Die neue Webwelt
Jung und dynamisch: Das WWW verändert sich und bekommt ein neues Gesicht. Hinter den Namen Ajax und Web 2.0 verbergen sich viele Verbesserungen für den Surfer.

Ajax, die neue Webtechnik, fährt ungestüm wie ein griechischer Held in die Reihen der tumben Webseiten. Nicht wie der griechische Krieger gleichen Namens, sondern vielmehr wie der große Alexander, der mit seiner leichten Reitertruppe die schwerfälligen Phalangen der griechischen Städte besie...
Ajax, die neue Webtechnik, fährt ungestüm wie ein griechischer Held in die Reihen der tumben Webseiten. Nicht wie der griechische Krieger gleichen Namens, sondern vielmehr wie der große Alexander, der mit seiner leichten Reitertruppe die schwerfälligen Phalangen der griechischen Städte besiegte.
Ajax-Webseiten (Asynchronous JavaScript and XML) wirken leichter, schöner und sie sind gefällig zu bedienen, im Gegensatz zu den vielen schwerfälligen Web-Diensten, an deren Unzulänglichkeiten man sich schon fast gewöhnt hatte. Die neue Technik ist ein Teil des Webs 2.0, aber wie bei einem guten Orakelspruch aus Delphi, kann niemand so genau sagen, was das ist: Web 2.0. Kein Wunder, denn es ist ein aufgeblasener Begriff, der von Marketing-Oraklern für Produkt-Strategen entwickelt wurde. 2.0 bedeutet nicht die Versionsnummer eines Standards, sondern es steht für eine unzusammenhängende Summe von einzelnen Techniken, die insgesamt das Bedien- und Nutzungskonzept des klassischen Webs kräftig umkrempeln. Es fühlt sich anders an als das gute alte WWW.
Die Sphären von Desktop und Web vermischen sich, Anwendungen beziehen Inhalte und Funktionen aus dem Web, während Webseiten sich wie lokale Programme verhalten. Auch Grenzen zwischen den Diensten innerhalb des Webs verschwimmen, so dass oft nicht ganz klar ist, woher Daten ursprünglich kommen ("Mashup").
Die neuen Techniken im Hintergrund sind in erster Linie eben Ajax, RSS, Blogs, Wikis und definierte Schnittstellen (APIs) für Webservices. Damit befasste sich im Jahr 2004 eine Konferenz unter dem ehrgeizigen Titel "Web 2.0". Der ist als Schlagwort geblieben.
Mangels klarer Definition reklamiert derzeit jeder Web 2.0 für sich, der Aufsehen erregen möchte. Umgekehrt werden Webseiten bald veraltet wirken, wenn sie sich nicht in die neue Schlachtenordnung einreihen.