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Was hat uns bewegt?

Jahresrückblick 2020: Aufreger, Enttäuschungen, Neuheiten und mehr

Von Aufregern über Enttäuschungen und Neuheiten bis Zoom: In unserem Jahresrückblick in 12 Bildern zeigen wir, was uns von Januar bis Dezember 2020 bewegt hat.

Autor: Tim Kaufmann • 21.12.2020

Microsoft Windows 7 Design für Windows 10: So geht's
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Januar 2020

Microsoft nutzt den Januar 2020, um alte Zöpfe abzuschneiden und das Ende des Supports für Windows 7 zu feiern. Zwischen dem glücklosen Windows Vista und dem kaum erfolgreicheren Windows 8 lief Windows 7 über Jahre hinweg sicher und stabil. Böse Zungen würden hinzufügen: "Zumindest für Windows-Verhältnisse". Doch jetzt ist Windows 10 der Stand der Technik und das alte 7 darf getrost in Rente gehen.

Mit Blackberry müssen wir uns zeitgleich von einer weiteren, vertrauten Marke verabschieden. Android und iPhone haben dem einstigen Platzhirsch soviel Wasser abgegraben, dass er schließlich verdurstet ist. Die chinesische Firma TCL, die zuletzt Handys unter dem Namen Blackberry produzierte, gibt Ende Januar ihren Abschied vom bedeutungslos gewordenen System bekannt.

© Microsoft / Montage: PCgo
Desinfektionsmittel
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Februar 2020

Im Februar wirft Corona erste Schatten voraus. Eine der ersten Veranstaltungen, die der Krise zum Opfer fällt, ist der Mobile World Congress, die weltweit größte Messe zum Thema Mobilfunk.

Parallel sieht sich Amazon gezwungen, gegen Preiswucher beim Handel mit Atemmasken vorzugehen. Das betrifft neben vielen anderen Dingen auch Desinfektionsmittel und später sogar Webcams.

Dass Datenschützer den Start von Facebooks Partnerbörse "Facebook Dating" verhindern, ist damals noch ein großes Ding. Angesichts des Restjahres mit Hygieneauflagen und Lockdowns spielt es aber schon bald keine Rolle mehr.

Ärger wiegt da schon der Ausfall des Videokonferenz-Tools "Teams". Microsoft hatte schlicht vergessen, ein Sicherheitszertifikat zu erneuern und auf diese Weise Millionen Büroarbeiter von der Kommunikation mit Kollegen und Kunden abgeschnitten.

Parallel fährt Microsofts Tablet Surface Pro 7 scheinbar grundlos herunter. Als dann auch noch eine von Elon Musks Falcon 9 Raketen beim Landeanflug ins Wasser fällt, zeichnet sich ein auch in Sachen Technik äußerst mängelbehaftetes Jahr ab.

© Kunstzeug - stock.adobe.com
disney plus app
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März 2020

Als im März weltweit immer mehr Menschen zu Hause bleiben, beweisen sich Streaming-Dienste als Tröster in der Not. Tagsüber passen Netflix und Co. auf den Nachwuchs auf, während Mama und Papa im Homeoffice arbeiten, Abends bringen sie den Erwachsenen Entspannung und Ablenkung.

Die Internetnutzung nimmt derart deutlich zu, dass Amazon, Netflix und Youtube die Bildqualität reduzieren, um das Datenvolumen zu reduzieren.

In dieses Bild passt der zeitverzögerte Start von Disney Plus. In Deutschland geht der Dienst im März an den Start, in Frankreich erst im April und in vielen anderen europäischen Ländern sogar erst im September 2020.

© Disney / Montage: PC Magazin
videkonferenz tool zoom
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April 2020

Facebook Messenger Rooms, Facetime, GoTo Meeting, Hangouts, Jitsi Meet, Meet, Skype, Teams, Teamviewer, WebEx, WhatsApp, Zoom - eine scheinbar nicht enden wollende Flut von Programmen für Videotelefonie, Videokonferenzen und zum Teilen des Bildschirms ergießt sich über uns.

Vom Kundengespräch über den Yoga-Kurs bis zum Schulunterricht geht plötzlich alles online. Kein Wunder, dass bei den Anbietern Goldgräberstimmung herrscht. Datenschützern schmecken nur wenige der neuen Werkzeuge: "Server in den USA", "Mitarbeiter-Überwachung" - die Vorwürfe wiegen schwer. Speziell auf Unternehmen kommt hier nach der Krise noch Arbeit zu.

© Zoom
Der ID.3 von Volkswagen.
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Mai 2020

Dafür, dass der ID.3 einmal den legendären Golf beerben soll, wirkt der neue Volkswagen arg improvisiert. Die Produktion läuft zwar im Mai an, doch zunächst nur mit abgespecktem Funktionsumfang. Der Grund dafür ist, dass VW die Software nicht rechtzeitig fertiggestellt hat. Als wäre ein Auto auch nur ein PC sollen noch fehlende Funktionen per Update nachgeliefert werden. Dazu müssen Käufer mit Ihrem ID.3 sogar mindestens einmal in die Werkstatt. Das riecht sehr nach Verbrenner und wenig nach hochmodernem E-Auto.

Anderen Ortes klappt die Software-Entwicklung hingegen sogar besser als die der Hardware. Mit dem BER Bausimulator können Sie den Bau des Berliner Flughafens am Handy nachspielen - garantiert ohne Möglichkeit, das Spiel jemals erfolgreich abzuschließen. Erst nach der Eröffnung des (echten) BER im Herbst 2020 wird die entsprechende Möglichkeit für das Spiel nachgerüstet - per Online-Update.

© Volkswagen
Coronavirus Spam Malware Warnung
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Juni 2020

Im Juni steht dann wieder Corona auf der Technik-Tagesordnung. Die neue Corona Warn-App informiert Nutzer über Risikobegegnungen und kann so die Reaktionszeit bei einer eventuellen Infektion verkürzen. Das Ergebnis kann sich unserer Meinung nach sehen lassen: Apple und Google erarbeiten über alle sonstigen Gräben hinweg in Windeseile eine gemeinsame technische Schnittstelle. Sie ermöglicht die anonyme Nachverfolgung von Kontakten und stellt damit sicher, dass die Gesundheitsvorsorge nicht zum Fiasko für die Privatsphäre wird. Dass bis zum September (das ist die neueste Information Stand Dezember 2020) trotzdem nur ein Viertel der Bundesbürger die App herunterlädt mindert den Nutzwert der Corona Warn-App allerdings deutlich.

© Trueffelpix - stock.adobe.com
Apple MacBook Air, MacBook Pro und Mac Mini 2020
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Juli 2020

Der Juli bringt erste schlechte Nachrichten für Intel. Sie stammen aus dem Apple-Hauptquartier, wo man den Abschied von Intels Prozessoren ankündigt. Nach den Chips für iPhone, iPad, Watch und Kopfhörer will Apple nun auch die Chips für die Macs selbst entwickeln.

Wie gut das funktioniert, zeigt schon im November der Chip M1, den Apple dem MacBook Air, MacBook Pro 13 Zoll und Mac Mini spendiert. Er steckt preislich vergleichbare Intel-CPUs in die Tasche, bietet ordentliche Grafikleistung und verbraucht dabei nur einen Bruchteil des Stroms. Das schlägt sich in überraschend langen Akkulaufzeiten nieder, zum Beispiel bis zu 18 Stunden bei unserem MacBook Air.

© Apple
Xiaomi Mi Lux TV: Transparenter OLED
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August 2020

Im Sommer kündigt Xiaomi seinen ersten OLED-TV an. Er bietet zwar eine klassische 55-Zoll-Displaygröße und ist dazu transparent. Mit umgerechnet über 6.000 Euro bleibt er für Normalsterbliche aber bislang nur eine Machbarkeitsstudie.

Gleichzeitig nimmt die Playstation 5 weiter Formen an, für dessen potenzielle Käufer bzw. PS4-Besitzer Hersteller Sony den Umzug auf PS5 vorbereitet. Microsoft macht es Xbox-Spielern später leichter, aktualisiert Xbox-weit das Dashboard und lässt den Wechsel - für glückliche Käufer - deutlich nahtloser ablaufen.

© Xiaomi
Die Nvidia Geforce RTX 3090.
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September 2020

Das Ende der Sommerferien ist zugleich der Auftakt für eine grandiose Technik-Rallye, die sich bis in den Dezember erstreckt. Den Anfang macht die Firma NVIDIA, die mit den neuen GeForce RTX30 (RTX 3070, 3080, 3090) die Oberklasse in Sachen Grafikkartenleistung neu definiert. AMD legt im Oktober neben Ryzen-5000-CPUs mit den Modellen aus der Radeon-RX-6000-Linie nach (RX 6700, RX 6800, RX 6900, auch als XT-Varianten).

An den Machtverhältnissen ändert sich dadurch erst einmal wenig: Das Preis-/Leistungsverhältnis bei AMD ist häufig besser, doch Spitzenleistung inkl. fortgeschrittenerem Echtzeit-Raytracing bietet nur NVIDIA. Was beide Hersteller eint, sind massive Produktionsprobleme. Viele Modelle sind nicht oder nur in geringen Stückzahlen lieferbar. Das führt zu massiven Preisaufschlägen, die den spontanen Wechsel auf eines der neuen Geräte für viele Gamer in noch unerreichbare Ferne rücken. Eine spürbare Änderung wird erst für Frühling 2021 erwartet.

Weiter beim Thema Gaming: Wenn ein Hersteller von Spielkonsolen eines der größten Studios für Computerspiele kauft, dann kann das ein dickes Problem sein. Kein Wunder also, dass Playstation-Fans im September um die Zukunft von Titeln wie The Elder Scrolls, Fallout und Doom fürchten, als Microsoft Bethesda Softworks schluckt. Schließlich könnte Microsoft seine neue Macht doch nutzen, indem sie die populären Games nur noch für die hauseigene Xbox anbietet.

In der Vergangenheit ist Microsoft beim Thema Spiele aber nicht durch Fehlverhalten aufgefallen. Das zeigt ein Blick auf Minecraft, das schon seit 2014 zu Microsoft gehört und immer noch für alle wichtigen Plattformen bereitsteht. Ein Versprechen für die Zukunft der genannten Spiele auf der PlayStation ist das aber nicht. Microsoft plant "von Fall zu Fall" zu entscheiden.

© Screenshot Youtube, Nvidia
Ryzen 5000
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Oktober 2020

Auf die neuen Grafikkarten im Spätsommer folgen neue Ryzen 5000 CPUs im Herbst. Dank der CPUs in Zen-Architektur ist AMD seit 2017 wieder konkurrenzfähig. Intel legte zuvor mit der 10. Core-i-Generation nach, hält aber weiterhin an veralteten Prozessen fest.

Seither veröffentlicht man Jahr um Jahr neue CPUs, die nicht nur das bessere Preis-/Leistungsverhältnis bieten. Immer öfter sind sie auch schneller als vergleichbare Intel-CPUs. Nun will AMD Intel die letzte Krone im Markt für Desktop-CPUs entreißen.

"Der Ryzen 9 5900X ist der beste Gaming-Prozessor der Welt" verkündet der Hersteller bei der Vorstellung seiner jüngsten CPU. Leistungstests belegen das vollmundige Versprechen. Der Ryzen 9 5900X ist tatsächlich in so ziemlich jeder Hinsicht schneller als Intels Core i9-10900K und schubst ihn damit vom Gaming-Thron. Der Regierungswechsel wirkt sich aber praktisch noch kaum aus, denn auch Ende 2020 ist der neue AMD-Chip immer noch kaum lieferbar.

Durch die Marktlage lässt sich sarkastisch anmerken, dass AMD (dank Scalpern) zum überteuerten Platzhirsch wird, während Intel durch spätere Preissenkungen zum Preis-Leistungs-Tipp avanciert. Wer hätte das gedacht?

© AMD
Xbox Series X Playstation 5
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November 2020

Dass neue Produkte vorgestellt, aber nicht geliefert werden, ist das Thema des Technik-Herbstes. Neben CPUs und Grafikkarten glänzen ab November auch die neuen Konsolen von Microsoft und Sony vor allem durch eines: Abwesenheit in den Regalen. Glücklich wer eine PlayStation 5 oder eine Xbox Series X nicht nur vorbestellt, sondern auch bekommen hat. Technisch überzeugen können beide neuen Konsolen, so dass sich die Entscheidung eher auf grundsätzliche Erwägungen konzentriert: Neue Dualsense-Controller bei der PS5 ausprobieren? Günstige Gamepass-Titel auch auf der Xbox nutzen? Mit oder ohne optisches Laufwerk kaufen? Und dann haben wir über exklusive Titel wie das Remake von Demon's Souls und Final Fantasy 16 noch nicht gesprochen, die es zumindest vorerst nur für die PlayStation geben wird. Anfängliche Probleme vorrangig mit der PS5 führen noch nicht zum Supergau, anders ...

© Sony, Microsoft
V aus Cyberpunk 2077 vor gelbem Hintergrund
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Dezember 2020

... Cyberpunk 2077. Im Jahr 2012 vom Vorzeigestudio CD Projekt RED angekündigt, erschien es nach mehreren Verschiebungen am 10. Dezember 2020. Während Spieler auf PC, PS5 und Xbox Series X/S sich im typischen Rahmen über Kinderkrankheiten beschweren, ist das Spielerlebnis auf PS4 und Xbox One (S) so schlimm, dass Sony es aus dem digitalen Verkauf entfernt, Händler wie Hersteller Zusatzschichten für Retouren fahren müssen und Microsoft sich zumindest zu einer Warnung im Store verleiten lässt. Dass es auch auf PC und Next-Gen-Konsolen nicht perfekt ist, lesen Sie in unserem Cyberpunk 2077 Test.

2020 dürfte auch als das Jahr in die Geschichte eingehen, in dem drahtlose Headsets ihre kabelgebundenen Vorgänger endgültig abgelöst haben. Binnen weniger Jahre haben sie sich vom klanglichen Kompromiss zum vollwertigen Ersatz für klassische Kopfhörer und Headsets entwickelt. Wie keine andere Headset-Familie repräsentiert Apples AirPods diesen Trend. Was im Dezember 2016 mit der Auslieferung der ersten AirPods begann findet im Dezember 2020 wohl seinen Höhepunkt. Apple stellt mit den AirPods Max ein drahtloses Edel-Headset vor. Man darf darüber streiten, ob sich 600 Euro für einen Kopfhörer "lohnen". Ausverkauft sind die AirPods Max am Tag ihres Erscheinens trotzdem, und das gleich für mehrere Monate.

Auf ein besseres 2021!

© CD Projekt Red