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35 Festbrennweiten für Vollformatkameras - Bis in die Ecken scharf?

Die großen Flächen der Vollformatkameras stellen besonders hohe Anforderungen an die Objektive. In dieser Ausgabe testen wir 35 Festbrennweiten an Canon, Nikon und Sony. In ColorFoto 10 folgen Zooms.

Autor: Redaktion pcmagazin • 13.8.2009 • ca. 1:25 Min

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Vollformatkameras verbinden eine hohe Auflösung mit geringem Rauschen dank großer Sensoren - und genau dies ist das Problem: Denn bei allen Objektiven fällt die Abbildungsleistung von der Mitte zum Rand ab. Im Fall der Vollformatkamera "wächst" die Distanz Mitte zu Ecke um 50 bis 60 % gegenüb...

Vollformatkameras verbinden eine hohe Auflösung mit geringem Rauschen dank großer Sensoren - und genau dies ist das Problem: Denn bei allen Objektiven fällt die Abbildungsleistung von der Mitte zum Rand ab.

Im Fall der Vollformatkamera "wächst" die Distanz Mitte zu Ecke um 50 bis 60 % gegenüber einer Kamera mit APS-C-Sensor. Die Abbildungsqualität der Objektive lässt zu den Ecken hin aber nicht linear, sondern eher exponentiell nach. Kontrastschwache, dunkle Ecken sind damit vorprogrammiert und nur mit sehr guten Objektiven zu umgehen. Zum Test treten an: Canon EOS 5D Mark II - 21 Megapixel, Nikon D3x - 24 Megapixel, Sony Alpha 900 - 24,5 Megapixel.

Wissen: Farblängsfehler

Die Aufgabe eines Objektivs lässt sich vereinfacht darauf reduzieren, eine Motivebene auf den Sensor abzubilden. Das Objektiv bildet jeden Punkt in der Objektebene in die Bildebene ab. Liegt die Bildebene exakt auf dem Sensor ist das System richtig fokussiert, das Bild ist scharf.

Ein großes Problem besteht nun darin, dass bei einer einfachen Linse die Bildebene abhängig von der Lichtfarbe nach vorne oder nach hinten wandert. So ist es mit einer einfachen Linse nicht möglich, gleichzeitig den roten und den blauen Anteil des Lichts auf die gleiche Bildebene scharf abzubilden.

Moderne Objektive sind eigentlich durchgängig Apochromate, also Objektive, bei denen dieser Fehler durch die Kombination von verschiedenen Glassorten und Linsenschliffen korrigiert ist.Bei unseren Tests fiel uns bei manchen Objektiven dieser  Farblängsfehler dennoch auf. Er zeigt sich dadurch, dass an scharfen Kanten in der Bildmitte Farbsäume entstehen, die abhängig von der Fokussierung die Farbe wechseln. Während also korrekt auf den roten Lichtanteil fokussiert wurde, ist der blaue Lichtanteil so unscharf, dass dadurch ein Farbsaum entsteht. Wird so fokussiert, dass die Farbsäume minimal sind, ist die gesamte Bildebe nicht ideal auf dem Sensor abgebildet, das Bild nicht hundertprozentig scharf.

Wir haben uns bei den Messungen an der höchsten Auflösung orientiert und dadurch leichte Einbußen der Objektive in gröberen Strukturen durch Farbsäume akzeptiert.

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Die verschiedenen Lichtfarben bilden bei einem Farblängsfehler nicht eine gemeinsame Bildebene, sondern jeweils eine eigene. Ist der grüne Anteil richtig fokussiert, wird der blaue und der rote Anteil unscharf auf die Sensorebene abgebildet.
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Um den Effekt in einer Grafik darstellen zu können, wurde die Breite der Kante für die drei Farbkanäle des Bildes einzeln bestimmt. Man erkennt, dass es nicht gelingt, das Bild so zu fokussieren, dass alle drei gemessenen Kanten aufeinander liegen
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