Weitwinkelobjektive
Objektive mit großen Bildwinkeln sind optisch recht aufwändig. Vor allem die sehr stark gebrochenen Randstrahlen, die bei diesen Modellen auftreten, erfordern einen hohen Korrekturaufwand. Zugleich zeichnen Kleinbildobjektive einen für die typischen "APS-C" großen SLR-Kamera-Sensoren unnötig gr...
Objektive mit großen Bildwinkeln sind optisch recht aufwändig. Vor allem die sehr stark gebrochenen Randstrahlen, die bei diesen Modellen auftreten, erfordern einen hohen Korrekturaufwand. Zugleich zeichnen Kleinbildobjektive einen für die typischen "APS-C" großen SLR-Kamera-Sensoren unnötig großen Bildkreis aus. Dies treibt den Korrekturaufwand nochmals in die Höhe. Wird dagegen das Weitwinkel ausschließlich für den kleineren Bildkreis gerechnet, lässt sich mit geringerem Aufwand eine gute Abbildungsleistung realisieren.Bei digitalen Spiegelreflexkameras kommen zwei Probleme hinzu: Im Unterschied zum glatten Film ist ein CCD- oder CMOS-Sensor aus mehreren übereinander angebrachten Strukturen aufgebaut einschließlich der Mikrolenses. Dies verstärkt bei schrägen Strahlen die Vignettierung in den Ecken, indem die Strukturen einen Teil der Pixelflächen abschatten, beziehungsweise die Mikrolenses das Licht nicht optimal bündeln. Zudem stört bei den kurzen Brennweiten der Spiegelkasten einen optimalen Objektiventwurf: Weil durch den Spiegelmechanismus der Abstand zwischen Hinterlinse und Sensor größer ist als die Brennweite, muss der Optikrechner die hintere Hauptebene hinter das Objektiv verschieben.Canon EOS 20DDer 8-Megapixel-APS-Sensor der EOS 20D führt zu einer scheinbaren Brennweiten-Verlängerung um den Faktor 1,6. Die tatsächliche Brennweite bleibt selbstverständlich unverändert. Lediglich der Bildwinkel hängt von der Sensorgröße ab, sodass ein 20-mm-Objektiv an der Canon den gleichen Bildwinkel und Motivausschnitt liefert wie ein 32-mm-Objektiv an einer Kleinbildkamera. Typisch für alle Kurven sind die Knicke, die nicht von der Optik, sondern durch die elektronische Nachschärfung verursacht werden.Nikon D200Nikon verwendet derzeit in allen SLR-Modellen Bildsensoren im APS-C-Format. Da der 10-Megapixel-CCD der D200 in bauähnlichen Ausführungen auch in der D80 und der D40x steckt, können Sie unsere Ergebnisse sehr gut auf diese Modelle übertragen.Olympus E-400Olympus ist mit der E400 ebenfalls in die 10-Megapixel-Klasse eingestiegen. Allerdings muss Olympus die 10 Millionen Pixel auf der kleineren Sensorfläche des 4/3-Formats unterbringen. Der wegen seines Seitenverhältnisses 4/3 genannte Sensor hat die halbe Diagonale des Kleinbildformates, also ein Viertel der KB-Fläche, was zu entsprechend kurzen Brennweiten führt. Die Daten gelten der Tendenz nach auch für die neuen 10-Megapixel-Olympus-Modelle E-410 und E-510.Pentax K10D und Sony Alpha 100In der Pentax und der Sony stecken ähnliche 10-Megapixel-Sensoren wie in der Nikon D200, also erneut 10 Megapixel auf einem 24 x 16 mm großen CCD-Chip sowie ein Verlängerungsfaktor von 1,5. Allerdings setzen beide Hersteller auf bewegliche CCDs, die leichte Wackler des Fotografen durch Gegenbewegungen ausgleichen. Grundsätzlich stimmt Pentax seine Kameras weniger kontrastreich als Nikon oder Canon, aber auch als Sony ab, was zu niedrigeren Punktwertungen führt. Es macht deswegen keinen Sinn ein Pentax-Objektiv direkt mit einem Nikon-, Sony- oder Canon-Objektiv zu vergleichen. Wegen der unterschiedlichen Kamerabstimmungen ist das absolute Punkteniveau stark verschoben, und dies muss bei Vergleichen beachtet werden. Wenn man dies berücksichtigt, macht ein Blick auf die Nikon- Ergebnisse bei Fremdobjektiven, die wir weder an Sony noch Pentax testen, Sinn. Wegen der ähnlichen Sensorgeometrie können Sie davon ausgehen, dass ein Fremdhersteller-Zoom mit gutem Nikon-Ergebnis auch an der Pentax oder Sony gut abschneidet. Die Tendenzen sind also ähnlich, obwohl die absoluten Ergebnisse deutlich voneinander abweichen.