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Praxistest

Apple iPad mini im Test

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Das iPad mini ist klein und leicht, doch die neueste Technik hat Apple nicht in dem kompakten Ableger des iPads verbaut. Gefallen kann das handliche Tablet dennoch. Wir haben es im Praxistest auf die Probe gestellt.

Autor: David Göhler • 8.11.2012 • ca. 7:35 Min

Apple iPad mini im Test
Wir haben das iPad mini im Praxistest ausprobiert.
© Apple

Erstaunlich leicht und handlich fühlt sich das neue iPad mini von Apple im Praxistest an. Der Hersteller fertigt es in schwarz eloxiert und auch in weiß mit Alu-Rücken - also in den gleichen "Farb"-Varianten wie das iPhone 5. Apple hat damit dem Druck des Marktes ein wenig nachgegebe...

Erstaunlich leicht und handlich fühlt sich das neue iPad mini von Apple im Praxistest an. Der Hersteller fertigt es in schwarz eloxiert und auch in weiß mit Alu-Rücken - also in den gleichen "Farb"-Varianten wie das iPhone 5. Apple hat damit dem Druck des Marktes ein wenig nachgegeben und setzt der starken Android-Konkurrenz mit seinen 7- und 8-Zoll-Tablets das passende Gerät entgegen.

Die größten Konkurrenten dürften dabei neben den Tablets von Samsung und Asus vor allem das Google Nexus 7 und Amazons Kindle Fire HD sein, vor allem weil diese sehr gute Leistungen für wenig Geld bieten. Im Windows-8-Lager sucht man 7- oder 8-Zoll-Geräte bisher vergebens. Hier herrschen Ankündigungen und Auslieferungen von 10-Zoll- und größeren Geräten vor. 

Nüchtern betrachtet, ist das iPad mini von der Leistung her ein verkleinertes iPad 2, allerdings garniert mit neueren Komponenten beim Funk, Sound, der Kamera und dem Dock-Anschluss. Misst man mit der Geschwindigkeits-App Geekbench die Leistung, reiht sich das iPad mini mit einem Wert von 750 Zählern ziemlich genau beim iPad 2 und iPad 3 ein. Es ist etwas schneller als ein iPhone 4S und iPod touch der 5. Generation, die auf ca. 630 bis 650 Zähler kommen. Ein iPad 4 erreicht 1769 Punkte!

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Das iPad mini gehört nicht zu den schnellsten Tablets oder Smartphones. Die Werte wurden mit Geekbench 2 ermittelt. Höhere Werte sind besser.
© WEKA

Apple hat im iPad mini "nur" seinen A5 getauften Prozessor mit 800 MHz Takt verbaut. Zum Vergleich: im iPad 4 steckt ein A6X mit 1,4 GHz. Da es nur wenige Anwendungen für iOS gibt, die richtig Leistung verlangen (außer Spielen natürlich), reicht die Prozessorleistung völlig aus, um die Oberfläche und Apps ruckelfrei anzuzeigen. Letztlich muss man sich aber im Klaren sein, dass man an dieser Stelle eher "alte Kost" bekommt. Ein Google Nexus 7 schafft beim Geekbench 1363 Punkte und kostet nur 200 Euro. Im Inneren werkelt ein 4-Kern- und kein 2-Kern-Prozessor wie beim iPad mini. 

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Pixel, Pixel, Pixel

Das gleiche gilt für das Display. Auch hier spart Apple, denn 1024 x 768 Punkte sind auch bei 7-Zoll-Geräten nicht mehr "state-of-the-art". Auflösungstechnisch darunter liegen nur noch Schrömmel-Geräte mit 800 x 600-Punkte für 150 Euro, die ohnehin keiner haben will. Das bereits genannte Google-Gerät kommt mit 1280 x 800 daher, auch der Kindle-Fire-HD steuert 1280 x 800 Punkte an. 

Dagegen lässt sich einwenden, dass 1024 x 768 Punkte auf knapp acht Zoll schon recht fein sind und Apple gut daran täte, dem Gerät einen Fielmann-Gutschein beizulegen. In der Redaktion hat jedenfalls keiner eine höhere Auflösung vermisst. Bei Filmen in der Größe spielt die Auflösung sowieso keine Rolle, die gebotenen 160 dpi reichen da völlig aus. 

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Pro

  • handlich klein und flach
  • sehr leicht
  • vollwertiges iPad ohne Einschränkung
  • kompatibel zu allen iPad-Apps (ca. 250.000)
  • WLAN mit 2,4 und 5-GHz-Band
  • Gute Akkulaufzeit (10 Stunden)
  • Brauchbare 5-MPixel-Full-HD-Kamera

Contra

  • Schriften und Buttons sind recht klein
  • Preis ist höher als bei Android-Konkurrenz
  • Bildschirmauflösung und CPU-Leistung nicht zeitgemäß
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Schwieriger ist das schon die Treffsicherheit von Buttons am Rand. Mehrfach ist es passiert, dass man Buttons, die sich auf einem iPad 2 oder iPad 4 sicher beim ersten Mal treffen lassen, beim iPad mini nicht sofort funktionieren und mehrere Versuche benötigen. Das hat zwei Gründe: Zum einen sind die Buttons natürlich deutlich kleiner. Man muss also schon genauer zielen. Zum anderen hat Apple eine "der Daumen hält das iPad fest"-Erkennung eingebaut. Wer also mit der rechten Hand den ganzen Daumen zum Festhalten auf das iPad patscht, löst damit keine Funktion aus. Das iPad mini erkennt, das mehr als nur eine Fingerspitze auf der Touch-Glasscheibe liegt und nimmt an, dass der breite Finger nur das Gerät halten will. Wer also Buttons am Bildschirmrand betätigt, sollte dazu nicht zu viel Finger einsetzen, sondern nur eine Fingerspitze, sonst tut sich nichts.

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Die Blickwinkelstabilität der 7,9-Zoll-Anezige ist sehr gut. Selbst aus extremen Winkeln kann man den Inhalt gut erkennen, es treten dabei keine Farbverfälschungen auf. Die Helligkeit des Bildschirms passt für alle Gelegenheiten - außer bei direktem Sonnenlicht.

Ein echtes iPad

Trotz des Miniformats bekommt man ein echtes iPad, auf dem alle fürs iPad gemachten Apps laufen - und natürlich auch alle iPod-touch- und iPhone-Anwendungen. Bei der restlichen Technik hat Apple sich dagegen nicht lumpen lassen. Hinten macht eine 5-MPixel-Kamera recht brauchbare Aufnahmen (wenn auch ohne LED-Licht, das bleibt den Apple-Smartphones vorbehalten), auf der Front-Seite ist es eine HD-Kamera mit 720p-Auflösung. Videos kann man mit der 5-MPixel-Kamera in Full-HD machen, wobei der Prozessor für eine Bildstabilisierung sorgt. 

Die Panorama-Funktion fehlt (im Gegensatz zu iPod touch und iPhone). Eigentlich unverständlich, wenn man schon eine 5-MPixel-Kamera einbaut. Auflösung, Hauptspeichergröße und Leistung entsprechen weitestgehend einem iPod touch der 5. Generation; und dem fehlt die praktische Funktion nicht. 

Erstaunlich gut ist der Sound aus den beiden Stereo-Lautsprechern, die unsinnigerweise nicht links und rechts eingebaut sind (wenn man das iPad quer hält, wie beim Anschauen von Filmen), sondern links und rechts vom Dock-Anschluss. So liegen sie nicht einmal zwei Zentimeter auseinander - für echtes Stereo zu wenig, vom Klangvolumen für so kleine Schallwandler aber ganz ordentlich.

Wie im iPhone 5 hat Apple dem kleinen iPad die neueste Funktechnik mitgegeben. Sie arbeitet beim WLAN im 2,4- und 5-GHz-Band, was bei mobilen Geräten nicht selbstverständlich ist. Auch beim iPad mini gilt, dass nur die Mobilfunk-Variante auch über GPS verfügt. Wer sich also den LTE-Aufschlag von 130 Euro erspart, muss auch auf GPS-Navigations verzichten. 

In der Redaktion hatten wir ab und an Schwierigkeiten, mit dem iPad mini eine Tethering-Verbindung zu einem iPhone 4S aufzubauen. Leider ließ es sich nicht klären, ob das ein Einzelfall war und nur an der Umgebung lag oder ob das WLAN grundsätzlich etwas wackeliger ist. 

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Das Gehäuse des iPad mini macht einen sehr soliden Eindruck, obwohl es sich so leicht anfühlt. Es lässt sich bequem mit einer Hand halten - auch über eine längere Zeit. Das geht mit einem ausgewachsenen iPad definitiv nicht. Mit gut 7 mm Höhe ist es sehr flach. Die Gehäuse-Rückseite beim schwarzen iPad mini fühlt sich nach Plastik an, ist aber aus eloxiertem Alu. Finger-Tapser sind sofort zu sehen. 

Die Laufzeit am ersten Tag war wie man es von einem iPad erwartet. Direkt aus der Verpackung genommen und mit 95% gestartet, waren nach ca. 6 Stunden des Ausprobierens, Spielens und Testens immer noch 33% Ladung rechts oben in der Anzeige zu sehen. Die versprochenen 10 Stunden Dauerlauf scheint das iPad mini also zu schaffen. 

Interessant ist der Vergleich mit dem neuesten iPod touch: Er kostet mit 32 GByte Flash-Speicher nur 10 Euro weniger. Oder anders ausgedrückt: Wer sich für einen iPod touch interessiert, bekommt für 10 Euro mehr schon ein iPad. Da der Touch vor allem für Kinder und Jugendliche als Spielkonsole interessant ist, wird das iPad mini, dass sich dafür genauso gut eignet, zu einer ernsten Konkurrenz. Allerdings ist das iPad mini zum Einstiegspreis nur mit 16 GByte Speicher bestückt.

Usability

Wer auch immer das iPad mini in die Hand bekommt, ist merklich angetan. Das Format überzeugt viele, weil die Kombination aus den kompakten Maßen, geringem Gewicht und recht gutem Display das Gerät sehr handlich machen. Das passt in jede Handtasche, ohne auszubeulen. Verglichen mit einer typischen, schwarzen Notizbuch-Kladde, ist es flacher, aber nur ein wenig schwerer. 

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Man kann es lange in einer Hand halten, ohne das der Arm zwangsweise nach unten sinkt. Das geringe Gewicht macht es auch zu einem guten Begleiter auf Reisen (was natürlich für alle 7-Zoll-Geräte gilt). Die Ausdauer ist genau so gut, wie bei großen iPads oder der Konkurrenz.

EMail am iPad mini
Beim Mail-Programm ist die Schrift schon recht klein, sie wurde für Bildschirme ausgesucht, die einiges größer sind.
© Apple

Der große Pluspunkt im Gegensatz zu Android-Tablets ist aber: Es funktionieren alle iPad-Anwendungen. Man hat also nicht nur eine kleine Auswahl oder lediglich hochgezoomte Smartphone-Apps, die auf dem Gerät funktionieren. 

Sollte die eigene Sehstärke allerdings nicht mehr ganz so frisch wie in jungen Jahren sein, könnten die Pixel auf dem Schirm des iPad mini zu klein sein. Auch wer große Hände und Finger hat, tut sich beim Treffen von Elementen etwas schwerer. Das ist der Nachteil, wenn man eine Oberfläche 1-zu-1 runterskaliert.

Viele Kollegen, die das iPad mini zum ersten Mal in die Hand bekamen, sagten, mit diesem iPad könnten sie sich anfreunden - gerade auch die, denen das Original zu groß und zu teuer ist. 

Fazit

Das iPad mini ist im Kern ein verkleinertes iPad 2 mit moderner Kamera, mehr Sound, besserer Funkanbindung zu einem deutlich günstigeren Preis (wobei einen Smartphones leeren, das kleiner nicht immer 'billig' bedeutet). Die Qualität und Anmutung des Geräts geben keine Anlass zur Kritik, die Laufzeit passt

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Wer bisher beim iPad wegen des Preises oder der Größe gezögert hat, kann beim iPad mini zugreifen. Wem Leistung über alles geht, bekommt bei der Android-Konkurrenz mehr Hardware für weniger Geld, bei der Software ist das nicht unbedingt der Fall. 

Persönlich ist die Handlichkeit des iPad mini der Grund, vom 10-Zoll-Gerät wegzugehen. Während man sich bei einem großen Tablet immer noch überlegt, ob man es hierhin und dorthin mitnehmen soll, stellt sich die Frage beim Kleinen nicht: Man nimmt es einfach mit.

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