Microsoft
Windows 10 Datenschutz: Nutzerbedingungen werden transparenter
Microsoft hat seine Nutzerbedingungen für Windows 10 angepasst. Einige Punkte sind nun klarer formuliert und dürften Datenschützer etwas beruhigen.

Die Nutzungsbedingungen von Windows 10 wurden angepasst. Das hat der US-Journalist Ed Bott herausgefunden und im Detail auf zdnet.com niedergeschrieben. Er schaute sich Microsofts Erklärung zum Datenschutz an und stellte fest, dass sie im Oktober 2015 bearbeitet wurden. Im Vergleich mit der Vorgängerversion offenbaren sich Änderungen, die um ihre privaten Daten besorgten Nutzer ein wenig die Skepsis gegenüber Windows 10 nehmen dürften. Einige Änderungen deutet Bott als klare Antwort auf offene Kritik, die Microsoft beim Release von Windows 10 bekam. Nach Statement von Ende September ist dies ein zweiter Vorstoß des Unternehmens, Windows 10 transparenter zu machen.
Windows 10: Warum sammelt Microsoft meine Daten?
Microsoft betont zum einen, dass Daten lediglich gesammelt werden, um den Komfort bestimmter Funktionen zu gewährleisten. Als Beispiel werden empfangene E-Mails auf outlook.com genannt. Microsoft liest die Daten aus, um Inhalte etwa in Apps anzuzeigen und die Möglichkeit einer direkten Antwort bereitstellen zu können. Dazu gehören Betreffzeilen und empfangene oder eingegebene Nachrichten in Text-, Audio- oder Videoform. Zum anderen geht Microsoft auf die Kritik ein, warum der Bitlocker-Verschlüsselungs-Code online gespeichert wird. Bereits zuvor stand bei Microsoft, dass der Key nur im Falle einer nötigen Datenwiederherstellung eingesetzt wird. Neu ist, dass Microsoft betont, den Schlüssel [ansonsten] nicht zu verwenden.
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Andere gesammelte Daten – etwa Hardware- und Software-Infos – dienen etwa dazu, Lizenzen auf ihre Echtheit zu prüfen oder die Funktionstüchtigkeit der eingesetzten Geräte sicher zu stellen. Empfehlungen etwa für Treiber oder zusätzliche Programme sind dabei auf nutzerspezifische Daten angewiesen.
Windows 10: Scannt Microsoft meinen Rechner?
In der Vergangenheit wurde Kritik gegenüber Microsoft laut, da das Unternehmen die Festplatten der Nutzer inklusive privater Daten scannen soll. In der überarbeiteten Fassung der Datenschutzerklärung wird betont, dass dies nur auf Inhalte zutrifft, die der Nutzer beim Microsoft-Cloud-Dienst OneDrive hochlädt. Der Scan diene lediglich der Indizierung, um Inhalte per Suche schneller und präziser auffinden zu können. Präziser heißt in dem Fall, dass Nutzer Bilder auch per Eingabe des via GPS getaggten Aufnahmeorts suchen könnten.
Windows 10: Warum wollen Cortana und Skype so viel wissen?
Microsoft hat auch den Abschnitt seiner Datenschutzerklärung zu Cortana und Skype geändert. Die Redmonder machen nun deutlicher, warum beispielsweise der Standort weitergegeben und Nachrichten gelesen werden. Das dient vorrangig dazu, den Nutzer besser kennenzulernen und verstehen zu können, genau wie das Mitschneiden und Mitlesen von Nutzereingaben. Cortana lernt beispielsweise, wo Sie häufig hingehen und mit wem Sie am meisten kommunizieren. Auf Basis dieser Erkenntnisse kann Cortana einfach präziser arbeiten. Wer das nicht möchte, kann Cortana abschalten und spart sich hier den Datenverkehr – und das mulmige Gefühl.
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Skype wiederum überträgt Daten nur, wenn Sie die interne Übersetzungsoption aktiviert haben. Das dient ebenso wie bei Cortana der Verbesserung des Dienstes – in diesem Fall geht es um Spracherkennung und die Qualität der Übersetzung selbst.
Die Analyse von Ed Bott lesen Sie hier.
Fazit:
Microsoft hat mit Windows 10 keine Datenkrake oder gar eine Abhöranlage geschaffen. Viele Features, die Datenschützern seit dem Start negativ aufstoßen, dienen lediglich den eingebauten neuen Funktionen. Diese lassen sich abschalten, und das per Tools wie XP-AntiSpy mittlerweile sogar recht unkompliziert.