Gus Hansen und die Verdammnis
Das Main Event in Monaco zieht ja so manche teure Luxuskarossen an. Von Ferrari über Lamborghini bis hin zu Bentley sieht man alles - mehrmals täglich. Wer mit einem Porsche ankommt, ist schon fast langweilig. Eine gewöhnlichen 600 SL gibt es dort auch nicht - dann steht immer noch AMG dahinter. Doch wie macht es der Mann, der sonst auch alles anders macht als andere? Gus Hansen und die Vorbereitung auf das Heads-Up-Finale in München

Gus Hansen wohnt in Monaco und kam deshalb einmal kurz mit dem Fahrrad von zu Hause vorbeigefahren, um "dem Stau auszuweichen". "Mit dem Fahrrad bist du hier schneller als mit dem Auto!" so der Däne. Warum er trotzdem zwei Stunden zu spät zum Main Event kam, hatte aber wohl andere Gründe. Wahr...
Gus Hansen wohnt in Monaco und kam deshalb einmal kurz mit dem Fahrrad von zu Hause vorbeigefahren, um "dem Stau auszuweichen". "Mit dem Fahrrad bist du hier schneller als mit dem Auto!" so der Däne. Warum er trotzdem zwei Stunden zu spät zum Main Event kam, hatte aber wohl andere Gründe. Wahrscheinlich, weil er lieber mit Ante spielt und nicht so ewig darauf warten wollte, bis es sich lohnt, Pötte zu stehlen.Nachdem er nach kurzem Suchen einen adäquaten Parkplatz für seinen Drahtesel - Modell rockrider - gefunden hatte, kramte er 10.000 Euro aus der Hosentasche und ging zum Turnierschalter um sich ein Ticket zu holen. Doch zuvor zeigte er mir noch, was er außer dem Taschengeld noch dabei hatte: ein Buch. Nicht sein eigenes - das hat er wohl schon oft genug gelesen - sondern einen deutschen Roman! Titel: "Verdammnis" von Stieg Larsson. Nun, zumindest der Autor klingt Dänisch, wenn auch der Inhalt auf Deutsch abgedruckt war.
Was hatte es damit auf sich? Warum bringt Gus ein deutsches Buch mit zum Main Event der EPT?
Nun, einen Tag nach Ende des großen Finals in Monte Carlo, war er bei der Fernsehaufzeichnung der Finalshow von Full Tilt - Das Pokerduell. Für diese Show wollte er sein Deutsch auf Vordermann bringen.
Er las mir auch kurz den Klappentext vor, in dem es um Mädchenhandel ging. Also kein wirklich amüsantes Thema, aber wohl interessant genug, um sich während der ersten Blindlevel auf das Buch konzentrieren zu können.
Gus, der mehrere Jahre Deutsch in der Schule hatte, stellt auch regelmäßig bei der Full Tilt Million Euro Challenge sein Können unter Beweis. Für das Finale der Heads-Up Show, für das er als Ehrengast und finaler Gegner eingeladen war, wollte er wohl diesmal noch ein bisschen mehr auf der Pfanne haben - wenn auch die Vokabeln zum Thema Mädchenhandel während der Sendung sicher nicht hilfreich waren.

Doch sein Plan ging leider nach hinten los. Er erwischte einen sehr aktiven Tisch und kam gar nicht dazu, auch nur eine Seite zu lesen. Nach kurzem Spiel war er auch schon wieder ausgeschieden und musste samt Buch den Turniersaal verlassen. Dass er aber doch noch sein Deutsch auffrischen konnte, hat man in der Sendung gesehen. Auch wenn es nur ein paar Brocken waren, konnte er wohl besser Deutsch als alle anderen Beteiligten Dänisch.