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Die richtige Hard- und Software für HD-Empfang am PC

Autor: Jörg Knitter • 1.6.2010 • ca. 3:50 Min

Inhalt
  1. HDTV-Empfang mit dem PC
  2. Die richtige Hard- und Software für HD-Empfang am PC

Die richtigen DVB-Karten und TV-Programme...

Die richtigen DVB-Karten und TV-Programme

Die mit den TV-Karten mitgelieferten Programme liefern meist nur
Die mit den TV-Karten mitgelieferten Programme liefern meist nur "Standardkost" (im Bild: "WinTV 7" von Hauppauge).
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Die TV-Software der TeVii-Karten:
Die TV-Software der TeVii-Karten: "myTeVii".
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Der
Der "TT-Viewer" von Technotrend gehört zu den besseren TV-Programmen.
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Gerade bei DVB-C-Karten sieht es schlecht mit der Windows-Media-Unterstützung aus. Zumindest die Firma TechnoTrend arbeitet an einer Lösung, bei der die DVB-C- auf DVB-T-Kanäle umgelegt werden. Alternativ ist uns die mit den Terratec-Modellen mitgelieferte Terratec Home Cinema Software als gute PVR-Lösung aufgefallen, da optional z.B. auch alle Tonspuren in einer TS-Datei mit aufgenommen werden können. Ansonsten bieten die mitgelieferten DVB-Programme meist nur Standardkost und sind damit schlechter als günstige Alternativen wie ProgDVB (www.progdvb.com) und DVBViewer Pro (www.dvbviewer.com) bzw. Open-Source-Lösungen wie MediaPortal (www.team-mediaportal.de). Die Programme empfehlen wir auch beim Einsatz von DVB-S(2)-Lösungen, falls das Windows Media Center nicht gewünscht ist oder die HD-Unterstützung noch fehlt.

Die Anzahl der DVB-C-Lösungen ist "dank" der Grundverschlüsselungs-Problematik und damit geringerer Nachfrage überschaubar. Bei DVB-S2 hat man die große Wahl zwischen PCI-, PCIe- und USB-Modellen. Grundsätzlich sind die PCI-Lösungen nicht schlechter als die PCIe-Varianten, allerdings gehört PCIe die Zukunft, und Dual-Tuner-Karten werden nur als PCIe-Varianten verkauft. Da die Karten im Normalfall viele Jahre halten sollten, mag sich die Investition in eine 150 Euro teure Dual-Tuner-Karte wie der Cine S2 von Digital Devices im Vergleich zu einer Single-Tuner-PCI-Lösung wie der TeVii S464 für 62 Euro durchaus lohnen - wenn man sowieso langfristig auf Dual-Tuner oder mehr setzt. Es gibt noch einen weiteren Grund, auf die neueren PCIe-Lösungen zu setzen: Als derzeit einzige Lösung unterstützt die Cine S2 (sowie baugleiche Modelle, siehe unten) die einfachere Unicable-Sat-Verkabelung, bei der nur eine Leitung für mehrere Receiver benötigt werden (Details z.B. unter https://de.wikipedia.org/wiki/Unicable). USB-Empfänger bieten sich dann an, wenn die internen Slots bereits belegt sind oder sich das System nicht durch einen zusätzlichen Tuner im Inneren weiter erwärmen soll - und natürlich bei Notebooks.

Bei den PCI-Lösungen sind in erster Linie zwei Reihen zu erkennen: Karten mit einem Boarddesign rund um den STB0899-Demodulator von STMicroelectronics (bzw. dessen Nachfolger STB0903) und Karten mit CX24116-Demodulator von Conexant. Letzteres kommt bei Hauppauge in der WinTV-HVR-4000 und der Nova-HD-S2 sowie der TeVii S460 zum Einsatz, während Ersteres bei der TechnoTrend TT-budget 3200 sowie der TechniSat SkyStar HD vorzufinden ist. Auch die KNC One TV-Station DVB-S2 Plus sowie die baugleiche Satelco EasyWatch HDTV verwenden diese Chips, weisen aber ein anderes Boardlayout auf. Zuletzt gibt es noch die TechniSat SkyStar HD2 und die TerraTec Cinergy S2, die mit der Azureware AD SP400 CI (früher TwinHan) baugleich sind. Diese letzte Gruppe setzt jedoch auf eine PCI-Bridge der Firma Mantis anstatt von NXP/Philips. Bei den älteren STB0899-Modellen (TT-budget 3200 und TV-Station DVB-S2) sollten Sie bei einem Gebrauchtkauf darauf achten, dass auf dem verbauten STB0899-Chip klein die Revision "C2L" vermerkt ist, weil die ersten Revisionen mit "C1L" noch Probleme beim Umschalten machten. Zur SkyStar HD2 gibt es ebenfalls einige enttäuschte Stimmen, da ein HD-Empfang im Windows Media Center (noch) nicht möglich ist, Hauppauge hat vor einigen Wochen endlich Treiber veröffentlicht. TechnoTrend bietet Beta-Treiber für Windows 7 an, mit denen HD im Media Center funktioniert, die CI-Unterstützung soll bald folgen.

Bei den PCIe-Lösungen findet man ebenfalls identische Modelle: Die Twin-Tuner-Karte cine S2 von Digital Devices wird auch unter dem Namen Media-Pointer cine S2 vertrieben, auch die Mystique SaTiX-S2 Dual verwendet das gleiche Design rund um den Dual-Demodulator STV0900 und die Micronas-APB-7202-PCI-Bridge. TechnoTrend setzt bei der kommenden Dual-Tuner-Lösung ebenfalls wieder auf die Chips von STMicrosystems, ob auch bei der TV-Station DVB-S2 Twin von KNC One diese Chips zum Einsatz kommen, ist noch nicht bekannt. Hauppauge dagegen hat sich bei seinem neuen Multi-Tuner-Modell HVR-4400 wieder für Conexant entschieden.

Einen ausführlichen Vergleichstest werden wir Ihnen bei besserer Verfügbarkeit vor allem von PCIe- und PCI-Dual-Tuner-Modellen nachreichen, bis dahin helfen, vor allem in Bezug auf die Media-Center-Unterstützung, ein Blick auf die Treiberseiten des Herstellers sowie die Bewertung in Foren und bei bekannten Online-Händlern.

HDTV-Aufnahmen ohne Verluste verkleinern

Mal mit und mal ohne Füllbytes: Hier der Metropolis-Ausschnitt vor...
Mal mit und mal ohne Füllbytes: Hier der Metropolis-Ausschnitt vor...
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... und hier nach der MKV-Umverpackung - der Unterschied in der Bitrate ist klar zu erkennen.
... und hier nach der MKV-Umverpackung - der Unterschied in der Bitrate ist klar zu erkennen.
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"Das Erste HD", "ZDF HD" und "Arte HD" strahlen ihr Programm nicht in 1080er-Auflösung aus, sondern "nur" in 720p, dafür aber mit 50 Vollbildern, nicht mit 50 Halbbildern wie die "Sky"-Programme, "Servus TV" und "Anixe HD". Wird bei den Öffentlich-Rechtlichen ein Spielfilm ausgestrahlt, der ja nur aus 25 Bildern/s und nicht 50 Bildern/s besteht, muss jedes Bild doppelt kodiert und ausgestrahlt werden. Leider sind die Encoder der öffentlich-rechtlichen Sender so schlecht eingestellt, dass nicht die Bildqualität gesteigert, sondern der Datenstrom mit Nullen aufgefüllt wird - dadurch bleibt die Datenrate weiterhin fast konstant bei 13 MBit/s. Verwendet man das Tool mkvmerge GUI aus dem MKVToolnix-Paket von www.bunkus.org/videotools/mkvtoolnix und erstellt aus den vorher mit dem tsMuxeR (www.smlabs.net) extrahierten Video- und dem Audio-Datenströmen einer Aufnahme eine MKV-Datei, ist die resultierende MKV-Datei gerade einmal halb so groß! Zudem zeigt sich bei der Analyse mit dem Bitrate Viewer von www.winhoros.de/docs/bitrate-viewer, dass die Videodatenrate dann alles andere als nahezu konstant ist -wenn auch auf niedrigerem Niveau.

Bei der Ausstrahlung von "Metropolis" von Arte HD kam man so von 17 GByte Aufnahmegröße auf rund 7 GByte MKV-Größe kommen - nur durch "Umverpacken" und "Säubern" der Daten. Bei "echtem" 50p-Material funktioniert dieses Verfahren erwartungsgemäß nicht so gut.