Die günstigsten Fotobuch-Anbieter im Überblick
Wir haben die günstigsten Fotobuch-Anbieter getestet. Erstaunlich: Es gibt Labore, die innerhalb von drei Werktagen liefern - in guter Qualität. Schwarze Schafe gibt es aber leider auch.

Fotobücher testen wir nicht alle Tage. Umso interessanter ist es zu sehen, was sich in den letzten Jahren so getan hat. Wir haben uns dieses Mal entschlossen, möglichst günstige Anbieter in zwei Größenklassen zu testen: circa A4 und A5 und zwar im günstigen Digitaldruck. Gleichzeitig sollte ab...
Fotobücher testen wir nicht alle Tage. Umso interessanter ist es zu sehen, was sich in den letzten Jahren so getan hat. Wir haben uns dieses Mal entschlossen, möglichst günstige Anbieter in zwei Größenklassen zu testen: circa A4 und A5 und zwar im günstigen Digitaldruck. Gleichzeitig sollte aber eine homogene Verteilung der großen Entwicklungslabore gegeben sein. Warum?
Verwertungsgesellschaft
Eine große Anzahl der Anbieter tritt nur als "Vermittler" auf, sie besitzen kein Labor und keine eigene Software. Große Labore, etwa Cewe oder Orwo, stellen dem Vermittler ihre Software zur Verfügung und drucken die Fotobücher in deren Auftrag. Wer weiß, welches Labor hinter einem Vermittler steckt, kann die Ergebnisse dieses Tests auch auf andere Anbieter übertragen.
Erfreuliche Entwicklung

Die Java-Apps und die Stand-alone-Foto-Software haben sich in den letzten Jahren erfreulich positiv weiterentwickelt. Zwar muss man auf einige "Features" verzichten, beispielsweise implementierte Gedichttexte. Aber insgesamt bieten die Programme deutlich mehr Funktionen und Vorlagen. Das kreative, freie Gestalten der Fotobücher ist heute bei der überwiegenden Mehrzahl der Anbieter möglich.
Ebenfalls positiv ist die stabile bis rückläufige Preisentwicklung. Haben Bücher vor fünf Jahren noch an die 30 Euro gekostet, so liegt der vergleichbare Preis rund 20 Prozent darunter. Ebenfalls positiv ist die Verbesserung bei der Lieferzeit. Allerdings gab es in dem anonymen Test auch einen Anbieter, auf dessen Buch wir bis heute warten.
Siegreicher Otto
Otto verwendet die p2p-Bild-Software und hat damit eine sehr gute Wahl getroffen. Die Software bietet umfangreiche Gestaltungsmöglichkeiten und ist leicht zu bedienen. Einige Beispiele: Bilder können Sie nicht nur als Hintergrund einbinden. Transparenz und sogar Filterverläufe lassen sich festlegen. Jedes Bild können Sie automatisch verbessern oder individuell bearbeiten.
Verwendete Bilder werden mit Zahlen markiert, die anzeigen, wie oft ein Bild im Fotobuch verwendet wurde. Zudem gibt es zahlreiche vorgefertigte Hintergründe und Fotoeffekte. Außerordentlich praktisch: Ganze Doppelseiten im Album lassen sich per Knopfdruck verschieben.
Bei Otto stimmt auch die Buch- und Druckqualität. Einband und Buchseiten wirken hochwertig, nicht zuletzt weil Otto mit der Stärke des Papiers nicht zu knauserig ist. Das ORWO Labor erledigt einen sehr guten Job - im Auftrag von Otto - und hat sich den Testsieg in unserer A4-Kategorie verdient.
Telekom Fotoservice
T-Online bemüht den Service des Cewe-Color-Labors. Die Lieferzeiten der Telekom gehören mit 3 Werktagen zu den schnellsten.
Die Cewe-Software ist sehr gut gemacht, einfach zu bedienen und mit reichlich Vorlagen garniert. Zudem ist ein kreatives Gestalten ohne Weiteres möglich. Wenn es schnell gehen soll, hilft der Auto-Layout-Knopf.
Sie ziehen einfach die Fotos auf eine Seite, schreiben gegebenenfalls einen Text und drücken den Schalter so lange bis das Layout gefällt. Als Grundeinstellung werden alle Bilder vom Labor korrigiert. Wer das nicht will, muss bei jedem Bild darauf achten, dass der Schalter entfernt wird. Die Druckqualität ist gut, allerdings sollten alle Bildvergrößerungen noch im "grünen Bereich" liegen.
Foto.com
Um die Software von Foto.com zu verwenden, benötigen Sie das Java-Applet. Das Applet erlaubt eine komfortable Auswahl der Bilder und Sie können zwischen acht Layout-Vorlagen wählen. Fotos lassen sich manuell oder automatisch ins Buch einbinden. Thematische Layouts lassen sich voreinstellen.
Bei kreativer Gestaltung stößt das Java-Programm alsbald an seine Grenzen. Ausschnittbestimmung, Größenanpassung und Platzierung der Bilder ist relativ zäh und nicht sehr präzise, da nur sporadisch magnetische Hilfslinien eingeblendet werden. Gut gefallen die weitreichenden Möglichkeiten, wie etwa den Hintergrund zu bestimmen, ClipArts oder Text einzufügen, aber auch hier glänzt das Java-Tool nicht eben mit flotter und eingehender Handhabung.
Größtes Manko bei Foto.com ist die Papierqualität. Einzelne Buchseiten werfen Wellen. Abgesehen davon ist die Qualität der Bilder gut. Die Lieferzeit von fünf Werktagen liegt im Rahmen.
Snapfish (HP)

Bei Snapfish werden Fotobücher per Java-Programm direkt im Browser bearbeitet. Von allen Anbietern im Test bietet die Snapfish-Software den geringsten Gestaltungsspielraum. Hinzu kommt, dass man nicht lokal arbeitet, sondern auf dem Server - alles geht langsam voran. Die Bilddaten müssen Sie zunächst auf den Server übertragen.
Verwenden Sie die empfohlene Kompression, haben Sie später ein echtes Problem bei der Qualität von Bildausschnitten. Bei Snapfish werden die Bilder mit satten Farben dafür aber auch dunkler gedruckt. Zudem stimmen die angezeigten Druckbereiche in der Software nicht mit den tatsächlich gedruckten Seiten überein. Das ist problematisch, wenn sich wichtige Details am Bildrand befinden.
Prismacolor
Prismacolor stellt die Fotobücher im eigenen Labor her. Zur Gestaltung wird die Software "Photo and Book" verwendet. Sämtliche Fotobücher, die Sie mit der Software erstellen, können Sie auf der lokalen Festplatte speichern. Ein großes Manko hat diese Buch-Software allerdings: Sie erlaubt nur eine Auswahl von Büchern im Quer- oder Quadrat-Format, das DIN-A4-Format ist nicht möglich.
Photo and Book läuft zwar deutlich flüssiger als die Java-Apps anderer Anbieter, jedoch bietet sie weniger gestalterische Mittel. So fehlen etwa Hilfslinien, Hintergründe lassen sich nicht individuell anpassen und Layout-Vorlagen gibt es auch nicht. Sehr gut gefällt die Vorschaufunktion, die als Seiten-Show abläuft. Die Qualität des Fotobuchs ist ebenfalls sehr gut. Außerdem ist Prismacolor der Einzige, der kein Werbelogo aufdruckt.
IhrPlatz Drogerie
Die Software der IhrPlatz-Drogerie-Kette läuft im Webbrowser und gehört zu den besten Gestaltungs-Tools im Test. Es gibt reichlich ClipArts, die besonders jüngeren Kunden gefallen dürften sowie kaum Einschränkungen beim kreativen Gestalten. Die Bedienung ist einfach und intuitiv. Einen Nachteil gibt es aber: Man kann ein Fotobuch nicht mit zusätzlichen Seiten erweitern. Die Bildqualität geht in Ordnung, die Farben sind satt, aber nicht sehr leuchtend, der Kontrast etwas lau.
Bisabi: Kundenveräppelung?
Um bei Bisabi ein Fotobuch zu bestellen, muss man die "FotoUP"-Fotobuch-Software installieren. Auf der Webseite interessiert uns das Angebot 19x15 Querformat für 11,95 Euro. Die "FotoUp"-Software, die für die Erstellung und Bestellung des Buches unumgänglich ist, kennt diesen beworbenen Preise auf der Webseite allerdings nicht mehr. Hier liegen die Preise für die Fotobücher deutlich über den beworbenen. Ein derartiges Geschäftsgebaren ist unseriös und sollte sofort signalisieren: Finger weg von diesem Anbieter.
Wir haben Bisabi aus zwei Gründen im Test belassen: Wir wollten wissen, ob der Anbieter tatsächlich den höheren Preis verlangt. Das hat er getan. Außerdem wollten wir wissen, wie der Anbieter die erheblichen Unterschiede erklärt. Eine Antwort kam so prompt wie lapidar vom Support: Zum Zeitpunkt der Bestellung haben eben andere Preise gegolten. Für die nächste Bestellung legte man einen Gutschein über 20 Prozent Rabatt bei. Eine weitere Bestellung gab es natürlich nicht.
Photobox
Bei Photobox arbeitet man per Javaprogramm direkt im Browser. Fotos werden in einem Album gespeichert. Diese lassen sich später für weitere Fotobände verwenden.
Das Java-Applet erlaubt das Auswählen einiger Designs wie Pastell oder Modern. Bevor man das Fotobuch bearbeiten kann, werden die Bilddateien an einen Server übertragen. Es gibt eine automatische Füllfunktion oder Sie platzieren die Bilder per Drag-and-Drop im Album. Um ein Bild frei anzuordnen, müssen Sie ein "Layout-Schloss" deaktivieren. Textfelder lassen sich nicht gut - mangels magnetischer Hilfslinien - an den Bildern ausrichten.
Es ist aber problemlos möglich, ein Bild als Hintergrund einzufügen und weiter Bilder darüber zu platzieren, eine Transparenzfunktion wäre dabei recht hilfreich. Die Druckqualität gefällt beim Photobox-Buch gut. Weniger erfreulich ist allerdings, dass Photobox einen Barcode und seinen Markenschriftzug auf den Buchrücken druckt. Auf das Photobox-Fotobuch habe wir mit sieben Werktagen am längsten warten müssen. Wenn es schnell gehen soll, ist dieser Anbieter nicht unbedingt der Richtige.