Gernegroß
EEE-PC-Tuning
Hardware mit eingeschränkter Leistungsfähigkeit ist für Bastler, Hacker und Tinkerer interessiert. So verwundert es nicht, dass der Eee PC meist in den Händen von Freaks landet.
- EEE-PC-Tuning
- Teil 2: EEE-PC-Tuning

Hardware mit eingeschränkter Leistungsfähigkeit ist für Bastler, Hacker und Tinkerer interessiert. So verwundert es nicht, dass der Eee PC meist in den Händen von Freaks landet.
Mit einigen Tricks können Sie die Alltagstauglichkeit des Eee PCs gewaltig erhöhen und, falls gewünscht, den Geek-Faktor steigern, auch wenn es nicht dafür reichen wird, Ihrem SETI- oder exorbitante Punktzuwächse verschaffen zu können. Sowohl Hard- als auch Software geben sich dabei "Hacker-freundlich": Im Gegensatz zu typischen Embedded-Geräten wie FRITZ!Box oder NSLU2 muss keine Crosscompile- Umgebung aufgesetzt werden, für den Eee PC kompilierte Software kann auf dem PC getestet werden. Solange Sie die Finger vom Lötkolben lassen, besteht kaum ein Risiko: Alle softwareseitigen Änderungen können leicht wieder rückgängig gemacht werden. Auch die EFI-Partitionen der internen SSD sind Dummies, wahrscheinlich weil ursprünglich die Verwendung des BIOS-Nachfolgers "Extensible Firmware Interface" vorgesehen war, aber aufgeschoben wurde. Dementsprechend stört auch ein geschrotteter Master Boot Record nicht weiter. Für alle Basteleien am Eee PC ist eine externe USBFestplatte von Vorteil - gerade weil gängige Live-Distributionen wie Knoppix die Netzwerkhardware nicht einwandfrei erkennen und Daten folglich nicht via Netzwerk ausgetauscht werden können.

Xandros-Tuning
Im Auslieferungszustand ist der Eee PC mit einem Xandros-Linux ausgestattet, das auf Debian 4.0 aufbaut, also potenziell ein guter Kandidat für Modifikationen ist. Im Detail unterscheidet sich das Xandros aber beträchtlich vom Original. Das fängt an der Oberfläche an, da eine Kombination aus dem IceWM-Windowmanager und Asus' proprietärem "Easy Mode Desktop" zum Einsatz kommt. IceWM bietet bereits einiges an Konfigurationspotenzial: So lassen sich mit wenig Aufwand virtuelle Desktops und das Startmenü nutzen und platzsparendere Themes aktivieren. Als Alternative zum Easy Mode gibt es noch den so genannten "Full Desktop Mode", ein KDE im Windows-Look - diesen können Sie über ein zusätzliches Repository nachinstallieren. Importieren Sie dazu zunächst den Schlüssel des neuen Repositories, nachdem Sie über Strg-Alt-T ein Konsolenfenster geöffnet haben: wget ?eeepcrepos/key.asc sudo apt-get add key.asc Fügen Sie dann in der /etc/apt/sources.list am Ende hinzu: deb ?eeepcrepos p701 main etch Der "Full Desktop Mode" wird schließlich installiert über: sudo apt-get install advanced-desktop- ?eeepc Aber auch unter der Oberfläche unterscheidet sich das Xandros vom Original. Auffällig ist zunächst die eigenwillige Festplattenaufteilung: Über eine fast zweieinhalb GByte große Systempartition wird eine kleinere Datenpartition transparent gemountet. Das Prinzip entspricht Live-CDs wie Knoppix und hat den Vorteil, dass Änderungen leicht rückgängig gemacht werden können - beim Eee PC lässt sich das Xandros per Grub-Eintrag in den Ursprungszustand versetzen. Ein weiterer Unterschied ist das verwendete Startup-Konzept, das eher dem Simple Initder BSDs als dem aufwändigen Sys-V-Init, das man sonst unter Linux findet, entspricht. Für dieses Init spricht der beschleunigte Startvorgang, der mit etwa 20 Sekunden Bootzeit deutlich schneller als unter jedem anderen Linux ist. Der Preis dafür ist ungewohntes Handling von Startscripten: Zwar wird /etc/init.d angelegt, Runlevel existieren aber nicht - wer Dienste beim Systemstart aktivieren oder SD-Karten als Heimatverzeichnis mounten möchte, muss die Namen der Dienste an die Konfigurationsdatei /etc/fastservices anhängen, in Einzelfällen kann auch die Anpassung von /usr/sbin/services.sh sinnvoll sein. Ähnlich verhält es sich bei Programmen, die beim Start der grafischen Oberfläche getriggert werden sollen: Diese tragen Sie in die .xinitrc im Heimatverzeichnis ein. Hier können Sie ggf. auch einen anderen Windowmanager definieren - zum Test installierten wir matchbox (aus den Xandros- Repositories), dessen Start wir mit der folgenden /home/user/.xinitrc triggerten: #!/bin/sh xterm & matchbox-session Kritik müssen sich Asus und Xandros für ihre Interpretation des Debian-Paketsystemes gefallen lassen: Unschön ist, dass einige sicherheitskritische Updates in der Standardkonfiguration überhaupt nicht verfügbar sind und die dann doch installierten Aktualisierungen dank Union-Dateisystem Platz zusätzlich zu den ersetzten Dateien benötigen - ein größeresUpdate Anfang April kostete gleich 140MB deswertvollen freien Speichers. Auch das Hinzufügen der Xandros-Paketquellen schlug zwischenzeitlich fehl, weil xnv4.xandros.com umsortiert wurde. Auf dem Redaktions-Eee PC gingen wir deshalb dazu über, einzelne Debian- Pakete per dpkg -i zu installieren oder auf einem anderen PC mit einem Xandros Pakete abseits der Standardsuchpfade selbst zu bauen und auf den Eee PC zu kopieren. Wer einen langfristig stabilen Eee PC mit einer Mischung aus Eee PC-Paketen, gewöhnlichen Xandros-Paketen und Debian-Binaries pflegen möchte, sollte daher die Pinning-Regeln des Debian-Paketmanagements beachten. Asus und Xandros bieten seit Kurzem ein SDK zur Entwicklung von Applikationen für den Eee PC und ähnliche Geräte an. Mit diesem dürfte sich die Verfügbarkeit von maßgeschneiderten Applikationen in den nächsten Monaten etwas verbessern. Dennoch ziehen weite Teile der Community den Austausch der Distribution vor.

Ubuntu auf Stick
Bereits in der letzten Ausgabe erklärten wir in groben Zügen die Installation von Xubuntu 8.04 auf dem Eee PC mit einem USB-Stick als Startmedium. Der hier verwendete Alternate Installer geht sparsam mit den Ressourcen um und erlaubt eine feiner granulierte Paketauswahl als bei der Installation von der Ubuntu- Live-CD. Die anfänglich nur rudimentäre Hardware- Unterstützung ist dank zusätzlicher Pakete nun fast komplett. So funktioniert die eingebaute Ethernetkarte mit dem atl2-Treiber, der von einem RedHat-Mitarbeiter gepflegt wird. Es sind gepatchte Madwifi-Treiber im Umlauf, welche die per PCI-Express angebundene Atheros-Karte erkennen, und die Module für ACPI und Frequenzänderungen des Frontside- Bus funktionieren ebenfalls. Allerdings will sich nicht jeder Nutzer durch die gesamte Installation arbeiten, um einen Eindruck vom Ubuntu auf dem Eee PC zu gewinnen. Der Autor bietet deshalb ein komplettes Ubuntu-Image an, das alle notwendigen Treiber (ACPI-Module, WLAN-Treiber, Overclocking-Modul) enthält und daneben einige Anpassungen am Desktop mitbringt. Dieses Image lässt sich auf USB-Stick oder SD-Karte (4GB oder größer) installieren und bei Bedarf von dort auf die interne Festplatte kopieren. Eine aktuelle Version finden Sie unter , das Flashen erledigen Sie unter dem Asus-Xandros mit bunzip2 -c ubuntu-8.04-xxxx-usb-4G-2008xxxxxx.img.bz2 | sudo dd of=/dev/sdc Stick oder SD-Karte dürfen hierfür nicht gemountet sein. Mit welchem Device-Namen Sie Stick oder SD-Karte ansprechen, zeigt der Befehl fdisk -l. Beim Boot von USB funktioniert kein Hibernate, und auch Suspend sorgt für gelegentliche Probleme - beide Herausforderungen werden in den nächsten Monaten angegangen. Eine weitere Alternative zur "Vanilla- Installation" ist die modifizierte Xubuntu-Live-CD "eeeXubuntu", die allerdings bei Redaktionsschluss noch auf Ubuntu 7.10 basierte, das weniger Hardwareunterstützung mitbringt als die 8.04er, weshalb wir zum Nachfolger mit "Long Term Support" raten.

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