Google Reader Alternative - Diese Downloads sollten Sie testen
Benutzer von Google Reader müssen sich nun Alternativen suchen. Grund dafür ist, dass Google seinen RSS-Reader geschlossen hat. (Von: Roland Freist)

Der Google Reader war der maßgebliche Standard, wenn es darum ging, Nachrichten-Feeds auf mehreren Geräten übers Internet zu synchronisieren. Alternativen hierfür sind unter anderem Feedy, RSS-Abonnement oder RSS-Ticker. Da es zusätzlich eine offene Schnittstelle zu dem Web-Dienst gab, wurde er...
Der Google Reader war der maßgebliche Standard, wenn es darum ging, Nachrichten-Feeds auf mehreren Geräten übers Internet zu synchronisieren. Alternativen hierfür sind unter anderem Feedy, RSS-Abonnement oder RSS-Ticker. Da es zusätzlich eine offene Schnittstelle zu dem Web-Dienst gab, wurde er von zahlreichen Tools anderer Hersteller genutzt. Dennoch sieht Google für RSS offensichtlich keine Zukunft mehr, der RSSReader wurde eingestellt.
Das wollten aber viele Nutzer und auch RSSAnbieter nicht akzeptieren - deshalb gibt eszahllose Alternativen. Im Folgenden stellen wir Ihnen eine Auswahl von Readern vor.
RSS-Reader für den Windows-Desktop
Feed Reader: Software zum Lesen von RSS-Feeds ist naturgemäß eher einfach gestrickt. Das gilt auch für FeedReader, eines der beliebtesten Tools für Windows. Über das Menü Datei lassen sich Nachrichtenlisten über das standardisierte OPML-Format im- und exportieren, das auch der Google Reader verwendete. Damit kann man mit seinen Feeds schnell von einem Programm zu einem anderen wechseln. Die deutschsprachige Freeware ist einfach zu bedienen, bietet mehrere Ansichten und Ordnungskriterien für die Feeds an und blendet neu eingehende Nachrichten auf Wunsch im Systray ein.
RSS Bandit: Die Freeware kann alles, was auch FeedReader kann, enthält darüber hinaus jedoch etliche Zusatzoptionen wie beispielsweise eine Anbindung an Twitter. Außerdem bringt er bereits eine nach Themen aufgebaute Ordnerstruktur mit. Sie verzeichnet zudem schon einige Feeds, die die Entwickler wohl für empfehlenswert halten. Allerdings stammen die Nachrichten alle aus dem englischen Sprachraum. Aufgrund seiner Oberfläche, die sich an MS Office 2010 orientiert, wirkt das Tool moderner als der etwas altbackene FeedReader.
Beide Reader laden die Liste der abonnierten Feeds auf Wunsch auf einen FTP-Server. Von dort kann man sie mit einem Synchronisierungs- Befehl auf einen zweiten Computerholen, sodass beide Rechner immer mit den gleichen Feeds arbeiten.

Webdienste zum Synchronisieren
Feedly: Früher wurden unter diesem Namen verschiedene Apps und Browser-Erweiterungen angeboten. Im letzten Sommer ist Feedly jedoch zu einem Cloud-Dienst mit einer Weboberfläche mutiert. Die Benutzung des Standarddienstes ist kostenlos und erfordert zur Anmeldung ein Google-Konto. Anschließend kann man seine Feeds über einen beliebigen Browser verwalten und lesen oder sie über verschiedene Clients abrufen.
- Windows 8/Windows Phone: NextGen Reader
- iOS: Reeder und Newsify
- Android: gReader und Press
Zudem sind mehrere Feedly-Add-ons für Firefox und Chrome erhältlich, die sich komfortabler bedienen lassen als die nackte Weboberfläche.
FeedBin: Die Funktionsweise ist identisch, auch Clients sind für alle wichtigen Plattformen verfügbar. FeedBin ist allerdings kostenpflichtig: drei Dollar im Monat oder wahlweise 30 Dollar im Jahr. Dafür sollen die Feeds erheblich schneller aktualisiert werden, als es bei Feedly der Fall ist.
Add-ons für Browser
Firefox, Internet Explorer, Opera und auch Apples Safari-Browser besitzen alle eineneingebauten RSS-Reader. Per Add-on lässt sich auch Google Chrome um die Fähigkeit zum Lesen von RSS-Nachrichten erweitern. RSS-Abonnement stammt von Google selbst, bietet jedoch lediglich die Möglichkeit, Feeds zu abonnieren und anschließend wahlweise über Bloglines oder Yahoo zu lesen - vorausgesetzt, der Benutzer besitzt einen Account bei einem dieser Dienste. Besser ist da schon der RSS Feed Reader, der jedoch kaum mehr Funktionen liefert als sie die anderen Browser bereits im Bordwerkzeug mitbringen.
RSS Feeds Toolbar: Für den Internet Explorer ist als einziges funktionierendes RSS-Add-on die RSS Feeds Toolbar verfügbar. Sie nervt allerdings mit dem Versuch, Werbeprogramme zu installieren und die Suchseite auf die Suchmaschine von Delta Search umzustellen. Da die Toolbar auch keine nennenswerten Vorteile gegenüber dem eingebauten Feedreader des IE aufweist, sollte man sich entweder auf diesen beschränken oder eine andere Lösung wie etwa ein Stand-alone- Tool in Betracht ziehen.

RSS Ticker: Traditionell hat Mozilla Firefox gegenüber den anderen Browsern einen Vorsprung, wenn es um Erweiterungen geht. Das Add-on RSS Ticker blendet wie ein Nachrichtensender im Fernsehen eine Laufleiste mit den aktuellen Schlagzeilen ein. Sie lässt sich unterhalb der Statusleiste oder auch im oberen Teil des Fensters unterhalb der Lesezeichen-Symbolleiste platzieren.
NewsFox hingegen verwendet ganz konventionell einen Button, der nach einem Klick die aufgelaufenen Nachrichten auflistet. Beide Add-ons arbeiten mit dem RSS-Reader von Firefox zusammen. Um einen Feed zu abonnieren, ist ein Klick auf den Browser-Button erforderlich.
Reader für Android und iOS
gReader: Der RSS-Platzhirsch auf den Android-Geräten ist der bereits erwähnte gReader. Er ist auf einen Synchronisierungsdienst angewiesen und akzeptiert dazu Feedly und The Old Reader. Die Funktionalität entspricht weitgehend der des gewählten Dienstes, das Layout ist grafisch ansprechend und zweckmäßig. Auffällig ist allerdings die Einbindung des Webdiensts Disqus, über den die gReader-Benutzer die Meldungen kommentieren können.
RssDemon: Als Stand-alone-Programm empfiehlt sich RssDemon. Es bietet umfangreiche Einstellmöglichkeiten unter einer klar gegliederten, nüchternen Bedienoberfläche. Als eines von wenigen Tools in dieser Übersicht ist RssDemon in der Lage, Podcasts zu verwalten und über einen externen Player abzuspielen.
Auch für die mobile Apple-Hardware ist eine gute Auswahl an RSS-Readern verfügbar. Die beiden beliebtesten Programme allerdings, Feeddler und MobileRSS HD Free, sind noch ganz auf den Google Reader ausgerichtet und bieten keine Unterstützung für Feedly.Sie funktionieren allerdings auch ohne Synchronisation. Wer Feedly nutzt, findet in iTunes die Apps Reeder und Newsify.
Fazit
Feedly ist auf dem besten Weg, Google Reader zu beerben. Der Dienst bietet zwar keinegroße Funktionalität, kann die Erwartungen an einen RSS-Synchronisationsdienst aber im Großen und Ganzen erfüllen. Außerdem ist der Service kostenlos. Bereits heute sindfür jede wichtige Plattform Clients verfügbar, und es ist zu erwarten, dass noch weiterehinzukommen werden.