Teil 2: Die Top 10 der abgedrehtesten Tycoon-Spiele
- Die Top 10 der abgedrehtesten Tycoon-Spiele
- Teil 2: Die Top 10 der abgedrehtesten Tycoon-Spiele
Platz 5: Moon Tycoon Moon Tycoon bekommt vorab schon mal den Sonderpreis für die eleganteste Aussprache: Muuun Teicuuun. Ansonsten verrät der Titel aber recht wenig: Was soll man sich schon unter einem Mond-Magnaten vorstellen? Möglichst viele Planeten sammeln? Nein, hier handelt es sich um kla...
Platz 5: Moon Tycoon
Moon Tycoon bekommt vorab schon mal den Sonderpreis für die eleganteste Aussprache: Muuun Teicuuun. Ansonsten verrät der Titel aber recht wenig: Was soll man sich schon unter einem Mond-Magnaten vorstellen? Möglichst viele Planeten sammeln? Nein, hier handelt es sich um klassische Aufbau-Strategie, sprichwörtlich angesiedelt auf dem Mond. Sie ziehen eine Kolonie hoch, kümmern sich um Wirtschaft, Versorgung und sonstige Infrastruktur. Moon Tycoon hat bereits rund 300 Mondphasen auf dem Buckel; die triste Grafik ist dementsprechend - Entschuldigung - hinter dem Mond. Beim Spiel selbst reicht es dagegen nicht mal für den üblichen Status "Tycoon Trash". Es ist schlicht tiefstes Mittelmaß, was auf der Collect-O-Meter-Skala für bescheidene Werte sorgt. Wer unbedingt den Weltraum besiedeln will, hat mit "Startopia" und "Space Colony" ebenso attraktive wie leider völlig unterbewertete Alternativen.

Platz 4: Rotlicht Tycoon 2
Klare Sache: Hier wird rein auf die niederen Instinkte der - schätzungsweise zu 99,99% männlichen - Kundschaft abgezielt. Funktioniert anscheinend: Der erste Teil verkaufte sich blendend; ein zweiter Teil der - ahem - Milieustudie war die logische Folge. Grundsätzlich ist gegen die Thematik auch nichts zu sagen. Warum nicht mal zum großen Luden-Macker aufsteigen und als Bordell-Boss Karriere machen? Doch wer hier eine auch nur halbwegs komplexe, schlüpfrige Halbwelt-Simulation erwartet, wird - o Wunder - gnadenlos enttäuscht. Rotlicht Tycoon 2 ist selbst für moderne Tycoon-Verhältnisse absoluter Schmuddel-Mist. Das Spielprinzip? Man nehme den School Tycoon und ersetze die Kinder durch gut gebaute Damen. Allerdings schafft es der RT 2, die spielerische Pauker-Tristesse noch mal deutlich zu unterbieten. Und von wegen "gut gebaut". Die Grafik ist dermaßen hässlich, dass die fünfkantigen Polygonschenkel selbst beim größten Luststau nicht weiterhelfen.

Platz 3: Freibier - Der Kneipen Tycoon
Bei diesem Titel stürzte die Floskel-Baukasten-Software spontan ab und dem Redakteur brummte vor lauter cooler Sprüche zum Stichwort "Freibier" der Kopf. Darum gibt es an dieser Stelle keine superwitzigen Wortspiele zum Thema "Wirtschafts-Simulation": Und auch auf spannende Anekdoten von vergangenen Saufgelagen müssen Sie an dieser Stelle leider verzichten. Beim Kneipen Tycoon wäre allerdings eh jedes Wort zu viel reine Verschwendung. Nach der feurigen Erotik des Rotlicht Tycoons spricht er das zweite Grundinteresse der Männerwelt an (zu den Autos kommen wir später noch) und hat alleine deshalb für eine gewisse Zielgruppe seine Existenzberechtigung. Was jammerschade ist. Denn das "Spiel" selbst ist der absolute Tiefschlag in unserer eh schon illustren Zehnerrunde - "schwach wie Flasche leer", um doch noch einen passenden Kalauer aus der Versenkung zu holen. Dass der Kneipen Tycoon aber nicht mal im Vollrausch zu ertragen ist, müssen Sie sich wieder selbst denken.

Platz 2: Insolvenz Tycoon
Hier kommt alles zusammen: Der "Tycoon"-Zusatz ist völlig fehl am Platz, das Thema komplett daneben und der spielerische Gehalt tendiert gegen den absoluten Nullpunkt. Zwar geht es tatsächlich darum, ein Unternehmen in den Ruin zu treiben. Allerdings machen Sie das nicht, wie man das naiverweise glauben möchte, als Wirtschaftsmagnat in einer Wirtschaftssimulation. Vielmehr sind Sie ein... ein - Aktenvernichter! Und Computersaboteur! Und sitzen dabei nicht hinter einem mächtigen Mahagoni-Schreibtisch, sondern rennen vopn Zimmer zu Zimmer. Spielerisch trifft der Begriff "Schleich-Geschicklichkeits-Action" das krude Rumgehetze wohl am ehesten. Dargestellt in einer isometrischen 2D-Grafik, die normalerweise selbst für Freeware noch zu hässlich wäre. Für diese Software gewordene Frechheit schämte sich auch Publisher Rondomedia wohl irgendwann zu sehr: Die offizielle Webseite gibt es nicht mehr; auf der Rondomedia-Homepage ist der Insolvenz Tycoon ebenfalls nicht mehr zu finden.

Platz 1: Autoschieber Tycoon
Respekt. Ehrlichen Respekt. Auf diesen Titel und diese Thematik muss selbst ein verwirrter Tycoon-Entwicklerkopf erst einmal kommen. Man spielt also einen Autodieb, der durch verschiedene Städte wandert, Karren klaut und sie möglichst Gewinn bringend weiterverscherbelt. Und je besser, also quasi schlechter (oder umgekehrt?) der Ruf ist, desto weitläufiger wird sein Einsatzgebiet. Das Ganze hat - natürlich - mal wieder nur sehr begrenzt mit dem Grundgedanken eines Tycoons zu tun. Und ebenso natürlich hält sich auch der spielerische Nährwert in engen Grenzen. Auch wenn die Autoschieberei keinen kompletten Rohrkrepierer wie die Kollegen auf dem Podium darstellt. Erwähnenswert wäre ansonsten nur noch der misslungene Versuch, auf dem Cover einen möglichst schmierigen Typen abzubilden. Das Kerlchen sieht eher aus wie ein 17-jähriges Jüngelchen, das gerne mal ein ganz arg böser Gangster wäre. Alles natürlich in der von den Tycoons gewohnten Amateur-Renderqualität. Angeblich wurden vom Autoschieber Tycoon alleine in Osteuropa 600.000 Exemplare verkauft. Was sich allerdings nur als Gerücht entpuppte: Vielmehr waren sie zufällig in einem geklauten Laster drin.
