Tracking Protection im Internet Explorer 9
Wer sich beim Websurfen nicht ausreichend schützt, wird ständig beobachtet. Nutzer des Internet Explorer 9 jagen ihre Verfolger mit der Anti-Tracking-Funktion in die Flucht.

Die größten Spione auf dem Rechner sind nicht Spyware oder Trojaner. Vielmehr sammeln Webseiten fleißig Informationen über das Surfverhalten der Anwender. Schlimmer noch: Nicht nur die gerade geöffneten Webseiten ziehen unbemerkt Daten ab, sondern auch eine Vielzahl anderer Seiten, die der Nutz...
Die größten Spione auf dem Rechner sind nicht Spyware oder Trojaner. Vielmehr sammeln Webseiten fleißig Informationen über das Surfverhalten der Anwender. Schlimmer noch: Nicht nur die gerade geöffneten Webseiten ziehen unbemerkt Daten ab, sondern auch eine Vielzahl anderer Seiten, die der Nutzer meistens gar nicht wahrnimmt. Schuld daran ist das Konzept vieler moderner Websites, die Inhalte anderer Sites und Dienste automatisch einbeziehen.
Beispiel für den Aufbau einer TPL
msFilterList# oberhalb: Header# Expires: legt die Gültigkeitsdauer der Liste fest(danach Reload durch den Browser): Expires = 3# erlauben: www.connect-living.de+ D www.connect-living.de# blockieren: alles mit der Zeichenfolge "spam_ads"- Spam_ads# blockieren: www.treyresearch.net-D treyresearch.net# blockieren: bad_script.js von www.xyz.com-D www.xyz.com bad_script.js
"Die persönlichen Online-Aktivitäten können über mehrere Webseiten hinweg von Dritten aufgezeichnet werden, ohne dass der Nutzer dies direkt wahrnimmt", erklärt Frank Mänz, Produktmanager bei Microsoft. Diese Aufzeichnung des Surfverhaltens wird als Tracking bezeichnet. Der verwendete Webbrowser, die IP-Adresse des Computers, die Uhrzeit des Zugriffs, die Verweildauer auf einer Webseite - all das und vieles mehr können über mehrere Seiten hinweg getrackt werden.
"Oft kommen dabei ActiveX-Steuerelemente oder Browser-Add-ons zum Einsatz". Aus diesem Grund habe sich Microsoft entschieden, im aktuellen Internet Explorer 9 eine spezielle Anti-Tracking-Funktion einzubauen.
Abhilfe: Tracking Protection

Die Funktion namens Tracking Protection muss vom Anwender selbst aktiviert, richtig eingerichtet und gepflegt werden. Bei optimaler Konfiguration verspricht Microsoft zuverlässigen Schutz der Privatsphäre. Dabei kann jeder Nutzer individuell festlegen, welchen Websites er vertraut und welchen nicht.
Das Konzept des Tracking-Schutzes im Internet Explorer 9 ähnelt dem Prinzip von Sperrlisten, wie sie zum Beispiel von Anti-Spam-Tools genutzt werden. Die so so genannten Tracking Protection Lists, kurz TPL, arbeiten im Hintergrund, sobald der Anwender mit dem IE online ist. Nutzer können erstens auf im Web frei verfügbare Listen zurückgreifen, die bereits bekannte Tracking-Sites beinhalten und regelmäßig gepflegt werden.
Der Internet Explorer 9 sucht automatisch Updates für diese Listen, um sie stets auf dem aktuellsten Stand zu halten. Zweitens lassen sich eigene Listen zusammenstellen. Und drittens erstellt der Browser selbst eine personalisierte Liste auf Basis besuchter Websites.
Dabei erkennt er, wenn ein Dienst auf vielen Seiten immer wieder erscheint, etwa Google Analytics oder Facbooks Social Plugin. Der landet dann auf der personalisierten Liste, die der Anwender als Grundlage für eigene Listen ausbaut.
Wie schon erwähnt, ist der Tracking-Schutz im Internet Explorer 9 nicht automatisch aktiv. Um ihn einzuschalten, wählen Sie im Browser den Menüpunkt Sicherheit und dort den Eintrag Tracking-Schutz. Die Add-on-Verwaltung wird gezeigt, wobei unter Add-on-Typen der Punkt Tracking-Schutz aktiviert ist.
Aktiveren Sie nun zunächst die personalisierte Liste, die der Browser automatisch anhand besuchter Webseiten erstellt. Klicken Sie dazu rechst auf Ihre personalisierte Liste und dann unten auf Aktivieren. Der grundlegende Tracking-Schutz ist damit schon aktiv. Allerdings kann es sein, dass Teile der von Ihnen besuchten Webseiten nun nicht wie gewohnt dargestellt werden, weil sie blockiert wurden.
Andererseits ist es mit der personalisierten Liste allein möglich, dass das Tracking durch erstmalig von Ihnen besuchte Websites nicht sofort erkannt wird. Um die ungewünschte Blockade bestimmter Inhalte zu vermeiden, können Sie die personalisierte Liste per Klick auf Einstellungen individuell anpassen - mehr dazu später.
Bevor Sie diesen Schritt gehen, empfiehlt sich aber das Einbinden vorgefertigter Tracking Protection Lists. Damit übersieht der Internet Explorer 9 praktisch keinen Tracking-Vorgang. Die vorgefertigten Listen sind also eine perfekte Ergänzung zur persönlichen TPL.