Mehrmals Windows mit GRUB 2
- Dreimal Windows oder Linux dank Bootmanager Grub 2
- Vom Bootloader zum eigenen OS
- Mehrmals Windows mit GRUB 2
- Anleitung Partitionierung
Mehrmals Windows mit GRUB 2 Wer mehrere Windows-Installationen hintereinander durchführen möchte, steht vor dem Problem, dass die zuletzt installierte Version den Bootloader für sich proklamiert - ärgerlich, wenn ein vor Jahren installiertes XP neu installiert oder von einem Image zurückgespiel...
Mehrmals Windows mit GRUB 2
Wer mehrere Windows-Installationen hintereinander durchführen möchte, steht vor dem Problem, dass die zuletzt installierte Version den Bootloader für sich proklamiert - ärgerlich, wenn ein vor Jahren installiertes XP neu installiert oder von einem Image zurückgespielt werden soll. Wir haben uns deshalb ein trickreiches Setup mit einer kleinen Bootpartition (64 MByte genügen), auf der GRUB residiert, einfallen lassen.
Der Rückgriff auf GRUB als Bootloader erlaubt es, die verschiedenen Windows-Installationen voreinander zu verstecken, sodass auch die Ausbreitung von Schad-Software zwischen den Installationen erschwert wird und jedes Windows als Startpartition den Laufwerksbuchstaben C: benutzt. Das vorgestellte Setup ist leicht auf drei parallele Windows-Installationen erweiterbar. Ausgangszustand ist eine unpartitionierte Festplatte.
Ein besonderes Feature von GRUB 2 ist die Fähigkeit, Kernel und Initramfs auch in ISO-Dateien zu suchen. Dafür muss GRUB 2 nicht nur das ISO-Dateisystem lesen können, sondern benötigt auch noch einen Loopback-Treiber, der in der Regel mitgeladen wird. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, kann das auf die GRUB-Partition kopierte Ubuntu-9.10-ISO-Image als Loopback-Booteintrag hinzugefügt werden. In unserem Fall (GRUB-Partition hat die Nummer 3, also in neuer GRUB-Syntax (hd0,3)) resultiert der Eintrag:
menuentry "Ubuntu 9.10 Live" { set root=(hd0,3) loopback ubuiso /ubuntu-9.10-➥desktop-i386.iso linux (ubuiso)/casper/
➥vmlinuz boot=/casper iso-scan/
➥filename=/ubuntu-9.10-desktop-i386.➥iso splash locale=de_DE
➥bootkbd=de console-setup/➥layoutcode=de initrd (ubuiso)/casper/
➥initrd.lz}
Beim Booten per Loopback-Treiber ist zu beachten, dass das Initramfs der zu startenden Distribution ebenfalls einen Loopback-Modus unterstützen muss. Denn sind Kernel und Initramfs erst einmal geladen, tritt GRUB die Kontrolle an diese ab. Vom BIOS oder von GRUB bereitgestellte Treiber sind dann nicht mehr aktiv. Einigen Distributionen muss der Loopback-Boot daher per Bootparameter vermittelt werden.

Im Falle des von uns verwendeten Ubuntu handelt es sich dabei um den Parameter iso-scan/filename=/ubuntu-9.10-desktop-i386.iso. Um die Parameter einer bestimmten anderen Distribution herauszufinden, sollten Sie die Dokumentation dieser Distribution konsultieren.
Da der jeweilige Parameter von den Initramfs-Scripten und nicht vom Kernel ausgewertet wird, sind an dieser Stelle erhebliche Unterschiede zu erwarten, zudem starten einige Distributionen gar nicht im Loopback-Modus.
Testumgebung VMware
Falls Sie auch Bedenken haben, die GRUB-Konfiguration an einem Produktivsystem auszuprobieren, haben wir ein VMware-Image nebst Konfiguration in Form von VMX-Dateien für drei Betriebssysteme (Ubuntu, XP 32 Bit und Windows 7, 32 oder 64 Bit) auf die Heft-DVD gepackt. Sie können dieses in VMware Workstation oder dem kostenlosen VMware Player verwenden, um die GRUB-Konfiguration als Trockenübung durchzuspielen.
Da aus Platzgründen (bei Windows kommen rechtliche Aspekte hinzu) keine ISO-Images enthalten sind, müssen Sie beim ersten Start der VMware mit dem jeweiligen Betriebssystem die Taste "Esc" drücken, um ins temporäre Bootmenü zu gelangen. Sie haben dann Zeit, das gewünschte ISO-Image oder das DVD-Laufwerk, welches das Installationsmedium enthält, mit der VMware zu verbinden.
Die Partitionierung bis Schritt 4 unserer Anleitung haben wir im Festplattenimage bereits erledigt. Falls Sie bei Null anfangen wollen, ersetzen Sie unser Festplattenimage einfach durch das beiliegende Image sda unpartitioniert.vmdk.