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So werden Sie zum Youtube-Videoprofi

Workshop: Youtube in professioneller Qualität verwenden

Mit der Einführung von HQ und HD als höhere Standards für Qualität bietet Youtube einen Hauch Professionalität. Internet Magazin zeigt, wie Sie auch undokumentierte Optionen optimal nutzen.

Autoren: Redaktion pcmagazin und Anna Kobylinska • 15.9.2009 • ca. 2:45 Min

Video Bildschirm Monitor Youtube Symbol
Video Bildschirm Monitor Youtube Symbol
© Archiv

Videowiedergabe in professioneller Qualität ist bei Youtube zwar nicht die Regel, aber auch längst nicht mehr unmöglich. In den letzten Monaten hat der Dienst die eigenen Qualitätsstandards deutlich angehoben und zwei verbesserte Qualitätsstufen für Video eingeführt: HQ (Higher Quality) un...

Videowiedergabe in professioneller Qualität ist bei Youtube zwar nicht die Regel, aber auch längst nicht mehr unmöglich. In den letzten Monaten hat der Dienst die eigenen Qualitätsstandards deutlich angehoben und zwei verbesserte Qualitätsstufen für Video eingeführt: HQ (Higher Quality) und HD (High Definition).Diese Entscheidung muss man im Kontext sehen: Zuvor bestand Youtube auf einer Auflösung von 320x240 Pixeln, nur um die betroffenen Dateien dann im Web auf 480x360 Pixel aufzuziehen. So kam die legendär niedrige Bildqualität zustande.

Aufgrund der so verunstalteten Videos rauften sich viele User auch noch nach stundenlangen Optimierungen die Haare, da sie an der Qualität nicht wirklich etwas ändern konnten. Mittlerweile hat Youtube dazugelernt und erstellt jetzt auch eine sogenannte HQ-Version und sogar HD-Version einer Videodatei, wenn die Ausgangsauflösung es zulässt.

Bei der HQ-Version handelt es sich um eine mit dem H.264-Videocodec erzeugte mp4-Datei (statt Sorenson Sparc). Als Audiocodec kommt derzeit AAC (anstelle von MP3) in 44.1KHz Stereo (statt zuvor 22KHz Mono) bei etwa 128 kbps (statt zuvor 64kbps) zum Einsatz.

In beiden Fällen sieht der Zuschauer dieselbe Auflösung von 480x360 Pixel, doch bei der HQ-Version sind die Bildschärfe und die Tonqualität in der Regel etwas besser. Bei der Standardversion handelt es sich um eine Flash-Datei in 425x344 Pixeln Auflösung, die auf 480x360 Pixel aufgepumpt wird. Die HQ-Datei wird in nativer Auflösung abgespielt. Wer wirklich professionelle Qualität anstrebt, sollte bei der Erstellung der Ausgangsdatei das Qualitätsniveau von Youtube HD avisieren.

Wenn Sie einen Videoclip in 640x360 Auflösung aufspielen, erstellt Youtube bereits eine HQ-Version Ihres Clips: eine mit H.264 codierte Videodatei im MP4-Format. Damit Youtube auch eine HD-Version Ihres Clips erzeugt, muss Ihre Videodatei eine Auflösung von 1280x720 Pixel und eine Dateigröße von maximal 1GByte aufweisen.

Codecs und Strategien

HD-Kameras unterstützen zwei verschiedene HD-Bildauflösungen und mehrere verschiedene Bildwiedergabe-Raten. Youtube bietet derzeit nur die Wiedergabe von Video in einer Auflösung von 1280x720 Pixel, akzeptiert aber (anders als Broadcast- Fernsehen) jede Framerate Ihrer Wahl. Die eigentliche Musik spielt sich bei den Codecs ab.

Wenn Sie die HD-Footage aus einer Kamera in ein Schnittprogramm einlesen, wurden die Daten in der Regel bereits bei der Aufnahme einmal komprimiert, zum Beispiel mittels AVCHD (Advanced Video Codec High Definition), HDV, DVCPRO HD oder DVCPRO 100, HDCAM, XDCAM oder XDCAM EX.

Die Videobearbeitungs-Software, die Sie verwenden, sollte den Codec Ihrer Kamera handhaben können, damit Sie die Daten nicht erst konvertieren müssen, um sie in der Timeline zu schneiden. So gut wie jede Konvertierung hat Umwandlungsverluste zufolge, die sich auf Youtube überraschend in auffälligen Artefakten wie kaputten Pixel oder seltsamen Farben manifestieren können.

Indem Sie unnötige Konvertierungen in Ihrem Workflow von der Videokamera über das Schnittprogramm bis hin zur Ausgabe vermeiden, wahren Sie nicht nur die ursprüngliche Qualität Ihres Videomaterials, sondern sparen nebenbei auch eine Menge Zeit. Sie sind daher gut beraten, Ihren Videoschnitt-Workflow sorgfältig durchzudenken.

Korrektes Seitenverhältnis

Zu den häufigsten Fehlern neben unnötigen Konvertierungsschritten zählt außerdem missverstandenes Letterboxing. Weist Ihr Video ein nicht unterstütztes Seitenverhältnis auf, wird Youtube fehlendes Bildmaterial mit schwarzen Balken auffüllen (das sogenannte Letterboxing), um das Video in 16:9 darstellen zu können.

Youtube in professioneller Qualität
Youtube-Formate im Vergleich: alt (320 x 240), aktueller Standard (640 x 480) und HD (1280 x 720).
© Archiv

Wenn Sie vor dem Aufspielen Ihrer Daten Letterboxing-Balken anfügen, werden diese nach der Konvertierung durch Youtube erstens nicht wirklich schwarz und zweitens wird es sie unter Umständen doppelt geben.

Youtube zeigt sich vergleichsweise tolerant hinsichtlich der unterstützten Eingabeformate, was sich aber nicht unbedingt positiv auf die Qualität auswirkt. Der Dienst akzeptiert unter anderem WMV-, AVI-, MOV- und MPG-Dateien in einer Vielzahl von Audio- und Video-Codecs. Die Resultate liegen jedoch teilweise extrem weit auseinander.

Die beste Qualität können Sie erzielen, indem Sie bei der Ausgabe für Youtube H.264 als Videocodec und AAC als Audiocodec einstellen. Ihr Video sollte außerdem progressiven Bildaufbau und quadratische Pixel aufweisen.