Displaytechnologie

Notebooks: IPS oder TN-Panel - welches Display für welchen Zweck?

17.3.2020 von Tim Kaufmann

Beim Notebook-Kauf haben Sie die Wahl zwischen zwei verschiedenen Display-Techniken. Wir zeigen, wofür sich IPS- und TN-Panels am besten eignen und erklären die Unterschiede.

ca. 3:40 Min
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Das Panel ist das größte Bauteil jedes Displays. Es besteht aus Millionen leuchtenden Pixeln, die für ein möglichst brillantes Bild sorgen. Bei der Konstruktion herrschen speziell bei Notebooks zwei Typen vor. In der Regel haben Sie die Wahl zwischen einem TN-Panel und einem IPS-Panel. Die dritte Technik, das VA-Panel, spielt bei Notebooks nur eine nachrangige Rolle.

Technische Unterschiede

Kommen wir kurz zur Technik. Beim „LC-Display“ steht „LC“ für „Liquid crystal“, das heißt Flüssigkristalle. Die Kristalle werden unter Spannung gesetzt, ändern dadurch ihre Ausrichtung und verändern den Lichtdurchlass. So kommen unterschiedliche helle und verschiedenfarbige Bildpunkte zustande, die Pixel. Der wesentliche Unterschied zwischen TN (Twisted nematic), IPS (In plane switching) und VA (Vertical alignment) besteht nun darin, wie die Kristalle grundsätzlich ausgerichtet sind und wie sie ihre Position unter Spannung ändern. Übrigens handelt es sich auch bei PVS von Samsung und AHVA um IPS-Technik.

Bester Betrachtungswinkel: IPS-Panel

Wichtig für: Nutzung des Laptops mit mehreren Personen, mobiles Arbeiten

Am deutlichsten fallen die Unterschiede zwischen den Panel-Techniken beim Betrachtungswinkel auf. TN-Panels werden zwar häufig mit einem Winkel von 160° und mehr beworben. In der Praxis haben Sie aber nur dann ein gutes Bild, wenn Sie gerade vor dem Display sitzen. Schauen Sie von der Seite oder von oben drauf, dann werden Farben verfälscht dargestellt und auch der Kontrast nimmt enorm ab. IPS-Panels schneiden in dieser Hinsicht am besten ab. Auch VA-Displays sind TN-Geräten überlegen, haben aber ebenfalls mit nachlassendem Kontrast bei seitlicher Betrachtung zu kämpfen.

Bester Kontrast: VA-Panel

Wichtig für: Bildbearbeitung, Videobearbeitung, Filme und Serien

Schon günstige VA-Displays erreichen ein Kontrastverhältnis von 2000:1. Bei teureren Notebooks kann das Verhältnis sogar noch deutlich besser sein. Dem gegenüber fallen TN-Panels mit etwa 700:1 bis 1200:1 und IPS-Displays mit bis zu 1500:1 ab. IPS weist noch einen speziellen Nachteil auf, das so genannte „IPS Glow“. Dunkle Bilder leuchten und verwaschen dadurch, wenn man von der Seite oder von oben auf das Display blickt. Tiefes Schwarz und zugleich richtig helle Bildpassagen sind also eine Domäne der VA-Technik. In der Helligkeit geben sich die Techniken übrigens nichts, denn dafür ist die hinter den Kristallen angebrachte Lichtquelle, das Backlight zuständig.

Beste Farbqualität: IPS-Panel

Wichtig für: Bildbearbeitung und Videobearbeitung, Filme und Serien

Die Farbqualität drückt sich in zwei Werten aus, nämlich der Farbtiefe in Bit und dem Umfang der Farbpalette. Für letztere gibt es verschiedene Normen wie das weit verbreitete sRGB und das hochwertigere DCI-P3. TN-Displays bieten die geringste Farbtiefe und die kleinste Farbpalette. Die meisten Displays sind auf 6 Bit beschränkt, was häufig zur Bildung von Farbstreifen führt. TN-Displays mit 8 Bit sind seltener und oft wird die Farbtiefe nur über „Tricks“ wie FRC (Frame Rate Control) erreicht. Die Farbpalette bildet bestenfalls sRGB ab und selbst das bleibt teureren Notebooks vorbehalten. Unterdessen bieten schon günstige VA-Panels eine Farbtiefe von 8 Bit vollständiges sRGB. Günstige IPS-Panels müssen sich ihnen nicht in der Farbtiefe geschlagen geben, bilden aber nur 90 bis 95% sRGB ab. Dafür bieten sie nach oben mehr Spielraum. Am Markt erhalten Sie auch Notebooks mit 10-Bit-IPS-Display und nahezu 100% DCI-P3.

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Höchste Geschwindigkeit: TN-Panel

Wichtig für: Spieler mit besonderem Geschwindigkeitsbedarf, insbesondere First Person Shooter

TN-Displays erreichen bislang als einzige eine Reaktionszeit von unter 1 Millisekunde und eine Bildwiederholfrequenz von bis zu 240 Hz (bei Auflösung FullHD oder 1.440p). So bleibt das Bild auch bei Bewegungen scharf und gut erkennbar. Der Unterschied zu den langsameren IPS-Panels fällt aber gering aus. Zwischen 120 Hz und 144 Hz beziehungsweise 4 Millisekunden sind hier typisch. Speziell in Notebooks gehen VA-Panels ausgesprochen gemächlich zu Werke. Viele arbeiten mit 60 Hz, nur wenige Geräte erreichen 144 Hz. Außerdem beklagen sich Gamer über „verschmierte“ Bilder bei schnellen Bewegungen. Die Entwicklung schreitet aber voran: Erste Laptops mit TN-Display und 300 Hz tauchten bereits Ende 2019 auf und auch bei den beiden anderen Panel-Typen ist noch Luft nach oben.

Fazit

IPS ist die Allround-Technik für Notebook-Displays, die den meisten Anforderungen am besten gerecht wird. Ein Laptop mit einem solchen Display eignet sich hervorragend zum Ansehen und Bearbeiten von Bildern und für das Videostreaming. Die Bildqualität lässt für seitlich sitzende Betrachter kaum nach, wenn Sie gemeinsam mit zwei oder drei Leuten auf das Display schauen. Auch im mobilen Einsatz, wenn der Laptop zum Beispiel mal auf dem Beifahrersitz oder der Werkbank steht, wirkt sich die Blickwinkelstabilität vorteilhaft aus.

Hochwertigere IPS-Displays in teureren Notebooks leiden auch kaum unter IPS-Glow. Der vermeintliche Nachteil von IPS-Displays beim Spielen trifft nur eine kleine Zahl von Games. TN-Panels spielen IPS aber bei First Person Shootern an die Wand, bei denen ein paar Millisekunden zusätzliche Reaktionszeit und ein scharfes Bild bei schnellen Bewegungen wichtig sind.

VA-Panels sind IPS zwar beim Kontrastverhältnis überlegen, leiden aber unter ihrer geringeren Farbtreue und erreichen auch nicht die hohe Geschwindigkeit von TN-Panels. Deshalb spielen Sie in der Praxis kaum eine Rolle. Das Allround-Talent der IPS-Technik spiegelt ein Blick in die Notebook-Rubrik des Preisvergleichs geizhals.de wieder. Er zeigt rund 4.000 Notebook-Modelle mit IPS-Display, 130 mit TN-Display und knapp 30 mit VA-Display.

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