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Neue Regelung

Ingame-Käufe & Lootboxen in Spielen ab 2023 Teil der USK-Prüfung

Ab 2023 ändert die USK aus Basis des neuen Jugendschutzgetztes ihre Prüfkriterien. Dann spielen Ingame-Käufe, Lootbox-Mechaniken und Chats in die Altersfreigabe mit rein.

USK 18
Der Jugendmedienschutz könnte in Deutschland bald deutlich strenger werden.
© USK

Ab nächstem Jahr werden sich die Regelungen zur Prüfung von Videospielen bei der USK drastisch ändern. Nach den lange geforderten Anpassungen im Zuge der zunehmenden Nutzung von Ingame-Käufen, Lootboxen und ähnlichen Mechaniken in Videospielen, wird auch die deutsche Instanz zur Kontrolle von U...

Ab nächstem Jahr werden sich die Regelungen zur Prüfung von Videospielen bei der USK drastisch ändern. Nach den lange geforderten Anpassungen im Zuge der zunehmenden Nutzung von Ingame-Käufen, Lootboxen und ähnlichen Mechaniken in Videospielen, wird auch die deutsche Instanz zur Kontrolle von Unterhaltungssoftware ihre Prüfkriterien anpassen.

Beginnend ab Januar 2023 werden diese Kriterien erweitert, um Videospiele auf die Verwendung von Ingame-Käufen, Glücksspielmechaniken (unter die teilweise auch die Lootboxen fallen, aus denen zufällige Belohnungen gezogen werden) sowie Chat-Funktionen oder Standortweitergabe, bei denen Jugendliche in Gefahr geraten können, zu kontrollieren. Das geht aus einer Pressemitteilung des Game-Verbands hervor.

Demnach werden die USK-Siegel um entsprechende Hinweise ergänzt, um zukünftig nicht nur auf Gewalt oder sexuelle Inhalte, sondern auch auf "jugendschutzrelevante Online-Risiken wie Kauf- oder Kommunikationsmöglichkeiten" aufmerksam zu machen. Diese werden auch bei der Bewertung der vergebenen Altersbeschränkung miteinbezogen und richten sich nach dem neu gestalteten Jugendschutzgesetz, das bereits im Mai diesen Jahres beschlossen wurde.

Zunächst soll auf Basis von Einzelfällen geprüft werden, inwiefern die Kaufoptionen und Chats ein erhöhtes Risiko für Kinder und Jugendliche darstellen könnten, und ob diese eine höhere Altersfreigabe rechtfertigen. Im Laufe der Zeit soll sich dann eine "Spruchpraxis" auf Basis der gesammelten Erfahrungen etablieren.

Die Änderungen sollen vor allem den Eltern eine bessere Beurteilung von Spielen und Online-Inhalten ermöglichen, die ihre Kinder nutzen, um mögliche Risiken dadurch abzuschätzen. Mit geprüft soll auch werden, ob und wie Spiele-Entwickler/Publisher zusätzliche Einstellungen zur elterlichen Kontrolle anbieten.

Damit zieht Deutschland in Sachen Jugendschutz nach, nachdem andere Länder bereits drastischere Maßnahmen gegen Ingame-Käufe und Lootboxen ergriffen haben. In Belgien wurden beispielsweise die Lootboxen aus Spielen wie FIFA, Overwatch oder Counter Strike mit ihren Mechaniken als Glücksspiel deklariert und verboten.

Die Publisher mussten daraufhin schnell reagieren und entfernten entsprechende Inhalte aus ihren Spielen. Andere Spiele wie Diablo Immortal durften in Belgien und auch der Niederlande hingegen gar nicht erst erscheinen.

Wie genau sich die neue Regelung in Deutschland auswirken wird, ist aktuell noch nicht absehbar. Wahrscheinlich ist aber, dass vor allem Online-Spiele, die sich vorrangig durch Ingame-Käufe und insbesondere Lootboxen finanzieren, vorsehen müssen. Ab 2023 könnten sie sonst höher eingestuft werden. Eine Altersfreigabe ab 16 oder gar 18 hätte dann möglicherweise zur Folge, dass ein großer Teil der jungen Zielgruppe nicht mehr erreicht werden kann.

Dennoch ist es ein gutes Zeichen, dass der Jugendschutz an aktuelle Gegebenheiten der Spieleindustrie angepasst wird, um über Glücksspiel und suchtfördernde Mechaniken aufzuklären. Die aktualisierten Prüfkriterien zur Altersfreigabe der USK gibt es auf der offiziellen Webseite unter dem Punkt "Glücksspielthematik".

Analyse und Statistiken

Autor: Laura Pippig • 14.12.2022

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