Jülich, Stuttgart und München
Gleich drei Exascale-Supercomputer für Deutschland geplant
2023 soll mit "Jupiter" der erste deutsche Exascale-Supercomputer ans Netz gehen. Weitere Systeme sind bereits in Stuttgart und München geplant.

Mit dem "Frontier" ist im Mai der erste offizielle Exascale-Supercomputer in den USA ans Netz gegangen. Auch China soll bereits Systeme mit einer derart hohen Rechenleistung besitzen. Doch auch in Europa gibt es bereits Pläne für Rechner, die eine Leistung von mindestens einem Exaflop be...
Mit dem "Frontier" ist im Mai der erste offizielle Exascale-Supercomputer in den USA ans Netz gegangen. Auch China soll bereits Systeme mit einer derart hohen Rechenleistung besitzen. Doch auch in Europa gibt es bereits Pläne für Rechner, die eine Leistung von mindestens einem Exaflop besitzen und somit in die Riege der Exascale-Geräte aufgenommen werden.
Flops bezeichnen dabei die Menge an Gleitkomma-Additionen und -Multiplikationen, die ein Computer in einer Sekunde durchführen kann. Bei einem Exaflop sind das 1018 bzw. 1 Trillion Berechnungen pro Sekunde.
Der erste derart leistungsstarke Supercomputer soll 2023 in Deutschland entstehen. Unter dem Namen Jupiter (Joint Undertaking Pioneer for Innovative and Transformative Exascale Research) soll er 2023 in einem eigens errichteten Gebäude am Campus des Forschungszentrums Jülich starten. Dort steht auch der aktuell schnellste Supercomputer Deutschlands, Juwels.
Dazu Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung: "Das ist eine große Investition in Deutschlands Forschungsinfrastruktur, mit der wir unsere technologische Souveränität ausbauen wollen. Der Rechner wird dazu beitragen, komplexe wissenschaftliche Fragen zu lösen und die Analyse riesiger Datenmengen ermöglichen. Das hilft uns etwa beim Klimaschutz, der Pandemiebekämpfung und der Entwicklung Künstlicher Intelligenz."
Betrieben werden soll der Jupiter, der im Mittel eine Leistung von bis zu 15 Megawatt schluckt, mit Ökostrom. Dank seiner Warmwasserkühlung soll er außerdem höchste Effizienzwerte erreichen. Die Abwärme des Systems soll dem Niedertemperaturnetz des Campus zugute kommen.
Jupiter ist jedoch beileibe kein Einzelgänger. Auch für München und Stuttgart ist bereits die Errichtung von Exascale-Systemen angekündigt worden. So fördern Bund und Freistaat die Errichtung eines Exascale-Rechners am Leibniz-Rechenzentrum in Garching bei München mit 250 Millionen Euro. Mit dem System am High-Performance Computing Center Stuttgart ist das Trio komplett. Als Gauss Centre for Supercomputing sollen die drei Supercomputer so der leistungsfähigste Rechenzentrumsverbund Europas werden.