Cloud-Services
Lebendige Daten aus luftigen Höhen
Die Vorteile des Cloud Computing liegen klar auf der Hand: Das Arbeiten wird flexibel, innovativ und skalierbar. Viele Services agieren allerdings schon seit Jahren - also auch schon vor dem Cloud-Hype - unabhängig vom Kundensystem. Von: Nina-Viola Königsmark.

Dies trifft vor allem auf Anbieter mit leicht verderblicher Ware zu. Nicht der Gemüsehändler ums Eck ist hier gemeint, sondern Anbieter professioneller Wirtschaftsinformationen, die nur so gut wie ihre Daten aktuell sind. All jene, die u?ber Mail-Provider ihre elektronische Post abholen, machen eine virtuelle Reise in die Wolke - ganz ohne es zu merken. Die Cloud-Idee, dass der Kunde nicht seine gesamte IT-Infrastruktur anpassen muss, sondern auf die Ressourcen des Dienstleisters zugreift, gehört fu?r Anbieter von Wirtschaftsinformationen zum Alltag.
Sie bieten ihren Kunden Leistungen in Echtzeit an, was in diesem Fall Daten und Auswertungen in Echtzeit bedeutet. Dabei zeigt sich die Aktualität als einer der wichtigsten Faktoren. Michael Sperl, Geschäftsfu?hrer der databyte GmbH, erläutert: "Wu?rden wir unseren Kunden tagesaktuelle Meldungen, Änderungen und Wechsel nicht eins zu eins und ohne Zeitverlust weitergeben, wäre das so, als wu?rde der Bäcker am Montag frische Brötchen backen und sie erst am Freitag ausliefern."
Das Informationssystem, in dem Kunden- und Wirtschaftsdaten verwaltet werden, sollte das pulsierende Herzstu?ck eines Unternehmens sein. Hier laufen Kommunikationskanäle zusammen, denn aus den versammelten Daten schöpfen verschiedene Abteilungen wie Service, Marketing und Vertrieb ihre Informationen.
Wissen statt ahnen
Laut der Lu?becker databyte GmbH ändern sich bundesweit jeden Tag rund 15.000 Personen- und Firmendaten, was besonders werbenden Unternehmen Steine in den Weg legt. Insolvenzen, Umfirmierungen, Sitzverlegungen und wechselnde Geschaftsfu?hrer sorgen fu?r Qualitätsprobleme im eigenen Adressbestand: Falsche Rechnungsangaben, unzustellbare Briefe und unvollständige Kundeninformationen sind die Folge.
Häufige Fehlzuordnungen und ungefu?llte Datenbankfelder in Informationssystemen fu?hren zu Anschreiben wie "Sehr geehrter Frau Geschaftsfu?hrung" oder "ABC Gesellschaft mit beschränkter Geschäftsleitung". Das blamiert den Absender und schadet dem Image. Erhält ein und derselbe Empfänger ein Mailing gleich mehrfach an unterschiedliche Adressen, weil er beispielsweise in mehreren Firmen Geschäftsfu?hrer ist, entsteht schnell der Eindruck von unseriöser Massenwerbung. Werden potenzielle Käufer gar nicht erst in den Verteiler aufgenommen, ist dies genauso schlecht. Beides wollen Unternehmen vermeiden.
Hinzu kommen die ökonomischen Aspekte haptischer Mailings: Belaufen sich die Stu?ckkosten je Katalog auf etwa drei Euro fu?r Adresse, Druck und Versand, entsteht bei einem Versand von zum Beispiel 20.000 Katalogen - wenn die Fehlerquote zehn Prozent u?ber dem Durchschnitt liegt - bereits ein Schaden von 6.000 Euro. Die tagesaktuelle Verknu?pfung durch die Cloud mit einem professionellen Datensystem und dessen Archiv- und Überwachungsfunktion von Geschäftsvorgängen beugt dem vor.
Per Klick zur deutschen Wirtschaftslandschaft
Anbieter von Wirtschaftsinformationen verleihen dem unsichtbaren Netzwerk der deutschen Wirtschaft ein Gesicht: Ihr System erstellt ein Abbild der hiesigen Unternehmenslandschaft, das Strukturen, Veränderungen und Verzweigungen u?bersichtlich auffächert.
Es zeigt nicht nur Daten und Fakten, die Historie und weitere Beteiligungen eines Unternehmens an, sondern auch den Werdegang und die unternehmerischen Schritte wichtiger Wirtschaftsköpfe. So erscheinen zum Beispiel durch einen einfachen Klick auf den Vorstandsvorsitzenden auch die Informationen, in welchen Aufsichtsräten er noch sitzt, welche Firmen er gegru?ndet und welche er in die Insolvenz gefu?hrt hat.
Neben den rein postalischen Angaben zu Name, Straße und Wohnort interessieren insbesondere bei Firmenadressen weiterfu?hrende Informationen zu Umsatz, Mitarbeiterzahl, Fuhrpark und Geschaftsfu?hrern. Das hilft, um Kontaktdaten möglichst zielgruppengenau aus einem umfangreichen Datenbestand herauszufiltern. Ein Anbieter von Bu?romöbeln etwa profitiert von einem Werbeversand an alle neu gegru?ndeten Unternehmen in der Region, die mindestens 20 Mitarbeiter beschäftigen.
Dabei spielt die Korrektur fehlerhafter Firmenschreibweisen und eine integrierte Bonitätspru?fung eine wichtige Rolle: Bei der Rechnungsstellung ist die genaue Firmierung eines Unternehmens nach GdPdU (Grundsätze zum Datenzugriff und zur Pru?fbarkeit digitaler Unternehmen) von erheblicher Bedeutung. Risikoadressen werden fru?hzeitig erkannt, unliebsame Forderungsausfälle vermieden und Porto gespart.
Besonders kleine und mittlere Unternehmen tappen häufig in die Bonitätsfalle. Offene Forderungen lassen sich vermeiden, indem vor Vertragsabschluss eine Pru?fung der Zahlungsfähigkeit des potenziellen Neukunden durchgefu?hrt wird. Auch bei laufenden Aufträgen können Warnsignale finanzielle Schäden verhindern. Häufige Änderungen der Anschrift und Bankverbindungen sowie wechselnde Ansprechpartner weisen oftmals auf Liquiditätsprobleme hin. Dies bringt aber nur Vorteile, wenn das Wissen um Veränderungen schnell und klar aufbereitet bei den Verantwortlichen ankommt.
Pushdienst zu Echtzeitdaten
Die Datenexperten von databyte gehen deshalb noch einen Schritt weiter und bieten durch ihren sogenannten Pushdienst eine Art Fru?hwarnsystem aus der Cloud an. Der Überwachungsservice informiert Abonnenten automatisch und tagesaktuell u?ber relevante Veränderungen im eigenen Kundenstamm sowie bei der gesamten deutschen Wirtschaft und verhindert, dass zuvor bereinigte Daten wieder veralten. Nur ein topaktueller Datenpool eignet sich zur Steuerung von Service-, Marketing- und Vertriebsaktivitäten - kontinuierliche Pflege und Datensynchronisation sind Voraussetzung.
Dies geschieht per Alert-System und Drop-in-Menu?. Der Abonnent definiert hierfu?r individuelle Parameter: Wie oft sollen Neuerungen eintreffen, deutschlandweit oder regional begrenzt, nur in Bezug auf Unternehmen mit einem gewissen Umsatz, einer bestimmten Mitarbeiterzahl oder Rechtsform, fuhrparkbezogen oder nur mit Blick auf aktive Kunden? Das macht den Unterschied zu u?blicher Software as a Service (SaaS) aus der Cloud. Diese zeigt sich meist standardisiert, da die Kunden auf gleiche Programme zugreifen und keine individuellen Lösungen mehr fu?r ein Unternehmen entwickelt werden. databyte u?berschwemmt Wirtschaftsköpfe nicht mit Hunderten von beziehungslosen Einzelinformationen, sondern schaut vorher, was der Kunde zu diesem Zeitpunkt gerade braucht, um strategisch zu planen. Studien und ausgewertete Hintergrundfakten runden den Support zu einem echten Wissensvorsprung ab.