Bis zu 400 Prozent teurer
Corona sorgt für Wucherpreise: Webcams erleben zweiten Frühling
Viele Arbeitnehmer arbeiten derzeit im Home-Office, für Videochat-Konferenzen werden vermehrt Webcams gekauft. Dies macht sich in aktuellen Preisen bemerkbar.

Wer sich für den Desktop-PC im Home-Office eine Webcam kaufen möchte, muss mit Preisen aufwärts der 100 Euro rechnen - und selbst das wäre noch Glück. Denn derzeit arbeiten viele Menschen im Home-Office, daher steigt die Nachfrage nach Webcams rasant und damit auch der Preis. Wen Sie noch keine...
Wer sich für den Desktop-PC im Home-Office eine Webcam kaufen möchte, muss mit Preisen aufwärts der 100 Euro rechnen - und selbst das wäre noch Glück. Denn derzeit arbeiten viele Menschen im Home-Office, daher steigt die Nachfrage nach Webcams rasant und damit auch der Preis. Wen Sie noch keine besitzen und dringend eine benötigen, müssen Sie unter Umständen viel Geld in die Hand nehmen.
In Zeiten der Corona-Krise wird das wirtschaftliche Prinzip des Angebots und der Nachfrage, das die Preise am Markt regelt, von knappen Gütern und hoher Nachfrage belastet. Dadurch kommen sehr hohe Preise zustande. Dies wiederum zeigt sich deutlich an den Preisen von Webcams.
Für eine Logitech HD Pro C920 muss der Käufer zu Zeiten von Corona mit einem Preis von 100 bis 260 Euro, bei einem seriösen Anbieter, rechnen. Normalerweise kostet die Kamera um die 55 Euro. Mittlerweile muss ungefähr der dreifache Preis bezahlt werden. Doch diese hohen Preise sind momentan nicht unüblich. Denn auch der Verkaufspreis einer nur minimal besseren Logitech C925e, die vor dem Corona-Virus um die 60 Euro kostet, liegt mittlerweile in einer Spanne zwischen 179 Euro und 265 Euro bei manchen Händlern, vorausgesetzt die Webcam ist überhaupt verfügbar. Davon zeugt ein Blick auf aktuelle Angebote bei Amazon für Webcams. Gefiltert haben wir dabei nach aufsteigendem Preis für Geräte von Logitech und Microsoft.
Auch Webcams anderer Marken oder No-Name-Produkte sind bei seriösen Händlern deutlich teurer geworden und in vielen Fällen nicht unter 100 Euro zu finden. Oftmals tauchen beim Durchstöbern verschiedener Webseiten noch günstige Preise auf. Bei genauem Hinschauen wird schnell klar, entweder sind die Kameras nicht lieferbar oder mit mehreren Wochen oder sogar Monaten Lieferzeit verbunden.
Lesetipp: So nutzen Sie Smartphone und Digitalkamera als Webcam
Das Portal Statista hat sich die Preisentwicklung von Amazon und dem Marketplace mit Hilfe des Amazon-Preis Trackers Keepa angeschaut und die beliebtesten Quarantäne-Produkte ausgewertet. Bei der Stichprobe wurde jeweils der Preisanstieg für ein bestimmtes Markenprodukt aus der jeweiligen Kategorie untersucht. Dabei liegt die Webcam unangefochten mit 400 Prozent Preissteigerung auf Platz 1. Danach folgt mit 319 Prozent ein Haarschneide-Kit und mit 170 Prozent ein Puzzle.
Diese hohen Preise oder mangelnde Verfügbarkeit treffen Selbständige und Kleinbetriebe besonders hart. Da viele Unternehmen mittlerweile auf Videokonfernz-Lösungen umgestiegen sind, um den Betrieb am Laufen zu halten. Allgemein sind Arbeitgeber für die Büroausstattung der Mitarbeiter verantwortlich, auch im Home-Ooffice gilt diese Regelung. Da sich die Beschaffung momentan als schwierig gestaltet, bleibt nur die Inkaufnahme der hohen Preise und möglichen längeren Lieferzeiten als Lösung. Andernfalls können Mitarbeiter das private Smartphone als Webcam-Lösung nutzen, dies darf der Arbeitgeber aber nicht verlangen. Wer ein Notebook zur Verfügung gestellt bekommt oder eines hat, kann in der Regel auf einen Webcam-Kauf verzichten.