FIFA 18 im Test: Tolles Gesamtpaket mit schönen Neuerungen
Das Gameplay von FIFA 18 sollte eigentlich langsamer bzw. realitätsnaher werden. Der Test zeigt: Pustekuchen! Ob das trotzdem Spaß macht, lesen Sie hier.

Vor dem Test zu FIFA 18 machte eine Demo die Runde. Darin wurde das Spieltempo im Vergleich mit FIFA 17 deutlich gedrosselt. Das gefiel vielen Spielern gut. Im fertigen Game muss man die Spielgeschwindigkeit aber selbst anpassen, denn belässt man es bei den Standardeinstellungen, dann wird es schne...
Vor dem Test zu FIFA 18 machte eine Demo die Runde. Darin wurde das Spieltempo im Vergleich mit FIFA 17 deutlich gedrosselt. Das gefiel vielen Spielern gut. Im fertigen Game muss man die Spielgeschwindigkeit aber selbst anpassen, denn belässt man es bei den Standardeinstellungen, dann wird es schnell. Ziemlich schnell.
FIFA 18 im Test: Die Neuerungen
Nehmen wir also mal die Standardeinstellungen. Belassen wir es dabei, hechten wir von einer Spielfeldseite zur anderen, das Mittelfeld wird marginalisiert und meist überrannt. Daher empfiehlt es sich, das Spieltempo leicht zu drosseln. Dann kommen übrigens auch die Schwächen der Torhüter nicht so zum Tragen - mehr dazu später. Bitte nicht falsch verstehen, FIFA 18 macht auch mit Standardeinstellungen Spaß, es wird aber eben besser, wenn man den Spielern "das Speed" wegnimmt.

Dafür wurden sowohl die Defensive als auch die Offensive überarbeitet. In der Defensive kommt es jetzt noch mehr auf das richtige Timing an. Wer heranstürmenden Spielern den Ball abluchsen will, der muss im richtigen Moment auf die Tackling-Taste drücken. Ansonsten sticht man ins Leere und verpasst im entscheidenden Moment den Eingriff. Die Verteidigung ist jetzt also etwas fordernder als zuvor. In der Offensive freuen wir uns hingegen über wirklich gelungene Passkombinationen. Das ist möglich, weil die KI noch effektiver freie Räume sucht und sich anbietet.
Außerdem funktionieren Pässe in den Raum nun deutlich besser als früher. Die klugen Laufwege und die guten Pässe ergänzen sich ganz prima. Nur schade, dass es den Torhütern in diesem Jahr etwas an Hirnschmalz zu fehlen scheint. Derzeit gehen noch zu viele Schüsse rein, die in vorherigen Jahren locker gehalten worden wären. Mal schauen, ob EA da noch was verbessert.
Toll hingegen: die Entwickler haben das Moveset der Spieler überarbeitet. Bewegten die Spieler sich früher teilweise abgehackt, weil eine Animation die andere ablöste, tritt dieser Effekt in FIFA 18 kaum noch auf. Das Resultat? Ein unwahrscheinlich flüssig laufendes Spiel, das gleich nochmal auf die Atmosphäre einzahlt. Die Technologie dahinter hört übrigens auf den Namen „Motion-Technology-System“.
FIFA 18 im Test: Stumme Transfers

Im Karriere-Modus haben wir wieder die Wahl einen Trainer oder Spieler zu spielen. Hier hat EA zahlreiche kleinere Verbesserungen vorgenommen. So zum Beispiel bei den Transfers. Jetzt haben wir direkten Einfluss auf die Verhandlungen mit anderen Vereinen, setzen uns mit den Vereinsbossen zusammen und loten aus, was geht und was nicht geht. Die Animationen sehen zwar nett aus, sind aber nicht vertont. Das macht die ganze Angelegenheit durchaus gewöhnungsbedürftig. Das Ergebnis ist hingegen interessant. So konnten wir durch geschicktes Verhandeln teilweise enorme gute Ablösesummen erzielen. Das war in früheren FIFAs nicht möglich. Wer darauf keine Lust hat, der deligiert die Verhandlungen.
Übrigens: ist man sich mit dem Verein einig, dann muss man mit dem Spieler und seinem Berater verhandeln. Hierbei mussten wir schon das ein oder andere Mal die Verhandlungen platzen lassen, weil die Berater auf Summen pochten, die wir nicht bereit waren zu zahlen. Das ist teilweise echt spannend. Übrigens: Seit FIFA 18 können wir auch mit der voll lizenzierten 3. Bundesliga spielen. Das macht auch den Transfermarkt nochmals attraktiver – vor allem wenn man in einer der unteren Ligen beginnt.
FIFA 18 im Test: Frische Optik
Auch grafisch hat sich etwas getan. Am auffälligsten sind wohl die Lichtfilter für die mehr als 80 Stadien. So wirken die Farben bei sengender Hitze an einem Sommertag deutlich ausgeblichener als bei einem Spiel im Herbst, wo die Farben geradezu leuchten. Das sieht schon sehr schick aus. Die Zuschauer sind abwechslungsreicher gestaltet, die Fan-Choreographien wurden überarbeitet und die Gesichter der großen Stars sehen ihren Vorbildern jetzt teils zum Verwechseln ähnlich.

Der Story-Modus The Journey ist ebenfalls wieder am Start und wir verfolgen den Werdegang von Alex Hunter weiter, den wir schon im ersten The Journey steuerten. An sich hat sich hier wenig getan. Noch immer erleben wir eine Story, die wir hin und wieder mit Quicktime-Events beeinflussen können. Zwar gibt es jetzt einen optionalen Multiplayer und hin und wieder kommt es zu kleineren FIFA-Street-Einlagen, ansonsten ist The Journey aber weiterhin das, was es auch schon im vergangenen Jahr war: eine prima Ergänzung des Gesamtpaketes.
FIFA 18 im Test: Das Fazit
FIFA 18 ist kein großer Sprung. Es ist vielmehr ein Update mit vielen, vielen kleinen Neuerungen, die das Paket deutlich abrunden. Die neuen Verhandlungen sind super, die Gameplay-Anpassungen teilweise Extraklasse und die überarbeitete Optik weiß zu begeistern. Etwas schade ist, dass sich FIFA und Pro Evolution Soccer immer wieder unterschiedliche Lizenzen wegschnappen. So ist zum Beispiel der atemberaubende Signal Iduna Park, das Stadion des BVB, in diesem Jahr nicht in FIFA vertreten, weil Konami sich die Rechte daran gesichert hat. Auch das Spieltempo könnte etwas langsamer ausfallen, auch wenn wir das selbst einstellen dürfen.