Privatsphäre und Datenschutz

Facebook-Einstellungen für mehr Datensicherheit

1.10.2014 von Bernhard Münkel

Wir zeigen die optimalen Facebook-Einstellungen, damit Sie mehr Privatsphäre, Datenschutz und Datensicherheit im Social Network genießen.

ca. 5:45 Min
Ratgeber
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Social Networks
Wir zeigen, wie Sie das Social Network für Datenschutz optimal einrichten.
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Mit den Facebook-Einstellungen, die wir in diesem Ratgeber vorstellen, genießen Sie mehr Privatsphäre und Ihre persönlichen Daten mehr Schutz und Sicherheit. Zudem blicken wir auch auf Einstellungen für andere soziale Netzwerke wie etwa Whatsapp, Instagram, Twitter und Google Plus.

Eine 15-jährige australische Schülerin beschloss im März 2011, ihre Schulfreunde via Facebook einzuladen. Dazu postete sie ihre Adresse und die Handynummer. Der Erfolg war durchschlagend: 24 Stunden später hatten sich bereits 20.000 Facebook-Nutzer als "Gast" angekündigt. Der Vater des Mädchens sagte später, seine Tochter habe mit all dem nichts zu tun, sie sei das Opfer. Sie habe nur ein paar Freunde einladen wollen, kenne sich aber mit den Privatsphäre-Einstellungen bei Facebook nicht aus.

Weniger erheiternd sind die Folgen einer Facebook-Party im Freibad, zu der ein Konstanzer Lehrling aufgerufen hatte. Bei der Veranstaltung kam es laut Amtsgericht zu Beschädigungen, Schlägereien und Angriffe auf Polizisten. "Durch den Aufruf sind der Stadt Konstanz und der Polizei Kosten von über 200.000 Euro entstanden." Die sollte der Lehrling bezahlen.

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Privatsphäre & Datenschutz

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Facebook hat derzeit 1,3 Milliarden aktive Nutzer, erklärt das Unternehmen in seinem aktuellen Quartalsbericht. In Deutschland beläuft sich die Zahl der aktiven Nutzer im Januar 2014 auf rund 27,5 Millionen, meldet Statista. Intime Nachrichten erreichen schnell weite Kreise, wenn Sie den Leserkreis nicht einschränken. Es sind gerne auch die falschen Mitleser darunter. Kriminelle fischen nach Kontakt- und Bankdaten. Strafverfolger, Nachrichtendienste und die Finanzämter bedienen sich der Datenfundgrube für Ermittlungen.

Die wichtigsten Privacy-Einstellungen

  • PrivatsphäreIm Register Privatsphäre schränken Sie ein, wer Sie finden und Ihre Statusmeldungen sehen darf - auch nachträglich. An manchen Stellen stehen Ihnen dazu nur die Möglichkeiten Freunde, Freunde von Freunden und Öffentlich zur Auswahl. An anderen jedoch wählen Sie Freundschaftslisten für individuelle Einschränkungen.
  • Chronik und MarkierungenHier entwickeln die Freundschaftslisten ihre ganze Stärke. Über diese Einstellungen steuern Sie, wer über Sie liest: in Ihrer Timeline oder auf den Seiten von anderen Mitgliedern.
  • WerbeanzeigenIn diesem Bereich legen Sie fest, ob Firmen mit Ihrem guten Namen Produkte anpreisen dürfen "Hans Meier gefällt diese Seite".
  • Apps-Daten schnell verspieltApps besitzen weitreichenden Zugriff auf alle Ihre Daten. In den Einstellungen von Apps schränken Sie das ein. Das Gleiche gilt für die Umgehende Personalisierung. Sie heißt im Klartext, dass Facebook Ihr Profil an Seitenbetreiber wie Bing oder Zynga weitergibt. Apps, die Sie nicht mehr verwenden, sollten Sie zügig löschen.

In einigen Bundesländern wie Niedersachsen und Sachsen gehört die Rasterfahndung per Facebook bereits zum Polizeialltag. Deshalb lohnt es sich, einen intensiven Blick auf die verschiedenen Datenschutzeinstellungen im Profil zu werfen - auch, wenn es nicht immer leicht ist, sie überhaupt aufzuspüren oder ihren Sinn zu verstehen. Einige Antiviren-Hersteller bieten Hilfe: Sie haben Tools entwickelt, mit denen Sie Ihre Einstellungen und die Ihrer Lieben prüfen und gegebenenfalls nachjustieren können.

Richtige und falsche Freunde

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© Hersteller

Facebook verteilt seine Datenschutzeinstellungen über verschiedene Rubriken. Je nachdem, ob es um die Sichtbarkeit der eigenen Statusmeldungen, Chronik und der Privatsphäre geht oder um den Zugriff von Apps und Werbekunden auf Ihre Daten, müssen Sie sich mit verschiedenen Einstellungen beschäftigen. So schön es ist, einen großen Freundeskreis zu haben, sind bei Facebook "Freunde" nicht gleich "Freunde".

Dem eben mal eingeladenen Nachbarn und dem neuen Kollegen oder Chef aus der Firma erzählt man nicht die gleichen Vertraulichkeiten und zeigt ihnen nicht die gleichen Bilder wie der besten Freundin oder den Eltern. Es lohnt sich deshalb, sich in einer stillen Minute darüber Gedanken zu machen, welche Freundeskreise Sie so haben - von ganz eng bis "falsche Freunde"! Neuerdings lassen sich im eigenen Profil beliebig viele Freundschaftslisten anlegen. Sie sorgen dafür, dass eine persönliche Nachricht auch wirklich nur persönliche Freunde erreicht.

Lesetipp: Facebook-Betrug mit Fake-Profilen - wie Sie sich und Ihre Freunde schützen

Facebook greift Ihnen dabei tatkräftig unter die Arme. Sie brauchen die Mitglieder Ihrer Freundesliste nur anzuklicken, um sie in die neue Gruppe aufzunehmen und auch wieder zu entfernen. Beim Posten von Bilden, Links und Statements wählen Sie nun statt Öffentlich die gewünschte Liste (Freunde, Kollegen, Konkurrenten...). Mit dieser Grobrasterung ist der erste Schritt zu mehr Privatsphäre getan.

Fotos markieren

Viel Aufsehen verursachte in der Vergangenheit die Funktion Fotos markieren. Mitglieder konnten damit andere Personen markieren, sodass daraus unschwer Bewegungsprofile entstehen konnten. Facebook ruderte nach harschen Protesten zurück und baute eine Sperre ein. Betroffene können jetzt ihre Einwilligung erzwingen, bevor Markierungen in Bildern erscheinen und mit dem Profil verknüpft werden.

Damit Sie aber zuerst um ihre Einwilligung gefragt werden, müssen Sie diese Funktion vorab unter "Chronik und Markierungen" aktivieren. In den Grundeinstellungen ist die Funktion "Möchtest du die Markierungen überprüfen, die Nutzer zu deinen eigenen Beiträgen hinzufügen, bevor sie auf Facebook erscheinen?" deaktiviert. Aktivieren Sie sie, um die Markierungen erst zu überprüfen, bevor sie auf Facebook angezeigt werden.

Schauen Sie, welche Firmen Facebook gehören:

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Like-Buttons

Kaum eine Webseite ohne Like-Buttons von Facebook und Co.: Allerdings überträgt der Button schon beim Laden der Seite Daten an Facebook. Neben der URL der Seite sind das die Kennung von angemeldeten Facebook-Nutzern (über Cookies). Facebook kann also über viele Webseiten hinweg komplette Surfprofile der Nutzer erstellen, ohne dass diese davon bewusst etwas mitbekommen.

Abhilfe schaffen 2-Klick-Buttons, die erst einmal keinerlei Daten übertragen. Erst wenn der Anwender darauf klickt, erklärt er damit seine Zustimmung zur Datenübermittlung mit Facebook; aber nur für diese eine Seite. Erst dann stellen die Buttons eine Verbindung her und der Anwender kann mit einem zweiten Klick seine Empfehlung übermitteln. So können Sie gute Seiten in sozialen Netzen empfehlen, ohne gleich komplette Bewegungsprofile zu hinterlassen. Der jeweilige Webseitenbetreiber muss diese Doppelfunktion einbauen, und glücklicherweise stellen immer mehr Seiten darauf um.

Personalisierte Werbung

Facebook finanziert seinen Dienst mit zielgruppengenau zugeschnittener Werbung. Deshalb kam die Firma schon früh auf die Idee, Anzeigen als Empfehlungen von Freunden zu kaschieren. Wenn jemand bei einem Produkt den Gefällt-mir-Button drückt, empfiehlt er dieses Produkt auch seinen Freunden. Facebook nennt das "Soziale Werbeanzeigen", deren Einnahmen aber nicht der Werbende bekommt, also der Nutzer, sondern Facebook.

Besonders glaubwürdig wirken die Anzeigen, wenn das Profilfoto der Person zu sehen ist. Facebook plant sogar, personalisierte Werbung auch außerhalb des Dienstes zu plazieren, also auf den Seiten der Firmen. Das ist in Deutschland noch nicht umgesetzt. Wenn Sie nicht für irgendwelche Firmen den Empfehlungsonkel geben wollen, können Sie das leicht unterbinden. Beantworten Sie in die Einstellungen unter "Werbeanzeigen/Werbeanzeigen und Freunde" den Abschnitt "Kombiniere meine sozialen Handlungen mit Werbeanzeigen für..." mit "Niemand".

Apps helfen Daten schützen

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Avast Secure.me fi ndet Lücken in den Datenschutzeinstellungen.
© Hersteller

Verschiedene Antiviren-Hersteller bieten kleine Facebook-Apps an, die die Datenschutzeinstellungen des Accounts prüfen. Falls die Apps Einstellungen finden, die ihren Sicherheitsvorstellungen nicht entsprechen, zeigen sie Alternativen an. Bitdefender Savego, Avast Secure.me, ESET Social Media Scanner und AVG PrivacyFix führen den Nutzer durch die Einstellungen und geben zusätzliche Tipps.

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Das Avira-Dashboard zeigt kurz und knapp, wo Handlungsbedarf besteht.
© Hersteller

Avira Socialshield dient hingegen der Aufsicht durch Eltern. Er erstellt einen wöchentlichen Bericht und sendet ihn an Erziehungsberechtigte und den Account-Inhaber. Nützlich sind all diese Apps, damit Sie den Überblick über die verschachtelten Datenschutz-Einstellungen in Facebook behalten.

Konto löschen

Das Netzwerk macht es Anwendern schwer, ihr Facebook-Konto endgültig zu löschen. Es geht aber trotzdem. Den richtigen Link versteckt der Dienst in der allgemeinen Hilfe. Damit beseitigen Sie bei Facebook all Ihre Daten, Einträge, Fotos und Links endgültig - sofern Sie sich 14 Tage nicht mehr einloggen. Solange können Sie die Löschung widerrufen. Spuren Ihrer Kommunikation schlummern dennoch für immer in Facebooks Datenbanken, z.B. Kommentare, die Sie bei anderen abgegeben haben.

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Fazit

Die Datenschutzeinstellungen auf Facebook sind keine Geheimwissenschaft. Sie sollten etwas Zeit mitbringen und den Willen, sich gegen die große Umarmung zu stemmen. Helfen können Ihnen dabei Tools der Anti-Malware-Hersteller. So organisieren Sie Ihre Partys künftig kostensparender.

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