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Wirtschaftssimulation

Cities: Skylines im Test - Viel besser als Sim City

Cities: Skylines zeigt im Test, dass es - ohne Übertreibung - der wohl bisher beste City-Builder für PCs und Macs ist. Das was Maxis bei Sim City falsch gemacht hat, macht das kleine Team von Colossal Order viel, viel besser.

Autor: The-Khoa Nguyen • 24.3.2015 • ca. 4:00 Min

Cities: Skylines-Screenshot
Cities: Skylines bietet eine nahezu perfekte Städtebausimulation.
© Paradox Interactive

Wir haben Cities: Skylines im Test - den direkten Konkurrenten zu Sim City. Dieses war für Städtebau-Enthusiasten ungefähr zehn Spielstunden lang spannend. Danach traten offensichtliche Fehler zutage. Eine unheimlich kleine Map, Online-Zwang, unsinnige Gameplay-Entscheidungen wie die ...

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Pro

  • Riesige Spielwelt
  • Tolle Grafik mit guten Animationen
  • Hervorragende Lernkurve
  • Viele Gebäude
  • Logische, glaubhafte Simulation
  • Mod-Unterstützung
  • Extrem hoher Langzeitspielspaß

Contra

  • Kein Tutorial
  • Teilweise fehlende Komfortfunktionen
  • Kein direktes Terraforming
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Wir haben Cities: Skylines im Test - den direkten Konkurrenten zu Sim City. Dieses war für Städtebau-Enthusiasten ungefähr zehn Spielstunden lang spannend. Danach traten offensichtliche Fehler zutage. Eine unheimlich kleine Map, Online-Zwang, unsinnige Gameplay-Entscheidungen wie die einspurige Autobahnauffahrt, die im späteren Spiel zwangsweise in einem mächtigen Verkehrschaos mündet - nur einige der zahlreichen Fehler, die Sim City vorwies. Dabei galt es lange Zeit als die einzige Hoffnung für Spieler mit einem Faible für gescheites Städtemanagement. Jetzt ist Cities: Skylines da. Und es ist das, was sich PC-Spieler immer gewünscht haben: eine nahezu perfekte Städtebausimulation.

Erste Pluspunkte gab es bereits zum Release. Ein günstiger Preis, keine schwerwiegenden Bugs, Mod-Unterstützung und keine restriktive DRM-Politik (Cities: Skylines erfordert allerdings Steam). Doch nun zum eigentlichen Spiel.

Was zuerst auffällt: Es gibt kein Tutorial. Wir werden ins kalte Nass geworfen und nur mit Texteinblendungen auf Funktionen hingewiesen. Das ist aber okay, denn zu Beginn sind nicht alle Gebäude, Straßen und Funktionen verfügbar. Nach und nach schalten wir diese vielmehr frei und werden so behutsam an die Materie herangeführt. Schon nach kurzer Zeit sind die ersten Straßen gepflastert, einzelne Zonen (Wohngebiet, Gewerbegebiet, Industriegebiet) definiert und die ersten Bewohner eingezogen. Im Gegensatz zu Sim City müssen wir auch unter Tage arbeiten, um die Wasserversorgung und die Abwasserentsorgung zu regeln. Selbst einzelne Stromtrassen müssen vom Kraftwerk gezogen werden.

Screenshot: Cities Skylines
© Paradox Interactive

Cities: Skylines im Test: Ab in den Sandkasten

Und schon hier müssen wir unbedingt auf Details wie die Fließrichtung des Wassers achten. Bauen wir die Wasserpumpen für die Trinkwasserversorgung unterhalb der Abwasserentsorgung, gehen die Cims - die Bewohner der Stadt - auf die Barrikaden. Denn statt sauberem Wasser kommt dreckiges Wasser aus der Leitung. Lecker. Übrigens: wer auf Freischaltungen keine Lust hat, der tobt sich im Sandkastenmodus aus. Hier gibt es sämtliche Funktionen von Anfang an und auch ein unendliches Vermögen lässt sich einstellen.

Freischaltungen erfolgen immer dann, wenn wir eine bestimmte Einwohnerzahl erreichen. Im Gegensatz zu Sim City können wir in Cities: Skylines Zahlen jenseits der Million erreichen - mit Mods wird auf Dauer wohl noch mehr drin sein. Und hier liegt auch die Herausforderung. Denn einen einstellbaren Schwierigkeitsgrad gibt es nicht. Mit der Stadt wachsen die Aufgaben und die Anforderungen an uns als Bürgermeister.

Das Bildungssystem will verwaltet werden, die Bildungsschichten müssen Beachtung finden und wenn wir zu viele Trinkwasserpumpen an einem Fluss platzieren, wird dort auf Dauer der Pegel sinken, bis wir und unsere Bürger auf dem Trockenen sitzen. Zwar gibt es keine Katastrophen wie in Sim City, wenn wir aber ohne Bedacht einen Staudamm wegreißen, kann das zu einer Flutwelle führen und unsere Stadt säuft ab.

Screenshot: Cities Skylines
© Paradox Interactive

Cities: Skylines im Test: Stau auf folgenden Strecken...

Und dann wäre da noch die Verkehrsführung. Die nimmt vor allem im späteren Spielverlauf einen immer größeren Teil unserer Zeit in Anspruch. Welche Straße - einspurig, zweispurig, sechsspurig - ist die Richtige? Soll die Autobahn mit Lärmschutzwänden ausgestattet werden? Und wo sind Kreisverkehre sinnvoll? Fragen, die wir unter anderem anhand von umfangreichen Statistiken beantworten können. Die gibt es fast zu allen Teilen des Spiels und sie geben Auskunft darüber, wo wir in unserer Stadt an den Stellschrauben drehen müssen.

Apropos Stellschrauben - Politik gibt es in Cities: Skylines auch. So können wir einzelne Bezirke der Stadt mit einem Pinsel in Distrikte einordnen und den einzelnen Distrikten unterschiedliche Versprechungen machen. Wenn sich beispielsweise die Anwohner im Villenviertel über zu viel LKW-Verkehr beschweren, dann verbieten wir dort einfach die Durchfahrt für die Brummis. Fertig. Derlei Entscheidungen gehen meist einher mit weiteren Einnahmen, weil dann beispielsweise mehr Steuern erhoben werden können. Oder wir machen Stromzähler zur Pflicht für alle Haushalte und schon sinkt der Stromverbrauch in der ganzen Stadt.

Screenshot: Cities Skylines
© Paradox Interactive

Cities: Skylines im Test: Wo bleibt die Kritik?

Gibt es eigentlich etwas an Cities: Skylines auszusetzen? Nicht viel. Technisch haben die Entwickler sauber gearbeitet, so dass Bugs nur selten auftreten. Okay, es gibt keinen Tag-Nacht-Wechsel wie in Sim City und hier und da fehlen Komfortoptionen. Außerdem wird es ab rund 100.000 Einwohnern etwas zu leicht, da Geldschwierigkeiten kaum mehr auftreten.

Darüber hinaus könnte man das fehlende Tutorial oder fehlende Szenarien kritisieren. Doch das alles ist meckern auf sehr, sehr hohem Niveau. Cities: Skylines macht so viel richtig, dass echte Kritikpunkte nur schwer zu finden sind. Und wenn sie auftauchen, sollten Sie unbedingt Ausschau nach Mods halten, denn die Community sollte schnell dafür sorgen, dass Features nachgeliefert werden.

Bereits jetzt gibt es eine First-Person-Mod, mit der Sie durch die Straßen wandern können. Eine Auto-Save-Mod existiert schon, genau wie die Mod, die verlassene Gebäude automatisch abreißt. Man kommt kaum hinterher, so schnell schießt die Community neue Features nach. Vorbildlich.