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Conceptronic FullHD Grab'n'Go...
Conceptronic FullHD Grab'n'Go

Hinter dem Hauptmenüeintrag "iMedia" des (weit) über 200 Euro teuren Conceptronics FullHD Grab'n'Go verbirgt sich die Unterstützung für Internet-Video sowie Shoutcast- Webradio-Dienste. Das Surfen macht aber nur bedingt Freude: Der YouTube-Bereich wirkt träge, weil der Start von Videos weit über 10 Sekunden dauern kann - ohne Fortschrittsbalken. Eine Suchfunktion fehlt, und auf das eigene Profil kann man nicht zugreifen. Eigene IPTV- oder Webradios lassen sich über den Menüpunkt "My iMedia" hinzufügen. Der hier eingebaute BitTorrent-Client lädt torrent-Files nur von USB nach. NAS-Funktionalität sorgt für entsprechenden Dateiaustausch mit einer angeschlossenen externen USB-Platte. Alle HD-Formate werden problemlos wiedergegeben, es gibt auch eine Funktion, die die Bildrate entsprechend des wiederzugebenden Filmes anpasst. Eine MP3-Sortierfunktion fehlt dagegen auch hier. Bei den Bildern ließ die Skalierungsqualität bei manchen Formaten zu wünschen übrig, die JPEG-Vorschau funktionierte nicht immer. Für Diashows kann man Hintergrundmusik auswählen, indem man im Audio- Bereich Titel über die BGM-Taste zu einer Playlist hinzufügt. Eine separate Playlist-Funktion im Foto- oder Video-Bereich fehlt jedoch.
DViCO TVIX M-6500A

Der TVIX M-6500A von DViCO verfügt ebenso wie der Player von Conceptronic über eine 1-GByte/s-Netzwerkschnittstelle und erlaubt auch den internen Einbau einer Festplatte u.a. für NAS-Funktionalität. Für den Zugriff auf Freigaben muss man allerdings manuell Server- Namen und -IP-Adresse angeben. Dafür sind der FTP-und Samba-Server mit einem Tastendruck aktiviert. Letzterer erlaubt nur den Zugriff auf Daten einer intern eingebauten Festplatte. Webradio- und IPTV-Funktionen gibt es nicht, UPnP-Unterstützung fehlt überraschenderweise ebenfalls. Auch eine MP3-Tag-Indexierung suchen wir vergeblich. Bitrate und Dauer werden bei MP3-Files mit variabler Bitrate falsch angegeben, auch das Spulen klappt nicht ganz einwandfrei. Im Foto-Bereich unterstützt der TVIX M-6500A nur JPG, und es steht nur ein Effekt zur Verfügung. Eine Taste zum Drehen von Bildern haben wir nicht gefunden, dafür werden sie recht zügig dekodiert und bei der Diashow-Wiedergabe schon während der Anzeige des letzten Fotos vorausgeladen.
Netgear Digital Entertainer Elite EVA9150

Richtig teuer, dafür aber mit einer 500-GByte- Platte im Lieferumfang, die über einen Wechselrahmen ausgetauscht werden kann, ist Netgears Digital Entertainer Elite EVA9150. Über eine auf dem PC zu installierende Software sind weitere Konfigurationsschritte (z.B. das Auswählen freizugebender Ordner) und sogar die Fernsteuerung des Players vom PC aus möglich. Ohne Indexierung geht beim EVA9150 kaum etwas. Was bei Fotos und Musik noch sinnvoll erscheinen mag, passt im Videobereich nicht. Zudem wird beispielsweise bei der "Ordner"-Ansicht die hierarchische Verzeichnisstruktur komplett über Bord geworfen. Schlimmer noch: Hat man z.B. in seinem MP3-Ordner auch Cover-Bitmaps gespeichert, werden diese auch unter "Fotos" gelistet - mit dem entsprechenden Ordnernamen des MP3-Albums. Auch beim Anschluss einer USB-Festplatte wird eine Medienbibliothek angelegt. Die große klobige Schrift und Zweiteilung des Bildschirms tun ihr Übriges.
Auch in Sachen Kompatibilität hinkt das Gerät seinen Mitbewerbern hinterher, weil u.a. VC-1 im MKV-Container abgelehnt wird, manche Videos falsch skaliert und Untertitel teilweise nicht angezeigt werden. MP3-Cover werden dargestellt und bei der Alben-Suche auf Wunsch schön nebeneinander angezeigt, allerdings verweigert auch dieses Gerät das Spulen in einer MP3-Datei.
Ein großes Plus sind die Internet-Funktionen. Die YouTube-Umsetzung ist die beste aller getesteten Geräte, denn auch an die Anmeldung an das eigene Profil und einen Ladefortschrittsbalken haben die Entwickler gedacht. Es gibt Shoutcast-Internet-Radio mit der Option, eigene Links hinzuzufügen, sowie Flickr-Unterstützung. "RSS-Feeds" halten Sie mit Textmeldungen, Bildern und sogar Videos auf dem Laufenden. Schließlich können Sie auch den Status Ihrer Bittorrent-Downloads überwachen, wenn ein Client auf einem Netgear-ReadyNAS-Gerät läuft.
HD Digitech HDX 1000 NMT / RaidSonics IcyBox IB-MP309HW-B


Der HDX 1000 NMT von HD Digitech sowie RaidSonics IcyBox IB-MP309HW-B stammen beide vom Popcorn-Hour-Design der Firma Syabas ab und gleichen sich daher abgesehen vom umgefärbten Hintergrund wie ein Ei dem anderen - selbst die Versionsnummern der Firmware-Updates sind nahezu identisch.
Größtes Manko: Hier geht es ähnlich gemächlich zu wie bei der Box von Conceptronics - sowohl was Menüwechsel, als auch den Start eines HD-Filmes angeht - hier können durchaus auch mal 5 Sekunden vergehen. Im Gegensatz zu allen anderen Modellen wurde dekodierter Ton nur über die analogen Ausgänge, nicht auch gleichzeitig über HDMI ausgegeben, dafür lässt die Formatunterstützung keine Wünsche übrig - selbst eine automatische Umschaltung der Bildrate ist mit an Bord. Auch hier kann man in MP3s nicht spulen und eine Datenbank-Unterstützung fehlt.
In Sachen Netzwerkunterstützung sind HDX 1000 NMT und IcyBox hervorragend ausgestattet: Internet-Radio wird über Shoutcast angeboten, allerdings ist bei der IcyBox fraglich, wie man über Farbtasten navigieren soll, wenn diese auf der Fernbedienung fehlen. Ein echtes Highlight ist das "Media Service Portal": Hier bekommt man Zugriff (inklusive Log-in) auf Dienste wie YouTube, Flickr, Vuze, veoh und viele weitere. Hinzu kommt noch die "MSP Community", die mithilfe eines SDKs weitere Dienste (wie z.B. Apple-Trailer, GMail-Unterstützung und Spiele) abrufbar macht. Wem auch das nicht reicht, findet unter www.compiz.de ein deutsches Portal. Allerdings verdirbt die Technik den Surfspaß: Bei YouTube kann es durchaus 20 Sekunden dauern, bis ein Video startet - ohne Fortschrittsbalken.Wer mehr aus HDX 1000 NMT/IcyBox herausholen will, kommt um den Einbau einer SATA-Festplatte nicht herum. Nach ihrer Formatierung werden UPnP-, FTP-, Samba- und NFS-Server sowie BitTorrent- und Usenet-Clients installiert, womit das Gerät zur Deluxe-NAS mutiert. Eine angeschlossene USB-Tastatur sorgt für höheren Bedienkomfort.