Kostenlose Software-Vollversionen im Internet downloaden - so geht's
Raubkopierer nutzen spezielle Foren als Quelle für geklaute Software. Dort gibt es Links zu fast jedem Programm und auch die passenden Tools zum Freischalten der Pakete. Bei der Suche nach Raubkopien muss man aber einige Regeln beachten, um sich vor Angriffen durch Viren zu schützen.

Die Geschichte in einem Weblog klingt zu schön, um wahr zu sein: Es gibt Photoshop als portable Version, also direkt von einem USB-Stick startbar. Ganz ohne Seriennummer und Kopierschutz. Einfach das Paket herunterladen, entpacken und nutzen. Der Autor spricht in seinem Online-Beitrag von weiteren ...
Die Geschichte in einem Weblog klingt zu schön, um wahr zu sein: Es gibt Photoshop als portable Version, also direkt von einem USB-Stick startbar. Ganz ohne Seriennummer und Kopierschutz. Einfach das Paket herunterladen, entpacken und nutzen. Der Autor spricht in seinem Online-Beitrag von weiteren Programmen dieser Art.
Einen direkten Link zum Downloader der Photoshop-Version gibt es nicht. Aber der Blog-Eintrag hat einen versteckten Hinweis für die Suche im Web. Der Versuch, über die Suchseite FilesTube den portablen Photoshop zu finden, ist relativ einfach. Das Softwarepaket lässt sich wahlweise über einen Filehoster oder das Usenet herunterladen.
Die Suche nach anderer Software wie Lightroom, PaintShop oder Corel Draw verläuft auch positiv. Insgesamt sind zehn Pakete in kürzester Zeit heruntergeladen - das Internet scheint eine Goldgrube für illegale Software.
Wenn sich alle Programme portable nutzen lassen, kann man sich quasi einen ultimativen USB-Stick zusammenstellen.
Für einen Test werden die Daten auf ein anderes System transferiert, das mit einer Sicherheitslösung ausgestattet ist. Nach dem Entpacken folgt ein Scan auf Viren und andere Bedrohungen. In neun Fällen schlägt der Virenscanner Alarm. Der scheinbar einfach gehobene Software-Schatz ist verseucht.

Noch mehr Ernüchterung erfolgt nach dem Start der gestohlenen Programme. In der Hälfte der Fälle passiert nichts - beim Rest ist die Oberfläche entweder in Englisch oder Russisch. Das Lightroom-Paket entpuppt sich als Sammlung von Video-Tutorials für die Foto-Software von Adobe. Keine Spur vom eigenlichen Programm ist zu finden.
Eine heruntergeladene Version von Photoshop CS6 verlangt nach dem Start nach einem 16-Bit-Modus. Das Adobe-Programm gibt es aber nur für 32-bzw. 64-Bit - die Fehlermeldung ist extrem verdächtig. Um ganz sicher zu sein, wird das Programm abgebrochen. Plötzlich schlägt der Virenscanner Alarm und zeigt Hinweise auf einen Trojaner an. Die im Hintergrund installierte Schadsoftware will sich autmatisch mit den Internet verbinden. Das verhindert die auf hohe Sicherheitsstufe eingestellte Firewall aber.
Tipp: Photoshop vs Gimp im Test
Das Experiment mit den portablen Raubkopien ist praktisch ein Disaster. Es folgt eine Konsulation bei einem Sicherheitsexperten zum Thema. Er erklärt, dass die angeblichen geknackten Vollversionen dazu dienen, ahnungslosen Anwendern Schadsoftware unterzujubeln. Mit Raubkopien werden Trojaner im Hintergrund installiert bzw. gestartet.
Damit machen Kriminelle die infizierten PCs schnell zum Teil eines Bot-Netzes, worüber die Angreifer Spam-Mails im großen Stil verschicken oder die infizierten Rechner für Angriffe im Internet nutzen. Zusätzlich spähen die Schadprogramme den Anwender aus und versuchen Zugangsdaten und andere Informationen abzugeifen.
Deutsche Software kostenlos im Netz laden?

Um bei der Suche nach geklauter Software im Netz auf Nummer sicher zu gehen, besuche ich einen Freund. Er ist ein Insider, wenn es um das Herunterladen von Software aus dem Internet geht. Im Gespräche erklärt er: Einfach eine Seriennummer im Internet zu suchen und eine heruntergeladene Software damit freizuschalten, funktionierte in der Vergangenheit viel problemloser. Viele Hersteller arbeiten ja mittlerweile mit Aktivierungen, die die Software freischalten.
Diese erfolgen per Internet mit wenigen Klicks oder am Telefon. Dann gibt man einer Person vom Support die Seriennummer und diese erzeugt damit den Freischaltcode. Nach der Eingabe des Codes ist die Software nutzbar und freigeschaltet. Das hindert aber Hacker nicht daran, diese Schutzmechanismen zu knacken und so die Aktivierung zu umgehen. Dabei gibt es meist zwei Methoden: Sie nutzen die telefonische Option für die Aktivierung und erzeugen anhand einer bekannten Seriennummer einfach mit einem Generator den passenden Freischaltcode.
Alternativ hebeln Sie komplett die Aktivierungsmechanismen aus und überspringen so den Kopierschutz des Programms. Haben die Hacker das Software-Paket so manipuliert, stellen Sie die Version ins Internet. Er weist mich darauf hin: Anwender, die sich solche Raubkopien aus dem Netz besorgen und dann nutzen, begehen eine kriminelle Handlung.
Bequeme Suche über Webforen

Wo bekommt man nun funktionierende Software her? Der Insider zeigt, wie man einfach nur mit einem Webbrowser nach passenden Downloads sucht. Dazu startet er eine VPN-Software - damit anonymisiert er seinen Internet-Traffic (s. Kasten "Sicher und anonym mit VPN im Netz surfen").
Der Tausch mit geknackter Software läuft über Foren wie Boerse.BZ oder myGully. Die Seiten sind nach Rubriken sortiert und helfen bei der Suche nach geknackten Programmen und anderen Angeboten. Die verlinkten Downloads für die Software sind fast immer für deutsche Versionen.
Der Szene-Profi erklärt: Der Besuch solcher Angebot ist nicht strafbar - schauen darf man. In der Praxis bekommt der Besucher vollen Zurgriff auf alle Forenbeiträge - die Links zu den Downloads der Raubkopien sind aber nur für Mitglieder der Foren sichtbar. Heruntergeladen wird heute meist bei One-Klick-Filehostern wie Rapidshare oder per Usenet.
Software ist verpackt und mit Passwort geschützt

Viele Anbieter von Raubkopien packen die Software in Archive und schützen sie mit Passwörtern. Diese sind bei den Insider-Foren auch nur für registrierte User zugänglich. Anmeldungen bei den Foren sind aber in der Regel kostenlos. Neben den Links findet der Besucher noch unzählige Tipps zum Freischalten und Aktivieren der Programme.
Bei Problemfällen oder Fragen antworten die Mitglieder nach kürzester Zeit und helfen anderen Anwendern. Wer bei der Nutzung der geladenen Raubkopien Probleme hat, kann sich im e-Book-Bereich der Foren gleich noch das passende Buch zum Programm heraussuchen und herunterladen.
5 goldene Regeln zum sicheren Laden von Software
- Sicherheits-Software nutzen: Für das Herunterladen von Software jeder Art sollte man immer Virenschutz und eine Sicherheitslösung installiert haben und auf den aktuellen Stand bringen.
- Testsystem fürs Herunterladen nutzen: Nutzen Sie wenn möglich einen Extra-PC oder eine virtuelle Maschine, wenn Sie bei der Herkunft der Software nicht sicher sind.
- Zusätzliche Sicherheitsscans ausführen: Nutzen Sie Tools wie "TDSSKiller" oder "Rootkit Buster" gegen Trojaner und Rootkits.
- Keine persönlichen Daten angeben: Geben Sie bei der Installation von kostenloser Software keine persönlichen Daten oder gar eine Kreditkarten-Informationen an.
- Nutzen Sie kostenlose Alternativen: Vermeiden Sie Raubkopien: Profisoftware ist kein Garant für gut Ergebnisse.
Tipp: Die beste Security-Freeware (Gratis-Tools)
Fazit
Im Internet bekommt man nahezu jedes Programm als Raubkopie. Schutzmechanismen wie Freischaltung oder Online-Aktivierungen umgehen Hacker. Mithilfe von Key-Generatoren lassen sich passende Daten für -Seriennummer und Freischalt-Code erzeugen. Diese Programme liegen den Archiven mit der geklauten Software oft bei.
Die Nutzung von Raubkopien hat aber auch eine Schattenseite: Die Bedrohung durch Viren und andere Schadsoftware ist groß. Entsprechende Vorsichtsmaßnahmen wie der Einsatz eines Testsystems und der -Sicherheits-Scan der Archive sind beim Laden von geklauter Software deshalb das A und O bei allen, die illegale Quellen nutzen. Zwar speisen sich diese Quellen fast nur noch aus Newsgroups und Sharehostern, aber eines wird so schnell nicht passieren: dass sie ganz versiegen.
INFO: Sicher und anonym mit VPN im Netz surfen

Anonyme Internetnutzung bietet ein VPN-Programm (Virtual Private Network). Die Software verbindet sich dabei mit einem Server im Ausland und fordert alle Daten von da an. Danach schickt es diese über eine verschlüsselte Leitung zurück an den Anwender.
- OkayFreedom nutzen

Das Programm von Steganos ist schnell installiert und lässt sich einfach bedienen. Zusätzlich gibt es in der kostenlosen Version ein Datenvolumen von 1 GByte. Werden mehr Daten übertragen, drosselt der Server die Übertragungsgeschwindigkeit. Laden Sie sich das Tool bei www.okayfreedom.com herunter, und installieren Sie es.
In der Windows-Taskbar finden Sie danach das Auge-Symbol. Klicken Sie mit der rechten Maustaste, um das Kontextmenü mit den Funktionen zu öffnen. Dort wählen Sie eine gewünschte Identität. Das Programm hebelt auch Youtube-Sperren der GEMA aus.