Withings Body Scan im Test: Körperanalysewaage der Extraklasse
Die Withings Body Scan ist weit mehr als eine Waage: Sie misst Herz- und Nervengesundheit und scannt den Fettgehalt – auch das viszerale Bauchfett.

Wer mehr über seinen Körper wissen möchte als das Gewicht, der ist bei der Withings Body Scan (399,95 Euro) goldrichtig. Der französische Hersteller bezeichnet die smarte Waage als „vernetzte Gesundheitsstation“ – und verspricht nicht zu viel.Die Withings Body Scan ist mit Elektroden in ...
Wer mehr über seinen Körper wissen möchte als das Gewicht, der ist bei der Withings Body Scan (399,95 Euro) goldrichtig. Der französische Hersteller bezeichnet die smarte Waage als „vernetzte Gesundheitsstation“ – und verspricht nicht zu viel.
Die Withings Body Scan ist mit Elektroden in der Trittfläche bestückt und bringt zusätzlich einen ausziehbaren Handgriff mit, der links und rechts ebenfalls Elektroden verbaut hat. Zur Messung stellt man sich mit nackten Füßen auf die Waage und legt die Daumen auf die Sensorbereiche des Handgriffs. Nun schickt die Body Scan sehr geringen Strom durch den Körper und misst den Widerstand (die Impedanz). Wichtig dabei: Fett hat einen höheren Widerstand als Muskeln.
Zeigt Fett- und Muskelverteilung im Körper
Aus den Messungen errechnet Withings dann den Fett- und Muskelanteil. Das Ergebnis wird beim Wiegen gleich im Display der Waage angezeigt, wobei sich die Werte dank eines grünen Balkens – dem Referenzbereich für die Altersgruppe und das Geschlecht – sofort einordnen lassen. Richtig anschaulich wird’s dann in der App, die die Resultate anhand eines Körpers darstellt. Für Beine, Arme und Torso nennt sie den Fettgehalt in Prozent und die Muskelmasse in Kilo. Zudem erfährt man, ob dieser Wert hoch oder niedrig ist. Dabei werden die eigenen Messergebnisse in Relation zu den Daten anderer Withings-Nutzenden mit ähnlichem Alter und ähnlicher Körpergröße gesetzt.

Außerdem ermittelt die Waage den Anteil des viszeralen Bauchfetts. Das sind die gefürchteten Fettablagerungen um die Organe im Rumpfbereich, die bei hohen Werten gesundheitlich bedenklich sind. Denn dieses Fett produziert Entzündungsbotenstoffe, die über das Blut im ganzen Körper verteilt werden. Zudem liefert die App Angaben über die prozentuale Magermasse und den Körperwasseranteil, auch hier wieder mit auf Anhieb verständlicher Einordnung.
Konsistente Ergebnisse
Dass die Ergebnisse zu 100 Prozent mit einer professionellen Bioimpedanz-Waage beim Facharzt übereinstimmen, darf man nicht erwarten. Dennoch sind gute Modelle für den Privatgebrauch – zu denen die Body Scan zählt – empfehlenswert. Wichtig ist, sich möglichst immer unter gleichen Bedingungen zu wiegen: jeden Tag zur selben Zeit – am besten morgens nüchtern nach dem Toilettengang und vor einem eventuellen Sportprogramm.
Wir haben uns gut zwei Monate Zeit für den Test genommen und in der Withings-Welt durchweg konsistente Ergebnisse erhalten. Zudem hat Withings im Bereich des Gesundheitsmonitorings jahrelange Expertise, an der Entwicklung der Body Scan waren Kardiolog:innen, Diabetolog:innen und Neurolog:innen beteiligt.
Anzeichen für Diabetes?
Die Body Scan gibt zudem Auskunft über die Nervengesundheit der Fußsohlen und errechnet hier ebenfalls einen Score. Im Test konnten wir eine Veränderung feststellen: Anfangs kamen wir auf 83 Punkte, im zweiten Monat auf 79 – was wir durch schmerzende Fußsohlen am Abend im echten Leben nachfühlen konnten. Damit liegen wir aber immer noch gut im grünen Bereich: Der Score reicht von 0 bis 100 Punkten – alles über 50 ist normal, alles darunter bedenklich und kann auf eine periphere Neuropathie hinweisen, deren Ursache häufig in Diabetes zu finden ist. Für die Messung der Nervengesundheit sollte man idealerweise eine Stunde auf den Füßen gewesen sein.


Herzgesundheit und kardiovaskuläre Fitness
Die Body Scan misst auch die Pulswellengeschwindigkeit. Das ist die Zeit, in der das Blut bei jedem Herzschlag als Druckwelle durch die Aorta in den Arterienbaum fließt. Daraus lassen sich Rückschlüsse auf den Zustand respektive die Elastizität der Arterien ziehen – auch hier macht Withings die Interpretation mit einer grafischen Darstellung und drei Bereichen (Nicht optimal, Normal, Optimal) und der Einordnung in einen Altersbereich sehr einfach.
Last but not least: Die Body Scan kann dank der Elektroden im Handgriff ein 6-Kanal-EKG erfassen (was 30 Sekunden dauert) und darin eventuelle Anzeichen von Vorhofflimmern erkennen.
Verständliche Aufbereitung
Die einzelnen Messmethoden werden mit informativen Texten erklärt, die teils auf Englisch verfasst sind. Hier sollte Withings Übersetzungen nachliefern. Bis dahin hilft es bei Verständnisproblemen, den Text einfach in eine Übersetzungs-App wie DeepL zu kopieren. Zudem gibt es Tipps, was man tun kann, um die Ergebnisse zu verbessern oder zu halten.
Hochwertige Hardware
Die Waage selbst macht einen sehr hochwertigen Eindruck. Sie trägt Personen mit bis zu 200 Kilogramm Gewicht. Die Standfläche aus Hartglas ist mit 327 x 327 x 18 mm üppig dimensioniert. Linien kennzeichnen den Messbereich, Pfeile im Display helfen bei der korrekten Positionierung.
Das Farbdisplay erscheint nach dem Einschalten (einfach auf die Waage stellen) und bietet mit großer, scharfer Schrift eine hervorragende Ablesbarkeit. Die Body Scan kann bis zu 8 Personen unterscheiden und die Daten getrennt in der App ausweisen. Der Strom kommt von einem integrierten Akku, der per USB-C aufgeladen wird.
Wer beim Kauf Withings+ mitbestellt (drei Monate gratis, danach 9,95 Euro pro Monat oder 99,50 Euro pro Jahr) bekommt zusätzlich Anleitungen zur Ernährung und einem gesunden Lebenstil sowie kurze Fitnessvideos.
Fazit
Die Body Scan liefert umfangreiche, sehr gut aufbereitete Analysen zur Körperzusammensetzung inklusive Viszeralfett, zur Nervengesundheit in den Füßen und der kardio-vaskulären Gesundheit. Damit ist sie ein starkes Werkzeug für alle, die ihre körperliche Gesundheit konstant im Blick behalten möchten, um im Fall der Fälle rechtzeitig gegensteuern zu können.