Vergleichstest
FritzBox & Co.: Acht Modem-Router im Test
Als Hauptschaltzentrale für alle Informationsströme der heimischen IT-Infrastruktur gewinnen Router wachsende Bedeutung. Im PC-Magazin-Testlabor haben wir für Sie ADSL2-Modem-Router mit WLAN-Access-Point von 36 bis 200 Euro unter die Lupe genommen.

Testkandidaten: Modem-Router
- AVM Fritzbox7390 (199 Euro)
- Cisco Linksys X3000 (99 Euro)
- Cisco SRP 526W (148 Euro)
- D-Link DSL-2741B (48 Euro)
- Edimax AR272WnB (39 Euro)
- Netgear DGND 3800B (148 Euro)
- Telekom Speedport w921v (174 Euro)
- TP-Link TD-W896NB (36 Euro)
Mindestvoraussetzung für die Teilnahme am Test war die Fähigkeit, via ADSL2-Verbindung zum nächsten DSLAM aufzunehmen sowie ein WLAN nach 802.11n-Standard. Alles andere überließen wir den Herstellern.
Entsprechend weit gespreizt war das Teilnehmerfeld. Am unteren Ende der Preisskala rangiert TP-Links TD-W8961NB, am oberen Ende findet sich AVMs Flaggschiff Fritzbox 7390.
Testgebiet 1: Kontaktaufnahme mit dem DSL-Anschluss
Die erste Übung bestand darin, Kontakt mit einem DSL-16000-Anschluss aufzunehmen. Das PC-Magazin-Testlabor verfügt dazu über zwei T-DSL-Business-Anschlüsse - einen normalen Call&Surf-Anschluss für Endkunden wollte der rosa Riese unserer Redaktion auch nach langen Verhandlungen nicht ins Haus legen. Für die Router bedeutete das eine zusätzliche Hürde, da die sonst übliche Anschlusskennung hier nicht funktioniert.
Interessanterweise hatte mit diesem Problem sogar der Speedport 921V - seines Zeichens das Spitzenmodell der Telekom - so seine Schwierigkeiten. Eine Provider-Auswahl T-DSL Business kennt auch er nicht, so dass nichts anderes übrig bleibt, als den Router manuell zu konfigurieren.
Wirklich starke Nerven brauchen Besitzer des Cisco SRP 526W. Wer die korrekten Modem-Parameter des Telekom-ADSL-Anschlusses nicht auswendig kennt, kämpft auf verlorenem Posten. Der zumindest in diesem Punkt hilfreiche Installations-Wizard verweigert ohne Adobes Flash den Dienst. Um Flash zu installieren, bräuchte man jedoch einen Internetzugang.
Testgebiet 2: Benutzeroberfläche
Wer nun meint, er könne das Handbuch zu Rate ziehen, hat abermals Pech: Statt eines PDF-Files mit der Dokumentation findet sich auf der mitgelieferten CD nur ein Web-Link. Warum 646 MByte auf dem nur knapp 4 MByte enthaltenden Datenträger frei gelassen wurden, ist wohl ein ungeklärtes Mysterium der IT-Branche. Nicht wirklich gut, aber immerhin besser, schlug sich Ciscos Linksys X3000, der im Gegesatz zum SRP weniger auf den SOHO-als auf den Heimanwender zielt.
Ihm wurde auf CD ein Installations-Wizard mitgegeben, der zumindest die passenden Übertragungsparameter für das Telekom-DSL setzt. Beiden Ciscos gemeinsam ist im übrigen eine auffällig träge Weboberfläche, die jegliche Konfigurationsarbeit zur Geduldsprobe werden lässt. Auch ist die Oberfläche wenig übersichtlich und intuitiv.
Wie es besser geht, zeigt vor allem der Netgear DGND3800B. Er kombiniert eine übersichtliche Weboberfläche mit prompten Reaktionen auf Benutzereingaben. Übrigens hat sich in dieser Disziplin auch der preiswerteste Router im Testfeld, TP-Links TD-W8961NB, ein Lob verdient. Er lässt sich problemlos in Betrieb nehmen und flink bedienen.
Ein wenig übersichtlicher könnte hier AVMs große Fritzbox sein. Zwar soll bei ihr die Unterteilung in Standard- und erweiterten Modus für Übersichtlichkkeit sorgen - für den AVM-Neuling bewirkt das aber eher das Gegenteil, während Erfahrene ohnehin als erste Amtshandlung auf den Expertenmodus wechseln. Leider fehlen aber auch hier sehr viele Einstellmöglichkeiten, die ein Feintunig der Firewall sowie anderer Sicherheitsfeatures erlauben.
Testgebiet 3: Routerfunktionen
Zudem ist die Fritzbox der einzige Router im Test, der sich von außen anpingen lässt. Dass die Fritzbox in punkto Router-Funktionen trotzdem den Spitzenplatz erreicht, verdankt sie ihrem üppigen Funktionsumfang wie einer ungeschlagen informativen Statusübersicht. Zudem erinnert die 7390 an Firmware-Updates und zeigt dem Nutzer sogar, welche WLAN-Kanäle frei sind und wo Störungen auftreten. Überhaupt ist die 7390, was zusätzliche Funktionen angeht, der Chef im Ring.
Testgebiet 4: Telefonie-Fähigkeiten
Vor allem die Telefonie-Fähigkeiten sind unerreicht. So fungiert die Fritzbox nicht nur als komfortable und leicht zu bedienende ISDN-Anlage sondern kann auch als IP-Telefon überzeugen. Zudem dient sie als DECT-Basisstation für bis zu sechs DECT-Telefone. Einzig Telekoms großer Speedport reicht an diese Telefoniefähigkeiten heran, wobei die 921V der Fritzbox hier weder in punkto Bedienung noch in der Funktionalität das Wasser reichen kann.
Testgebiet 5: NAS-Funktionen
Dank USB-Anschluss bieten neben der Fritzbox und dem Speedport 921v Netgears DGND3800B sowie die Linksys X3000 NAS-Funktionalitäten an. Steckt man eine externe Festplatte an den USB-Port, können die darauf befindlichen Daten im Netz freigegeben werden. Das funktioniert prinzipiell bei allen vier Probanden befriedigend bis gut.
Allerdings liegt die erzielbare Performance beim Datenzugriff nur zwischen einstelligem MByte/s-Bereich bei gleichzeitig hoher Systemauslastung. Wer ernsthaft Ressourcen im Netz bereit stellen will, sollte besser in ein "richtiges" NAS investieren.
Testgebiet 6: Ethernet-Switches
Nicht völlig überzeugt haben uns zudem die in die Router intregrierten Ethernet-Switches. Zwar verfügen die Modelle von AVM, Netgear, Telekom und Linksys über integrierte GBit-Switches, unser Test mit dem eigens im PCM-Testlabor entwickelten PCM-Netbench zeigten jedoch, dass die Performance der Netzverteiler nicht an die Leistung reinrassiger GBit-Ethernetswitches heranreicht. Das gilt vor allem dann, wenn mehrere Clients gleichzeitig vollen Zugriff verlangen.
Allenfalls für die gemeinsame Nutzung des Internets sind die 100 MBit-Switches der übrigen Kandidaten zu empfehlen. Hier schwächelte vor allem der preiswerte Edimax AR-7267 WnB, dessen Übertragungsrate zwischen zwei verkabelten Klienten sogar deutlich unterhalb der WLAN-Performance liegt.

Testgebiet 7: WLAN-Geschwindigkeit
In der WLAN-Disziplin - die wir mit den Werkseinstellungen durchführten - schlug sich der Billigheimer recht achtbar. Dafür wollte der Low-Budget-Router von TP-Link auf unserer 12-Meter Messstrecke durch zwei Wände als einziges Gerät im Test partout keine Verbindung herstellen.
Die glatte Null in dieser Disziplin wirft den ansonsten befriedigenden Preisbrecher etwas zurück. Das beste Bild gab hier die Fritzbox ab, dicht gefolgt von Netgears DGND3008, die auf der 3- und 6-Meter-Strecke deutlich am schnellsten war, dafür aber durch die zwei Wände des 12-Meter-Parcours Federn lassen musste.
Enttäuscht hat bei der WLAN-Geschwindigkeitsmessung der Speedport 921V, der damit einen Platz auf dem Siegerpodest verschenkt. Dafür funkt der Speedport auch im weit weniger frequentierten 5-GHz-Band - ein gerade im urbanen Umfeld praktisches Feature, das sonst nur die Geräte von AVM und Netgear bieten.
Testgebiet 8: Sicherheit
Was die Sicherheits-Features angeht, konnte sich der ansonsten blasse Cisco SRP 526W an die Spitze setzen. Somit macht er seiner Bestimmung als Gerät für Selbstständige und kleine Unternehmen alle Ehre. Gut gefallen haben uns diesbezüglich auch die Modelle von Netgear, Linksys und D-Link.
Testgebiet 9: VPN-Zugang
Wer sich von außen ins heimische Netz verbinden will, freut sich über VPN-Funktionalität. Während die Grundvoraussetzung dafür, nämlich die Kontaktaufnahme mit einem dynamischen DNS-Dienst wie DynDNS, alle Geräte bieten, arbeiten nur die Fritzbox, der Netgear DGND3800B sowie der Cisco SRP 526W als VPN-Router.
Bei der Einrichtung des VPN-Zugangs hilft bei der Fritzbox ein gesondertes Tool, das auf den AVM-Seiten heruntergeladen werden kann. Auf die genauen Parameter des VPN-Tunnels hat der Anwender jedoch keinen direkten Einfluss. Netgear und Cisco bieten hier deutlich mehr Optionen, erfordern zugleich aber auch eine gründliche Beschäftigung mit der Materie.

Testgebiet 10: VDSL-Modem
Wer sich berechtigte Hoffnungen macht, in absehbarer Zeit einen schnellen VDSL-Anschluss zu bekommen, liegt mit den Geräten von AVM, Netgear und Telekom auf der sicheren Seite: Sie haben bereits ein VDSL-Modem integriert. Bei den anderen Kandidaten des Tests ist dann jedoch ein Neukauf angesagt.
Fazit
Trotz deutlicher Einschränkungen, was die Konfiguration diverser Firewall-, Routing- und DMZ-Funktionalitäten angeht, kann die AVM Fritzbox 7390 den unumstrittenen Testsieg einfahren. Sie kommt dem Ideal der universellen IT-Schaltstelle am nächsten und gibt sich auch bei den Geschwindigkeitsmessungen keine Blöße.
Netgears DGND3800B ist der Fritzbox beim Feintuning der reinen Routerfunktionen weit voraus, muss sich aber bei Ausstattung und Performance mit Platz zwei begnügen. Der Linksys X3000 nervt vor allem durch sein zähes Web-Frontend, gibt sich aber sonst keine Blöse. Am anderen Ende der Skala finden sich die beiden Sonderangebote von TP-Link und Edimax. Sparfüchse treffen mit dem 48 Euro teuren D-Link klar die bessere Wahl.
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