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Testbericht

Acer Iconia

Ein Notebook ohne Keyboard aber dafür mit zwei Touchscreens: Das Acer Iconia zeigt, wie das Notebook der Zukunft aussehen könnte. Zwar ist das Iconia nicht der erste Mobilrechner mit zwei Touchscreens statt einer herkömmlichen Konfiguration aus Keyboard und Display, hier waren andere Hersteller wie etwa Toshiba mit dem Libretto schon vorher da, aber Acer hat dieses Konzept bisher am schlüssigsten umgesetzt.

Autor: Klaus Länger • 11.4.2011 • ca. 2:55 Min

Acer Iconia
Acer Iconia
© PC Magazin

Acer setzt beim Iconia zwei 14-Zoll-Touchscreen-Displays ein. Das obere dient dabei primär als Monitor, es zeigt im Normalfall den gewohnten Desktop von Windows 7. Das untere Display dient als Tastatur, als erweiterter Desktop oder als Touchscreen für speziell entwickelte Applikationen. Die Multip...

Acer Iconia
© PC Magazin

Acer setzt beim Iconia zwei 14-Zoll-Touchscreen-Displays ein. Das obere dient dabei primär als Monitor, es zeigt im Normalfall den gewohnten Desktop von Windows 7. Das untere Display dient als Tastatur, als erweiterter Desktop oder als Touchscreen für speziell entwickelte Applikationen. Die Multipoint-Touchscreens im Iconia können bis zu zehn gleichzeitige Berührungen identifizieren. Daher ist die virtuelle Tastatur auch schnell genug für 10-Finger-Schreiber. Sie entspricht in Größe und Tastenanordnung einem herkömmlichen Notebook-Keyboard, selbst ein virtuelles Touchpad ist vorhanden, das man aber auf Wunsch auch ausblenden kann. Zudem passt es sich das Keyboard-Layout an die gewählte Eingabesprache an. Eine Schaltfläche bringt einen alternativen Screen zum Vorschein, der neben einem Ziffernblock ein Handschrift-Eingabefeld enthält. Aber das kann man getrost ignorieren: Einen Stift nebst Digitizer bietet das Iconia und der Touchscreen selbst ist für Handschrift zu wenig präzise. Praktisch ist dagegen die XT9-Smart-Input-Funktion, die beim Tippen Vorschläge anzeigt.

Acer Iconia: Acer Ring
Der Acer Ring dient als Programmstarter für die speziellen Iconia-Applikationen.
© PC Magazin

Das virtuelle Keyboard erscheint automatisch, sobald man beide Handballen auf dem unteren Touchscreen ablegt. Fünf Finger einer Hand lassen den Acer Ring erscheinen, der als Startmenü der speziell für das Iconia entwickelten Applikationen dient. Andere Applikationen lassen sich über das Zentrum des Acer-Rings über selbst definierte Gesten starten. Praktisch ist der übersichtliche Gerätesteuerungs-Screen, der auf Wunsch den unteren Bildschim belegt. Hier kann man schnell WLAN und Bluetooth aktivieren oder deaktivieren, die Helligkeit beider Bildschirme anpassen, die Lautstärke regeln oder den Energiesparmodus wählen. Eine nette Idee ist, dass der Screen auch grafisch die Art der eitlich am Iconia angeordneten Schnittstellen anzeigt.

Dual-Screen-Applikationen

Die speziellen Iconia-Applikationen, die über den Ring gestartet werden sind für die Touch-Bedienung  und Dual-Screen-Betrieb optimiert. So zeigt der TouchBrowser eine Webseite auf beiden Touch-Screens an. Der auf dem Internet Explorer basierende Browser unterstützt Tabs und nutzt Thumbnails für die Favoriten. Zudem kann man Teile von Webseiten als Screenshots im der Notizzettel-Applikation My Scrapbook oder als Live-Ausschnitt in My Journal speichern. Wobei die Stabilität und Nutzwert des letztgenannten Programms zu wünschen übrig lassen. Deutlich praktischer sind da schon die drei Apps für Fotos, Videos und Musik. Die ersten beiden nutzen jeweils den unteren Screen für Navigation und Vorschau, der obere Screen zeigt dann das ausgewählte Bild oder das Video als Vollbild an.

Unser Favorit unter den Iconia-Applikationen war der Social Jogger. Der untere Screen ist hier gedrittelt für die Anzeige von Inhalten aus Facebook, YouTube und Flickr. Auf dem oberen Display wird dann die Facebook-Seite, der aufgerufene YouTube-Film oder ein Flickr-Foto dargestellt. 

Acer hat auch ein API veröffentlicht, dass Entwickler motivieren soll, eigene Iconia-Apps zu veröffentlichen. Hier bleibt aber abzuwarten, ob sich tatsächlich eine Entwicklergemeinde rund um das Iconia bildet.

magnus.de: Vorstellung des Acer Iconia

Quelle: Lieshen Mülleqr
7:56 min

Kurzstreckenläufer

Unter der Haube steckt beim Iconia herkömmliche Notebook-Technik: Acer setzt als CPU einen Intel Core i5-480M mit 2,66 GHZ ein, der auch gleich die Grafikdarstellung mit übernimmt. Damit kommt das Iconia auf befriedigende 5731 Punkte im PCMark Vantage. Die Leistung der HD-Grafik im Core i5 reicht für Videos und Browserspiele aus. Für enrnsthafte Spiele ist das Iconia mit 384 Punkten im 3DMark Vantage definitiv zu langsam. Als Massenspeicher dient eine herkömmliche 640-GByte-Festplatte von Toshiba, ein optisches Laufwerk hat Acer nicht mehr im Iconia untergebracht. Die Akkulaufzeit leidet natürlich unter den zwei Displays: Unter voller Last ist der Energiespeicher bereits nach 57 Minuten erschöpft, bei Office-Anwendungen ist nach 167 Minuten Schluss. 

TESTURTEIL

Acer Iconia

1500 Euro; www.acer.de

Prozessor: Intel Core i5-480M (2,66 GHz)

Chipsatz/RAM: Intel HM55/4 GByte

Festplatte: Toshiba MK6465GSX (640 GByte)

Display: 2 x 14 Zoll (1366 x 768)

Laufzeit (Volllast/Max): 57/167 Min.

Gesamtwertung: gut 75%

Fazit

Vom Konzept her ist das 1500 Euro teure Acer Iconia ausgesprochen innovativ, sobald man sich an die Touchscreen-Bedienung gewöhnt hat. Das Tippen funktioniert erstaunlich gut und die eigenen Apps sind durchdacht. Die Akkulaufzeit und auch die Leistung können nicht überzeugen, hier sollte Acer schleunigst auf eine Sandy-Bridge-Plattform umsteigen.

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