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Interview Alexander Wunschel

Autor: Peter Knoll • 26.1.2011 • ca. 1:55 Min

Inhalt
  1. Eigene Podcasts erstellen
  2. Rhetorik-Podcast
  3. Video-Podcasts
  4. Interview Alexander Wunschel

"Immer wieder lustig" ...

"Immer wieder lustig"

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"Je spitzer das Thema, desto besser eignet es sich für einen Podcast."
© PC Magazin

PCM: Wann macht ein Podcast Sinn? Welche Themen eignen sich für Podcasts, welche nicht?

Alexander Wunschel (AW): Je spitzer das Thema, je spezialisierter das Fachgebiet, umso eher eignet sich ein Podcast als Kanal. Die allgemein gültigen Themenbereiche sind mitunter bereits erfolgreich durch Podcasts der privaten und öffentlich-rechtlichen Medien abgedeckt. Mit der Zeit gewinnt nahezu jeder Podcast seine feste Hörerschaft.

PCM: Mit welchen Programmen und welcher Hardware erzeugen Sie Ihre Podcasts?

AW: Aktuell habe ich ein Großmembran-Mikrofon (für ca. 200 Euro), ein Mischpult und einen Mac (Aufnahme mit WireTap Studio). Geschnitten wird dann entweder mit Audacity (Freeware) oder mit Garageband. Es gibt auch sehr einfache Lösungen wie z.B. Übercaster, mit denen man auch Soundeffekte live einspielen kann.

PCM: Wieviel Zeit nimmt ein einzelner Beitrag im Schnitt in Anspruch?

AW: Mit Vor- und Nachbereitung sind das etwa netto vier bis fünf Stunden die Woche oder Episode. Dazu gehören Themensammlung, Recherche, Aufbereitung, Produktion/Moderation, Schnitt/Montage und Online-Stellung.

PCM: Lässt sich mit Podcasts auch Geld verdienen? Wenn ja: Wie?

AW: Durchaus, allerdings noch nicht viel. Es reicht zur Refinanzierung eines Hobbies. Und es ist immer noch ein großer Aufwand, Werbungtreibende zu gewinnen. Am praktikabelsten haben sich Sponsorships und Product Placement herauskristallisiert. Spenden von Hörern sind eine weitere Einnahmequelle, das geht aber schnell an die Grenze der Belastbarkeit der Hörer durch das regelmäßige "Betteln".

PCM: Verraten Sie uns das lustigste Erlebnis, das Sie mit Podcasts hatten?

AW: Immer wieder lustig sind Begegnungen mit Hörern, die den Podcasts schon seit Jahren verfolgen und sich an Sachen erinnern, die man einmal irgendwann erwähnt hat und an die man sich selber schon gar nicht mehr erinnert. Sie identifizieren sich mitunter mit den eigenen Erlebnissen, die im Podcast besprochen werden. Das ergab schon die interessantesten Kontakte und lustige Zusammentreffen. Ich glaube, dieses Phänomen lässt sich als parasoziale Interaktion bezeichnen und ist bekannt aus den Anfängen des Fernsehens.

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Nomen est omen: Podcasts gibt es länger als Apples iPod. Dennoch dient der Player als Namenspatron.
© PC Magazin

PCM: Beim Podcasting sind ja auch einige Rechtsvorschriften zu beachten, etwa das Recht am eigenen Bild oder Urheberrechts-Vorschriften. Gab es schon mal rechtlichen Ärger?

AW: Nein, da ist mir persönlich nichts bekannt. Bei vielen Inhalten, die ich auch im "Blick über den Tellerrand" verarbeite, gehe ich einfach davon aus, dass diese für eine Weiterverbreitung konzipiert wurden. Ich spiele z.B. regelmäßig Unternehmens-Songs oder zitiere aus anderen Podcasts. Inwieweit das dann im Ernstfall unter das bekannte Zitatrecht fällt, hat noch kein Präzedenzfall zeigen können.

Aber ich denke, solange ein Podcaster solche Inhalte nicht unkommentiert und ungeschnitten zur Verfügung stellt, sind wir da noch auf der hellen Seite des Graubereichs. Musikstücke, welche unter die GEMA fallen, einmal ausgenommen.