingeben.
Danach wählen Sie unter "Drucken", ob Sie nur ein Etikett, welches Etikett der Seite oder eine ganze Seite mit derselben Adresse drucken wollen. Abschließend schicken Sie den Auftrag über die Schaltfläche "Drucken" an Ihren Etikettendrucker.
Tipp 3: Etiketten unter Word produzieren
Sollte Word Ihr Etikettenblatt nicht schon hinterlegt haben (siehe Tipp "Etiketten unter Word einstellen"), klicken Sie im Fenster "Etiketten einrichten" auf die Schaltfläche "Neues Etikett". Hier stellen Sie die Maße für Ihr Etikett und das Etikettenblatt manuell ein, vergeben einen eigenen "Etikettennamen" und bestätigen zweimal mit "OK". Danach landen Sie wieder im Fenster, über das Sie mit den entsprechenden Angaben Ihren Ausdruck starten können.
Kleiner Rat: Bei selbst erstellten Etiketten sollten Sie erst einmal einen Probeausdruck auf einem Blatt Normalpapier starten und den Ausdruck gegen das Licht über den Etikettenbogen halten. So sehen Sie, ob Ihre Einstellungen richtig sind oder noch optimiert werden können.

Tipp 4: Briefumschläge bedrucken
Möchten Sie des Öfteren Briefumschläge bedrucken, sollten Sie einmal einen Blick auf oder in die Papiervorlage Ihres Druckers werfen. In der Regel finden Sie dort grafische Hinweise, wie ein Kuvert zum Bedrucken vorzulegen ist. Allerdings sollten Sie nur solche Papiervorlagen verwenden, die einen geraden Papierweg des Briefumschlags durch den Drucker ermöglichen. Ein Wenden im Druckerinneren führt nahezu immer zu Knittern auf dem Kuvert, die nicht in jedem Fall zu verschmerzen sind.
Tipp 5: Drucken auf Büttenpapier

Achten Sie beim Büttenpapier darauf, dass es auch mit einem Tintenstrahldrucker zu bedrucken ist. Handgeschöpfte Papiere ohne diesen Hinweis sind in der Regel zu dick, ungleichmäßig am Rand ausgeformt und sehr porös. Hier kann es schnell zu Papierstaus kommen, was nahezu immer einen Verlust des oft teuren Papiers zur Folge hat. Außerdem saugt das poröse Papier sehr viel Tinte auf, sodass die Farben verblassen. Ein stärkerer Farbauftrag nützt hier auch meist nichts, weil sich die Tinte dann in der Faserstruktur des Papiers seinen Weg sucht und ausgefranste Druckränder entstehen.
Allerdings gibt es auch Büttenpapier zum Bedrucken. Hier wählen Sie im Druckertreiber die Einstellung für starkes Papier oder mattes Fotopapier. Passen Sie bei der Vorlage des Büttenpapiers auf die richtige Vorlage auf. Denn nahezu jedes Büttenpapier ist mit einer Art eingearbeitetem Wasserzeichen versehen. Dieses sollte nach dem Druck nicht seitenverkehrt oder gar auf dem Kopf stehen. Grob strukturierte Sonderpapiere sollten beim Bedrucken die Ausnahme bleiben, weil der Papierabrieb über die Transportrollen im Drucker doch recht erheblich ist und schnell den Drucker verschmutzt.
Tipp 6: Marmoriertes Druckpapier
Das marmorierte Druckpapier ist in der Regel ein sehr dickes Papier, nahezu Karton mit vorgefärbter Ober äche. Es eignet sich optisch und auch haptisch sehr gut, um Urkunden, Speisekarten oder Einladungen zu drucken. Bedenken Sie beim Drucken von farblichen Motiven oder Bildern auf dieses vorgefärbte Papier, dass die Papierfarbe im Hintergrund die aufgetragene Farbe etwas verfälscht. Nutzen Sie deshalb bei der Druckeinstellung die Papieroption "Mattes Fotopapier". Bei dieser Einstellung ist der Farbauftrag des Druckers etwas stärker und übertüncht nahezu komplett den vorgefärbten Hintergrund.
Tipp 7: Durchsichtige Overhead-Folien

Gerade im schulischen Umfeld sind Overhead-Projektoren noch sehr oft im Einsatz. Hier wird das Bild von einer durchsichtigen Folie über optische Umlenkung an die Wand projiziert. Solche Folien lassen sich schnell mit dem Tintenstrahldrucker und für den Tintenstrahldruck geeignete bedruckbare Overhead-Folien herstellen. Beachten Sie beim Kauf solcher Folien, dass es auch spezielle Folien für Laserdrucker gibt. Nutzen Sie immer die zur Drucktechnik passenden Folien.
Ein Aufdruck auf dem Folienpaket sollte darüber Auskunft geben. Wenn Sie eine Folie für den Tintenstrahldrucker aus dem Paket nehmen, werden Sie spüren, dass sie eine aufgeraute und eine glatte Seite besitzt. Die raue Seite ist für den Bedruck vorgesehen. Achten Sie also darauf, die Folie in der Papiervorlage richtig herum einzulegen. Bedrucken Sie die falsche Seite, findet die Tinte keinen Halt und verschmiert auch dann noch, wenn sie schon getrocknet ist. Auf der rauen Seite hingegen haftet die Tinte hervorragend und ist schon nach kurzer Zeit wischfest.
Als Druckereinstellung empfehlen wir die Papiersorte auf Normalpapier zu stellen und "Standard" oder "Normal" bei der Ausgabequalität zu wählen. Bietet Ihr Drucker die Option "Folie" an, nutzen Sie natürlich diese Vorgabe.
Tipp 8: T-Shirt-Transferfolie
Auch T-Shirts lassen sich mit einem Tintenstrahldrucker bedrucken. Nun ja, nicht direkt, aber über sogenannte T-Shirt-Transferfolien. Auf einer hitzebeständigen Trägerfolie ist eine bedruckbare Schicht aufgebracht, die sich mit dem Drucker beschreiben lässt. Nach der Trocknung und der Beschneidung des Motivs wird diese Schicht per Bügeleisen und entsprechender Hitze mit dem Textil verschmolzen. Nach dem Abziehen der Trägerfolie be ndet sich das Motiv dann handwaschfest auf der Stoffoberfläche. Beachten Sie, dass es verschiedene T-Shirt-Transferfolien gibt - für helle und dunkle T-Shirts.
Auf der Beilage zum Folienpaket ist die Vorgehensweise Schritt für Schritt beschrieben. Man ndet dort auch die optimalen Einstellungen für die Druckereinstellung beschrieben. Bei Bügelfolien für helle T-Shirts wird man beispielsweise darauf hingewiesen, das Motiv spiegelverkehrt zu drucken.
Sollte Ihr Drucker diese Einstellung nicht in den Druckereinstellungen bieten, spiegeln Sie Ihre Vorgabe vor dem Druck einfach in einer einschlägigen Bildbearbeitungs- Software. Haben Sie einen Schriftzug in Word erstellt markieren Sie ihn mit [Strg]+[A] und legen ihn in die unsichtbare Zwischenablage mit [Strg]+[C]. Danach ö nen Sie das Programm Paint, das Sie in der Regel unter "Programme/Zubehör" nden. Drücken Sie dann [Strg]+[V]. Klicken Sie nun mit der rechten Maustaste auf den Schriftzug und wählen Sie im Kontextmenü die Option "Drehen". Als Unterpunkt nden Sie "Horizontal spiegeln". Danach erhalten Sie den Text in Spiegelschrift, den Sie drucken können.
Tipp 9: Auf Leinenpapier drucken

Für Tintendrucker gibt es eine Vielzahl von Kunstpapieren mit strukturierter Oberfläche. Dazu gehört auch sogenanntes Leinenpapier. Das besteht nicht aus Stoff, aber die Struktur der bedruckbaren Seite simuliert eine gefaserte Leinwandoberfläche. Dieser Papiertyp eignet sich sehr gut, um Kunstdrucke anzufertigen. Das fertige Bild sieht danach auf den ersten Blick wie auf Leinwand gemalt aus. Sie können mit etwas Bildbearbeitung auch normalen Fotos den Touch eines gemalten Bildes geben.
Schauen Sie bei den Effektoptionen Ihrer Bildbearbeitung nach und verfremden Sie doch ein passendes Foto als Aquarell oder Ölgemälde. Auf Leinwandpapier ausgedruckt, verstärkt sich dieser Eindruck dann nahezu vollends. Da das Leinwandpapier meist recht stark ist, wählen Sie bei den Druckeinstellungen wieder dickes Papier oder mattes Fotopapier und drucken in bestmöglicher Qualität.
Tipp 10: Druck auf Seidenglanzpapier

Mit Seidenglanz beschichtetes Fotopapier eignet sich für eine besonders warme Bildwiedergabe. Die speziell strukturierte Beschichtung des Papiers ermöglicht ein besseres Verlaufen der Tintentröpfchen untereinander. Das beschert dem gedruckten Bild neben den ruhigen Farbtönen auch einen sehr ausgewogenen Farbverlauf an den Motivgrenzen. Der Kontrast wirkt weniger hart. Das Papier lässt sich somit sehr gut für verträumte Motive oder Porträts einsetzen. Seidenglanzpapiere werden von Profis auch gern für Schwarz-Weiß-Fotos oder Schwarz-Weiß-Porträts eingesetzt. Der bessere Farbverlauf erzeugt automatisch sanfte Übergänge zwischen den einzelnen Graustufen.
Wir haben Ihnen oben von einem Testsheet einen vergrößerten Vergleichsausschnitt extrahiert, der das bessere Verschmelzen der Tintentropfen auf einem Seidenglanzpapier gegenüber der Tropfenplatzierung auf einem Foto-Glanz-Papier veranschaulicht. Je nach Drucker kann man hier mit der Papiereinstellung für mattes Fotopapier oder Semi-Gloss-Fotopapier bei bester Qualitätseinstellung experimentieren. Das Ergebnis wird Sie überzeugen.
Tipp 11: Haftende Magnetfolien für den Tintendrucker

Ein ganz spezielles Medium für den Tintendrucker ist die Magnetfolie. Die schwarze Trägerschicht der bedruckbaren weißen Oberfläche haftet selbstständig auf vielen Metalloberflächen in Büro und Haushalt wie beispielsweise auf Kühlschränken, Mikrowellen, PC-Gehäusen, Magnettafeln oder Flipcharts. Für die Benutzung am Auto ist die Haftkraft allerdings zu gering.
Die biegsame Folie lässt sich nach dem Bedrucken beliebig zurechtschneiden. Für die Druckereinstellung sollte man dickes hochauflösendes Papier wählen und die Druckqualität auf "hoch" einstellen. Wenn möglich wählen Sie den direkten Papierweg über eine vorhandene Vorlage für Sondermedien. Die Folie lässt sich aber in der Regel auch über die normale Papierkassette zuführen.
Tipp 12: Druck auf Lebensmittel

Natürlich kann man Lebensmittel nicht durch einen Drucker zwängen, aber es gibt Lebensmittelpapiere und essbare Tinten. Im Zusammenspiel lassen sich so Obladenpapiere, Fond- (Zucker-)Papiere oder auch Schokoladen-Papiere für die Verzierung von Gebäck, Kuchen oder Torten bedrucken. Natürlich kann man nicht von Normaltinten auf die essbare Tinte wechseln und zurück. Hier muss schon ein sauberer und bisher nicht oder nur für diese "süße" Druckerei benutzter Drucker verwendet werden. Als Lebensmitteldrucker eignen sich z.B. bestimmte aber durchaus handelsübliche Modelle von Canon.
Schauen Sie doch einmal im Internet z.B. auf die Seite https://shop.bccprinttechnik.de unter dem Link "Lebensmittelprodukte" nach. Hier können Sie bei Bedarf alles Notwendige erwerben. Die Druckereinstellung sowie die Handhabung der essbaren Papiere und Patronen mit Lebensmittelfarbe entnehmen Sie den jeweils beigefügten Anleitungen.