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Open-Source-Datenbanken

Teil 3: Preiswerte Alternativen zu MySQL

Autoren: Redaktion pcmagazin und Timo Haberkern • 28.4.2009 • ca. 2:00 Min

Wer mehr Unterstützung als die offiziellen Community-Foren benötigt, dem stehen verschiedene kostenpflichtige Supportquellen zur Verfügung. Unter dem Namen PostgresPlus wird beispielsweise von der Firma Enterprise DB eine erweiterte und kostenpflichtige Version von PostgreSQL vertrieben, die nebe...

Wer mehr Unterstützung als die offiziellen Community-Foren benötigt, dem stehen verschiedene kostenpflichtige Supportquellen zur Verfügung. Unter dem Namen PostgresPlus wird beispielsweise von der Firma Enterprise DB eine erweiterte und kostenpflichtige Version von PostgreSQL vertrieben, die neben professionellem Support auch durch einen erweiterten Funktionsumfang glänzen kann.

PostgreSQL ist eine sehr gute Wahl für Projekte, die von Grund auf neu entwickelt werden. Die Software ist stabil, schnell und bietet alle Funktionen, die für aktuelle Anwendungen benötigt werden.

In Sachen Funktionalität und Flexibilität ist sie My SQL überlegen. Etwas schwieriger wird die Sache, wenn vorhandene Software zum Einsatz kommen soll. Die meisten PHP-Skripte/-Anwendungen sind beispielsweise starr für MySQL entwickelt.

Pro & Contra PostgreSQL

+ Hohe Performance + Gute Tool-Unterstützung + Hoher SQL-Standardtreue + Sehr gute Unterstützung von Enterprise-Features wie Trigger, Stored-Procedures oder Transaktionen + Unterstützung von XML-Datentypen - Teilweise umständliche Administration - Keine Roadmap für zukünftige Entwicklungen

Firebird

Die Firebird-Software hat bewegte Zeiten hinter sich. Letztendlich ist sie eine Abspaltung der Interbase-Datenbank Version 6.0, die im Jahr 2000 von Borland als Open-Source veröffentlicht wurde. Die erschienenen Versionen von Firebird und Interbase haben sich seitdem deutlich auseinander entwickelt.

Interbase wird heute wieder als Close-Source von Codegear/Embarcadero entwickelt und verkauft. Aus der Open-Source-Version 6.0 von Interbase wurde Firebird 1.0, das sich nur durch kleinere Änderungen und Bugfixes vom Original unterscheidet.

Seither hat sich die Software deutlich weiterentwickelt. Nach einigen Durchhängern hat die Entwicklung in den letzten Monaten wieder einiges an Fahrt gewonnen. Die Version 2.5 steht kurz vor der Veröffentlichung und soll einige lang erwartete Erweiterungen mitbringen, die unter anderem auch endlich einen zuverlässigen Betrieb auf Multi-Prozessor-Maschinen erlaubt.

Dies ist einer der Schwachpunkte der derzeitigen Version. Auch sollen reguläre Ausdrücke innerhalb von SQL-Statements möglich werden.

Die Software unterstützt alle wichtigen Funktionen für moderne Webanwendungen. Auf weitergehende Funktionen muss man oft verzichten. Transaktionen werden allerdings direkt unterstützt.

Auch inkrementelles Hot-Backup ist seit der Version 2.0 möglich. In puncto Geschwindigkeit liegt Firebird eher im Mittelfeld und kann nicht ganz mit MySQL oder Postgre SQL mithalten.

Firebird ist für diverse Unix-Systeme und Windows verfügbar und lässt sich von allen populären Programmiersprachen aus verwenden. Die Software hat zwar nicht den Bekanntheitsgrad von MySQL oder PostgreSQL, nichtsdestotrotz ist es eine leistungsfähige Datenbank.

Lediglich der Toolsupport lässt ein wenig zu wünschen übrig und kann nicht mit den Tools von MySQL oder PostgreSQL mithalten. Auch krankt Firebird an der Tatsache, dass kaum eine fertige Webanwendung, wie CMS, Blogging-Software oder Ähnliches diese Datenbank von Haus aus unterstützt.Daher eignet sie sich eher für neu gestartete Projekte.

Pro & Contra: Firebird

+ Geringer Ressourcen-Verbrauch + Einfache und schnelle Installation - Vergleichsweise wenig Entwicklungsfortschritt - Wenig komfortable Administrationswerkzeuge - Nicht vorhandene Funktionen für den Unternehmensbereich