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Rhetorik-Podcast

Autor: Peter Knoll • 26.1.2011 • ca. 1:30 Min

Rhetorik-Podcast...

Rhetorik-Podcast

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Radio im Eigenbau: Via 1000mikes.com sind eigene Podcasts im Nu online. Die Podcasts lassen sich auch übers Telefon einspielen.
© PC Magazin

Generell gilt: Podcasts werden nach wie vor mit vergleichsweise geringem technischen und personellen Aufwand produziert. Wer mit seinen Podcasts neue Kunden gewinnen will, verwendet zwar auch professionelle Tools, rationalisiert jedoch den Produktionsaufwand drastisch. Faustregel: Länger als ein halber Arbeitstag dauert die Produktion eines Audio-Podcast-Beitrags selten.

Ein Beispiel ist der Ende 2008 gestartete Rhetorik-Podcast des Trainers Michael Ehlers. Er erreicht inzwischen ein Millionen-Publikum. Apple-Fan Ehlers spricht den Beitrag zunächst am Abend in sein iPhone und gibt ihn einer Schreibkraft zum Abtippen. Ein weiterer Mitarbeiter redigiert das Manuskript bewusst behutsam: "Zum Teil bleiben etwa Satzbaufehler drin", sagt Rhetorik-Trainer Ehlers.

Denn: Eine gute Schreibe ist noch lange keine gute Rede - und "Perfektion weckt Aggression". Wichtig ist Ehlers wie anderen erfolgreichen Podcastern die Authentizität des Beitrags. Das korrigierte Manuskript spricht ein professioneller Sprecher im Tonstudio. "So können wir lästige Pop-Geräusche vermeiden", verrät Ehlers.

Ganz anders geht die Journalistin Larissa Vassilian vor. Sie ist Urheberin hunderter erfolgreicher Podcast-Beiträge, darunter Schlaflos in München. Vassilian zählte vor rund fünf Jahren zu den deutschen Podcast-Pionieren und nimmt sich für ihre privaten Podcast-Beiträge oft nur eine Viertelstunde Zeit. "Ich schneide nicht", sagt Larissa Vassilian. Produktionen, die einen Tag und länger dauern, sind ihr "zu nah am Beruf".

Dank der Spezial-Software Übercaster (ca. 50 Euro) spart sie sich viel Zeit. Während ihr Podcasts im Firmenauftrag nach eigener Aussage "gutes Geld" einbringen, ist sie froh, wenn ihre eigenen Podcasts kein Minusgeschäft sind. Den "Quotenschielblick" hält sie für falsch. Wer podcastet, sollte laut Vassilian Durchhaltevermögen haben - und seinen Podcast regelmäßig ein paar Jahre weiterentwickeln.

Die Länge eines Beitrags gebe das jeweilige Thema vor - die oft zitierte 18-Minuten-Schallmauer gelte für Podcasts nicht. Allerdings sollten sich Beiträge nicht künstlich in die Länge ziehen.

Podcasts sind kein Radio

Ins gleiche Horn stößt Radio-Mann Michael Praetorius: "Ich genieße es als Podcaster, aus Formaten auszubrechen und kann nur jedem Podcaster empfehlen, sich nicht an Radioformate oder 1-30-Minutenregeln zu halten."

Praetorius empfiehlt, die Hörer(innen) einzubinden. "Ein Podcast sollte nur so lange sein, wie das Thema es trägt."