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Breitbandtechnik

Pfeilschnell surfen mit TV-Kabel

Die großen Kabelnetzbetreiber werben mit hohen Geschwindigkeiten und erstaunlich günstigen Gebühren. Wir sagen Ihnen, ob sich der Umstieg von DSL auf Kabel lohnt und was Sie dabei beachten sollten.

Autor: Michael Seemann • 16.9.2011 • ca. 2:20 Min

Pfeilschnell surfen mit TV-Kabel
Pfeilschnell surfen mit TV-Kabel
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Inhalt
  1. Pfeilschnell surfen mit TV-Kabel
  2. Kabel-TV-Anbieter

Laut aktuellem Jahresbericht der Bundesnetzagentur sind in Deutschland gut 26 Millionen feste Breitbandanschlüsse geschaltet. Klarer Marktführer ist dabei DSL mit rund 23 Millionen Anschlüssen. Bei aktuell knapp 3 Millionen Internetanschlüssen über TV-Kabel sehen die Kabelnetzbetreiber zunächs...

Laut aktuellem Jahresbericht der Bundesnetzagentur sind in Deutschland gut 26 Millionen feste Breitbandanschlüsse geschaltet. Klarer Marktführer ist dabei DSL mit rund 23 Millionen Anschlüssen. Bei aktuell knapp 3 Millionen Internetanschlüssen über TV-Kabel sehen die Kabelnetzbetreiber zunächst wie klare Verlierer aus (siehe Info-Kasten "Breitbandanschlüsse in Deutschland").

Doch der Schein trügt. Bereits vergangenes Jahr konnten die Kabelnetzbetreiber mehr neue Internetnutzer hinzugewinnen als die DSL-Netzbetreiber. Hier dürfte auch die Anzahl der Wechsler von DSL zum TV-Kabel keine unerhebliche Rolle spielen. Über die genauen Gründe für den Wechsel lassen sich ohne belastbare Kundenbefragungen aber nur Mutmaßungen anstellen.

Ein für viele Wechsler besonders attraktiver Grund dürfte das Angebot von hohen Bandbreiten zu vergleichsweise günstigen Preisen liegen. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass der Kabelanschluss fürs Fernsehen samt TV-Angebot keine zwingende Voraussetzung für den Internetzugang per Kabel ist.

Diese Trennung ist absolut sinnvoll und sicher dafür verantwortlich, dass auch Kunden zum Wechseln bereit sind, die ausschließlich über Satellit fernsehen oder die gar kein TV-Gerät zu Hause nutzen.

Interessante Angebote

Breitbandanschlüsse
Der Jahresbericht der Bundesnetzagentur gibt unter anderem Aufschluss über die Breitbandsituation in Deutschland. Ende 2010 gab es 26,2 Millionen Festnetzbreitbandanschlüsse in Deutschland, wobei etwa 23 Millionen auf DSL und 2,9 Millionen auf Kabel anfielen. Die Glasfasertechnologie spielt mit 0,26 Millionen Anschlüssen und geringer Verfügbarkeit aktuell noch keine Rolle auf dem deutschen Breitbandmarkt.
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So bietet Kabel Deutschland allen Kunden, die nur ihren Breitbandanschluss, nicht jedoch ihr TV-Programm übers Kabel nutzen möchten, auch einen reinen Online-Anschluss an. Die monatliche Grundgebühr für einen solchen Internetanschluss mit 100 Mbit/s im Download und 6 Mbit/s im Upload kostet aktuell im ersten Jahr monatlich 20 Euro, im zweiten Jahr 40 Euro - bei einem Jahr Mindestvertragslaufzeit.

Dass im Kabelnetz besonders hohe Bandbreiten erzielt werden können, liegt im Wesentlichen am dabei verwendeten dickeren, gut abgeschirmten TV-Kabel. Im dünnen, schlecht abgeschirmten DSL-Kupferkabel, das ursprünglich nur zur Übertragung von Telefongesprächen ausgelegt war, ist bei DSL nach 16 Mbit/s das Ende der Fahnenstange erreicht.

Und auch diese Geschwindigkeit bekommen nur die Teilnehmer, die nicht zu weit von der DSL-Vermittlungsstelle entfernt wohnen. V-DSL mit bis zu 50 Mbit/s hingegen erhält man - wenn überhaupt - nur in Ballungsräumen und Großstädten.

Verfügbarkeit von Kabel-Internet

Breitband-Atlas
Der Breitband-Atlas ist ein guter Einstiegspunkt, um die Online-Zugangsanbieter vor Ort zu ermitteln.
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Laut Bundesnetzagentur können von insgesamt etwa 40 Millionen Haushalten in Deutschland theoretisch mittlerweile über 24 Millionen mit Kabel-Internet versorgt werden, also deutlich mehr als die Hälfte aller deutschen Haushalte. Ob Kabel-Internet auch bei Ihnen verfügbar ist, lässt sich auf verschiedene Weise herausfinden.

Relativ klar ist die Sache, wenn Sie bereits einen TV-Kabelanschluss fürs Fernsehen im Wohnzimmer nutzen. In der Regel besitzen Sie dann auch einen entsprechenden Kabel-Receiver. Sie müssen dann nur noch herausfinden, ob Ihr Kabelanschluss bereits rückkanalfähig ist und über eine entsprechende Anschlussdose verfügt (siehe Abbildung).

Ansonsten können Sie direkt zu der Homepage Ihres Anbieters wechseln und einen Online-Verfügbarkeitscheck durchführen ( siehe Mini-Workshop am Ende des Artikels). Falls Sie (als Mieter) keinen Kabel-Receiver oder vielleicht nicht einmal einen Fernseher besitzen, werfen Sie doch einmal einen Blick auf Ihre Nebenkostenabrechnung.

Sind hier die Gebühren für einen TV-Kabelanschluss (Sammelvertrag) aufgeführt, sind Sie beziehungsweise Ihr Wohnblock ans TV-Kabelnetz angeschlossen.

Werfen Sie einen Blick auf den Breitbandatlas des Bundesministerium für Wirtschaft (BMWi ), um herauszufinden, an welchen Kabelnetzbetreiber im Internet Sie sich wenden können.

Ob sich bei Verfügbarkeit der Umstieg von DSL auf Kabel für Sie tatsächlich lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Und der Preis spielt dabei sicher eine Rolle.